Ausstellung im Museum Goch: Vorsicht, Stolpergefahr!

Im Museum Goch sieht es aus, als ob die Maler noch nicht fertig sind. Der Boden ist komplett mit einer schwarzen Folie abgedeckt, die Schlichtheit des Raumes wird durch einen gelben, filigranen Raumteiler durchbrochen. Doch das alles ist von Max Schulze gewollt, er nimmt dem Raum seinen Charakter, seine Bilder an den Wänden werden neu in Szene gesetzt.

„Wäre bei der Ausstellung nach wie vor der Holzfußboden erkennbar, würden die Bilder automatisch im Kontext zur Wohnsituation stehen“, erläutert der Künstler das Aufbrechen der ursprünglichen Ordnung. So aber könnten die auf den ersten Blick abstrakten Bilder ihre impulsive Dynamik entwickeln und explodieren. Das den Raum (und einige Bilder) dominierende gelb-schwarz der Installation, welches im realen Leben und in der Natur die größtmögliche Signalwirkung entfaltet und als Warnzeichen dient, weist auch im Museum auf eine imaginäre Stolpergefahr hin, verursacht durch den künstlerischen Niederschlag von Schulzes Kompositionen. Durch die schwarz glänzende Folie auf dem Boden wird die eigentliche Architektur aufgebrochen, die Werke wirken isoliert und können nicht mehr als „Wohndeko“ wahrgenommen werden. Der Betrachter wird herausgefordert, die Bilder neu zu bewerten.

Auf den ersten Blick abstrakt

Zu den Bildern heißt es aus dem Museum: „Max Schulzes Malerei ist auf den ersten Blick abstrakt, aber er schreibt ihr verschiedene Codes hoch- und subkultureller Milieus ein. So speist sich die Formensprache seiner Kunst aus dem Comic ebenso wie aus dem Informel - zwei unvereinbar scheinenden Gattungen. Die signalhafte Farbigkeit der Bilder, hier vor allem gelb-schwarz, verweist auf die Idealvorstellung von einer Welt, in der eine ebenso strikte wie einfache Reglementierung durch Warnschilder und Barrieren die Ordnung aufrecht erhält und mit der Macht von Piktogrammen und Zeichen Störfälle durch Gift, Explosionen, Strahlung, elektrische Spannung oder Verbrechen verhindert werden können.

Für eine Warnung ist es zu spät

Doch in Schulzes Gemälden ist es für eine Warnung schon zu spät...“ Die Ausstellung „Ministry of planning“ von Max Schulze ist seit Sonntag, 16. März, 11. 30 Uhr, im Museum Goch eröffnet.

Autor:

Franz Geib aus Goch

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