Wir klagen – auf hohem Niveau!

Was man alles aus einer Melone machen kann - aßer sie zu essen
  • Was man alles aus einer Melone machen kann - aßer sie zu essen
  • hochgeladen von Lothar Dierkes

Es ist wieder Wochenende, endlich. Die Briefkästen werden wieder gefüttert. Mit Interessantem, nämlich den Wochenblättern, in denen wir Nützliches und Interessantes aus der näheren Umgebung , Informationen über Veranstaltungen u.v.m. erfahren können.

Aber auch der Handel ist nicht untätig und informiert uns über seine Angebote.
Kiloweise Kilopreise. Oder alles ganz pfundig! Und extra günstig, aber de luxe!
Und mit welchen Pfunden da geworben wird, und das auch noch in der Fastenzeit.
Die feinsten Leckereien, Spezialitäten aus aller Herren Länder:
de luxe Garnelenringe , Wildlachsfilet – auch schottischer-, de luxe Prosciutto.
Hauchfeinen de luxe Käse gibt´s, 100gr. nur umgerechnet fast 5 DM,
Hätten wir uns das vor10 Jahren mal eben so geleistet? Creme de luxe, Käse de luxe. Und dazu den de luxe Wein aus Italia für 20 DM. Den Original Parmesan – Käse, das Kilo nur DM 35,90,
Da wäre noch die Argentinische Hasenkeule im Angebot, das Kilo nur DM 18,20.
Oder wie wäre es mit einer Flasche Champagner, der Liter nur DM 32,-
Mann, was geht’s uns doch schlecht!
Da steigt der Benzinpreis auf über 3,- DM und die ganze BRD steht Kopf. Da will keiner mehr den doch bis vor kurzem noch so ungefährlichen Atomstrom, der sich nun als Wolf im Schafspelz entpuppt, aber keine alternative Energiequelle im eigenen Vorgarten.
WASCH MIR DEN PELZ, ABER MACH MICH NICHT NASS!
Und was ist mit all dem Luxus? Wenn der Handel so massiv damit wirbt, hat er doch auch Absatzchancen, oder?
Hasenkeule aus Argentinien, brauchen wir das wirklich?
Reicht es nicht schon, daß wir unsere Milchprodukte aus Bayern nach Friesland schleppen und die friesischen Produkte zum Bodensee?
Und wer mokiert sich darüber?
Na ja, Hauptsache wir schwelgen trotz der so schwierigen Lage, in der wir uns befinden, wenigstens noch im Überfluß.

Oder? Wir alle? Nein, viele schauen weg und übersehen - aus welchen Gründen auch immer – daß sich immer mehr Bürger an den Prospekten satt sehen, aber nur das Brot von gestern kaufen können.
Aber wir klagen ja alle – allerdings eben auf einem immens hohen Niveau!

Wie wär´s, nicht klagen, sondern überlegen, was man statt dessen tun kann. Vielleicht etwas Gutes? Vielleicht helfen? Vielleicht überlegen, warum der Nachbar schon einige Zeit nicht mehr zu sehen ist? Vielleicht krank, vielleicht....
Wir schauen weg und vergessen, daß auch wir einmal froh sein könnten, wenn die anderen nicht wegschauen und nur auf hohem Niveau klagen.
Wer hat bis vor kurzem nicht damit gerechnet, daß es ihn treffen könnte. Und jetzt steht er vor dem Nichts!
Also, nicht immer nur Sekt und Kaviar und Luxus, auch mal hinein in die Niederungen des Lebens und dafür sorgen, daß andere wenigstens Brot und Butter und ein paar Annehmlichkeiten haben können!
Es gibt viel zu tun. Packen wir´s an.
Warten wir´s ab, zählt nicht!

Autor:

Lothar Dierkes aus Goch

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