Eingriff in die Natur

"Hier trampeln sie lang", ärgert sich Paul Koch. Obwohl das Naturschutzgebiet nicht betreten werden darf, ist deutlich ein Pfad zum Biberdamm zu erkennen. ^Foto: Steve
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  • "Hier trampeln sie lang", ärgert sich Paul Koch. Obwohl das Naturschutzgebiet nicht betreten werden darf, ist deutlich ein Pfad zum Biberdamm zu erkennen. ^Foto: Steve
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Natur pur, soweit das reicht. Nur eine Zufahrt und das nächste Haus hunderte Meter weg. Eine Landschaft, wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen. Genau deshalb sind Paul Alfred Koch und seine Lebensgefährtin vor elf Jahren hierhin gezogen.

Christian Schmithuysen

"In meiner Kindheit hatte ich nur Asphalt und Beton um mich herum", erinnert sich Paul Alfred Koch, wie er im Ruhrgebiet aufwuchs. Für viele Menschen wäre ein Umzug von Bochum nach Hommersum sicher ein Kulturschock gewesen. Für den 66-jährigen Rentner ist seine neue Heimat dagegen wie ein kleines Paradies. Um so ärgerlicher findet er es, wenn Teile des Naturschutzgebietes mutwillig zerstört werden. "Im Herbst 2014 habe ich erstmals einen Biber hier gesehen", erzählt der gelernte Tischler. Mit Begeisterung verfolgte Paul Koch jeden Abend stundenlang, wie das Tier sich in einem nahe gelegenen Weiher einen Damm baute. "Doch kaum war er mit der Arbeit fertig, wurde sein Werk zerstört", schüttelt Koch vor Unverständnis den Kopf. Als sich dies mehrfach wiederholte, schaltete der begeisterte Camper den Kreis Kleve ein. Das Umweltamt schaute sich die Sache vor Ort an und schrieb danach einen Appell an alle Anwohner in der Gegend. "Danach war eine Zeitlang Ruhe", sagt der Naturfreund. "Aber über Pfingsten haben die Unholte wieder zugeschlagen. Völlig unverständlich. Die Leute wollen im Grünen wohnen, aber am liebsten keine Tiere um sich herum haben." Dabei sind nicht alleine die Biber (mittlerweile hat Koch einen zweiten beobachtet) in dem Naturschutzgebiet rund um den Klockschenweg anzutreffen. Auch Rehe, Füchse und Eisvögel hat der 66-Jährige bereits gesichtet: "Und jeden Winter legen hier ein schwarzer und rund 20 weiße Schwäne einen Zischenstopp ein." Kein Wunder also, dass auch der NABU regelmäßig mal vorbeischaut. "Sowie oftmals Familien mit Kindern, sogar aus Holland", freut sich Koch, dass viele Leute seine Liebe zur Natur teilen. Wenn da nur nicht der Ärger über den zerstörten Biberdamm wäre...

Autor:

Christian Schmithuysen aus Goch

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