Beim Neujahrsfrühstück des Betreuungsvereins der Diakonie im Kirchenkreis Kleve
Nachbarn bekamen ihr Fett weg

Die Diakonie ehrte Mitglieder des Betreuungsvereins. 

Fotos: Diakonie
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Seine kabarettistische Seite zeigte WDR-Journalist Ludger Kazmierczak beim Neujahrsfrühstück des Betreuungsvereins der Diakonie im Kirchenkreis Kleve. Im Sporthotel de Poort amüsierten sich die 150 ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer über die Erzählungen und Reiseberichte des gebürtigen Klevers. Als Korrespondent berichtet er aus den Niederlanden.

GOCH. Einmal im Jahr lädt die Diakonie alle im Betreuungsverein organisierten ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer zum Frühstück ein. „Vielen Dank für ihren Einsatz“, sagte Helma Bertgen. Sie ist eine von drei Mitarbeitenden im Betreuungsverein, welche die Betreuerinnen und Betreuer in ihrem Ehrenamt begleiten. „2019 war für alle aufreibend, vor allem wegen der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes, die mit einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden war“, so Bertgen weiter.

Auch wenn die damit erreichten Verbesserungen für die Gleichstellung von behinderten und nichtbehinderten Menschen nicht auf Anhieb ersichtlich wären, sei es ein erforderlicher Schritt gewesen. Die Betreuten seien mit der jetzigen Änderung von Heimbewohnern zu Mietern mit den entsprechenden Rechten geworden. Solche Veränderungen seien immer als Prozess zu sehen, der weiter gehen müsste.

Viel verbessert in 40 Jahren

Sie erinnerte daran, wieviel sich in den letzten 40 Jahren, als geistig behinderte Menschen noch in Schlafsälen wohnten, bis heute bereits verbessert habe. Diakonie-Geschäftsführer Pfarrer Joachim Wolff erinnerte in seiner Andacht über die Tageslosung an den Propheten Amos, der gegen die damalige Oberschicht wetterte, die skrupellos die verbrieften Rechte der Armen aushebelte. „Sie als ehrenamtliche Betreuer verhelfen anderen zu ihrem Recht und sorgen für mehr Gerechtigkeit, danke dafür“, äußerte Wolff.

Die Diakonie und die stellvertretende Amtsgerichtsdirektorin Claudia Knickrehm ehrten Menschen, die seit zehn Jahren eine Betreuung führen. Sogar fünf Betreuungen über das Kreisgebiet verteilt führt Manfred Schenke aus Goch. Er bekam dafür den Dank der Diakonie sowie den Applaus der Anwesenden. Ebenso Christel Verfürth aus Bedburg-Hau. Sie dankte den Mitarbeitenden des Betreuungsvereins für das immer offene Ohr.

„Sie als ehrenamtliche Betreuer führen nicht einfach nur gesetzliche Betreuungen, sie nehmen sich Zeit und betreuen persönlich“, hob Knickrehm heraus. Mit einer Rose und einem Geschenk geehrt wurden zudem Theo Reumer aus Kalkar, Rosi Urselmans aus Goch, Brigitte van Nunen aus Uedem, Hildegard Tissen und Hanneke Hellmann aus Geldern. Das Ehrenamt Betreuung sei ihr auch im Wortsinn eine persönliche Ehre, so Hellmann.

Drie halen, twee betalen

Nach dem Frühstück bekamen vor allem die Nachbarn der Niederlande ihr Fett weg, wobei Kazmierczak zugab, die „haute fritteuse“ bei seinen Aufenthalten im Nachbarland sehr zu mögen. Das Parkverhalten der Autos mit den gelben Nummernschildern würde platzmäßig allerdings häufig nach dem Prinzip „Drie halen, twee betalen“ funktionieren. Der Kabarettist animierte das Publikum am Ende noch zu einem Sprachkursus Niederländisch, Zungenbrecher mit „g“ und „ch“ Lauten inklusive.

Die Diakonie ehrte Mitglieder des Betreuungsvereins. 

Fotos: Diakonie
Ludger Kazmierczak in Aktion.
Autor:

Christian Schmithuysen aus Goch

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