Ein Aylien auf Abwegen

Flammen auf schmalen Reifen
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Am Sonntag, dem 09.06.2013 wurde in Berlin eine der größten Radrennveranstaltungen, der Garmin Velothon Berlin ausgetragen. In verschiedenen Rennen starteten insgesamt 13.500 radsportbegeisterte Fahrer auf einen Rundkurs quer durch die Hauptstadt. Eine von ihnen war Andrea Weber, Fahrerin des Zee Aylienz e. V. – MTB Hagen, die extra anreiste, um sich auch einmal in einem Jedermann-Rennen auf dünnen Reifen und asphaltierten Wegen zu messen.
Schon am Vorabend bei der Startnummernvergabe am Tiergarten herrschte ein reges Treiben. Zahlreiche Messestände und Vorführungen rund um den Radsport begleiteten diese insgesamt perfekt organisierte Großveranstaltung.
Sonntagmorgen startete das Rennen am Potsdamer Platz. Zuerst gingen die Teilnehmer der 60km-Distanz auf die Strecke. Diese war ideal für Einsteiger und Hobbyfahrer, die Berlin einmal auf dem Rad erleben möchten. Der Kurs war weitestgehend flach mit nur leichten Anstiegen und für jeden zu bewältigenden. Er beinhaltete sämtliche Sehenswürdigkeiten und sorgte somit für ein unvergessliches Erlebnis.
Weber hatte sich für die längere Distanz von 120 km entschieden, der Rundkurs vor allem für ambitionierte Radsportler, die ihre Kondition und ihren Durchhaltewillen unter Beweis stellen wollten. Sie führte die Teilnehmer zusätzlich durch acht Außenbezirke Berlins und in das benachbarte Brandenburg. Um 9:45 setzten sich die rund 5.000 Teilnehmern dieser Strecke im fliegenden Start in Bewegung. Es folgte eine rasante Fahrt unter dem Jubel von insgesamt 300.000 Zuschauern. Die gesamte Strecke war gesäumt von feiernden Menschen. Begleitet von kleinen Kapellen oder Schlagzeugen am Streckenrand wurden die Fahrer von dem Jubel und den anfeuernden Rufen der Schaulustigen förmlich über die Distanz getragen. Highlights der durch 1000 Streckenposten sehr gut gesicherten und abgesperrten Strecke waren dabei sicherlich die Fahrt durch den Grunewald und über den Flugplatz Tempelhoff. Etwas fremd hingegen mutete das lange Stück über die komplett gesperrte Autobahn an.
Nach stundenlangem, für die Mountainbikerin des Zee Aylienz e. V. – MTB Hagen eher ungewohntem Pulk- und Windschattenfahrens, bog Weber schließlich auf die längste Zielgerade der Welt ein – die Straße des 17. Junis. Überwältigt von dem Anblick der im hellen Sonnenlicht glänzenden Siegessäule ging es ihr nicht anders wie den meisten anderen Fahrern auch – ungeachtet der laufenden Zeit wurde für das Tempo rausgenommen, die Teilnehmer richteten sich auf ihren Rädern auf und genossen sekundenlang still den Sieg über die in diesem Rennen bezwungenen eigenen Grenzen. Dann setzten sie zum letzen Spurt an.
Mit einer persönlichen Bestzeit von 3:17 Stunden überfuhr die Hagenerin die Ziellinie. In dem mit nur 350 Frauen sehr schwach besetzten weiblichen Starterfeld konnte sie sich somit in’s erste Drittel der Damenwertung vorfahren. Mit Platz 3.590 der Gesamtwertung ließ sie auch noch einige der männlichen Teilnehmer hinter sich und konnte so würdig die Rennradfraktion des heimischen Mountainbikevereins, Zee Aylienz e. V. – MTB Hagen, vertreten.
Der Renntag nahm mit dem Start der Profis über die 184 km-Distanz noch weiter seinen Lauf, während sich die eben eingefahrenen Finisher im Verpflegungsbereich versorgen ließen. Die Stimmung hier war gelöst und Weber erfreute sich insbesondere an dem allgemeinen Miteinander und den sich spontan ergebenden Gesprächen der Sportler untereinander.
Am nächsten Tag ging die Fahrt dann wieder zurück in die Heimat. Im Gepäck neben ein wenig Erschöpfung ein unvergessliches Erlebnis mit vielen, wundervollen Eindrücken aus der Hauptstadt.
(Weitere Informationen zum Verein Zee Aylienz e. V. – MTB Hagen finden sich auf der homepage unter: www.mtb-hagen.de).

Flammen auf schmalen Reifen
Das Ziel im Visier
Autor:

Andrea Weber aus Hagen

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