4x Köln - hin und zurück

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4x Köln – hin und zurück

Die Fahrkarten waren schon am Vortag besorgt worden. Die Bahnfahrt nach Köln dauert etwa 90 Minuten, umsteigen in Krefeld inbegriffen. Wir fuhren mit Freunden und hatten viel zu erzählen, die Zeit verging wie im Flug. Es war trockenes Wetter, den Weg nach Deutz gingen wir zu Fuß. Ab und zu lugte die Sonne hervor und ließ die „Liebesschlösser“, die zu Tausenden am Geländer der Deutzer Eisenbahnbrücke befestigt sind, silbrig aufblitzen.

Ein kurzer Weg nur, und wir erreichen die Hallen der „Art Cologne“. Im Vorfeld der rostige sowjetische Lkw des Wieners Lukas Pusch mit der aufmontierten Blechhütte, in der er seine Galerie untergebracht hat. Dann die Stufen hoch. Hier „versperren“ die 150 klobigen Stühle des Künstlers He Xiangyu aus Peking den Eingang. Und noch jemand lässt uns anhalten: Alfons, der bekannte französische Interviewer und Komiker mit seinem „Puschel-TV-Team. Verschmitzt lächelnd und mit näselnder Stimme unterhält er sich mit einem Besucher, der auf einem der klobigen Stühle Platz genommen hatte.

Im Eingangsbereich noch schnell einen Espresso und ab in die Hallen. Wir wollen nur Halle 11.2 und 11.3 besichtigen. Hier ist die „Junge Kunst“ ausgestellt. Die großen Galerien mit den arrivierten Künstlern lassen wir aus. Da wir die Art Cologne seit Jahren besuchen, sind uns diese bekannt. Und wenn man sich nicht vorher auf einen bestimmten Bereich festlegt, wird man einfach „erschlagen“.

In Halle 11.2 also viele kleine Galerien mit interessanten Sachen junger oder noch unbekannter Künstler. Vieles auch sehr dekorativ – das ist zurzeit sehr „in“ - aber auch durchaus freche und skurrile Sachen, die zum näheren Betrachten einladen. Galerien von Peking bis New York – und entsprechendes Publikum, das zu betrachten genauso amüsant und spannend war.

Zurück über die Deutzer Eisenbahnbrücke, im Café Ludwig am Museum noch eine Kleinigkeit gegessen, weißen Burgunder dazu – und zurück zum Hauptbahnhof. Nach dem Wein war unsere Unterhaltung im Zug noch angeregter als auf der Hinfahrt – und Ruck Zuck waren wir in Krefeld, wo der Anschlusszug kurze Zeit später einfuhr.

Das Abteil war voll, wir mussten stehen. Vor uns eine Gruppe Schüler, nette Jungs mit Fan-Schals der Fortuna Düsseldorf ausgerüstet. Weil sie uns nicht ihre Plätze anboten, frotzelten wir, sie seien wohl sehr müde vom anstrengenden Fußballspiel. Aber sie verstanden diese kleine Spitze nicht - und wir waren ja noch fit. Wir fragten sie nach dem Ausgang des Spiels. 2:1 klang es im Chor. Und als wir den anscheinend Jüngsten der Gruppe nach den Torschützen fragten, nur ein Schulterzucken. Die Namen hätte er nicht behalten können.
Darauf großes Gejohle seiner Kumpels. Er sei der Jüngste, hätte keine Ahnung und sie hätten ihn zum ersten Mal mitgenommen. In Kempen stiegen sie aus, nun konnten wir auch sitzen. Schnell verging uns die Zeit – und bald waren auch wir – fröhlich aber kultur-, fuß- und weinmüde – wieder zu Hause angelangt.

Autor:

Gottfried (Mac) Lambert aus Goch

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