A1 ideale Strecke für Messfahrzeuge
Ungewöhnliche Baustelle: Kabel Premium setzt auf Geothermie zum Schutz der Umwelt

Die Papierabrik und die Umgebung von der Hohensyburg aus gesehen.  | Foto: Kabel Premium
  • Die Papierabrik und die Umgebung von der Hohensyburg aus gesehen.
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  • hochgeladen von Patrick Jost

Eine ungewöhnliche Wanderbaustelle bewegt sich in der Nacht zwischen Samstag und Sonntag (20. und 21. Februar) auf der A1 zwischen Schwerte und dem Parkplatz Eichenkamp bei Hagen-Vorhalle in Fahrtrichtung Wuppertal fort: Der Hagener Papierhersteller Kabel Premium lässt auf dieser Strecke seismische Vermessungen vornehmen.

Mit Hilfe der gewonnenen Daten soll der geologische Aufbau in der Region rund um das Hagener Papierwerk ermittelt werden. Kabel Premium plant, seine Produktion künftig mit Geothermie weitgehend CO2-neutral zu gestalten.
Die A1 führt längs durch das Untersuchungsgebiet und ist für die Messfahrzeuge darum eine ideale Strecke. Um den Verkehr mit dieser Maßnahme so wenig wie möglich zu behindern, wird in der Nacht gearbeitet. Drei Spezialfahrzeuge rücken in einer Kolonne hintereinander vor, um im Abstand von je 50 Metern mit Hilfe einer speziellen „Rüttelplatte“ Schallwellen in den Untergrund zu senden. Im Umfeld der A1 sind Empfänger, sogenannte Geophone, aufgestellt, die die von den unterschiedlichen Erdschichten zurückgeworfenen Schallwellen registrieren. Aus diesen Daten lässt sich eine Karte der Erdschichten erstellen, mit der die mögliche Nutzung der Erdwärme geplant werden kann. Zwölf Stunden soll die seismische Vermessung der zwölf Kilometer langen Strecke maximal dauern. Der Tross aus Mess- und Sicherungsfahrzeugen rollt dabei über die rechte Fahrspur der A1. 240 Mal halten die Fahrzeuge an, um für drei bis vier Minuten, die seismischen Wellen auszusenden. Start der Arbeiten ist um 20 Uhr am Samstag, 20.Februar.

Hintergrund

Kabel Premium Pulp & Paper hat sich mit Kabel ZERO der nachhaltigen und CO2-armen Herstellung von Papier verschrieben. Schließlich ist die Papierindustrie eine der fünf energieintensivsten Branchen Deutschlands. Doch prozessbedingt lässt sich der enorme Energieaufwand nicht beliebig weit reduzieren. Die Möglichkeiten für Energieeffizienzmaßnahmen sind also begrenzt. Die Lösung: erneuerbare Energien. Hagen-Kabel scheint für den Einsatz „Hydrothermaler Geothermie“ prädestiniert zu sein. Der geologische Dienst NRW erwartet im Hagener Norden in einer Tiefe von 3000 bis ca. 4000 Metern Massenkalke, die eine erhöhte Wasserdurchlässigkeit erwarten lassen.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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