„Mit Hand und Herz“

Hutmacherin Bärbel Wolfes-Maduka vom Hutsalon in Witten
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LWL-Freilichtmuseum zeigt in Sonderausstellung Lebensgeschichten aus dem Handwerk

Menschen, die im Handwerk arbeiten rückt das LWL-Freilichtmuseum Hagen in seiner diesjährigen Sonderausstellung in den Mittelpunkt. Die Ausstellung, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am 9. Juni eröffnet, zeigt, welche Faktoren die Lebenswege von Handwerkern prägen. Insgesamt werden 19 Lebenswege von Handwerkern aus Westfalen auf sehr persönliche und individuelle Art im Sonderausstellungsgebäude präsentiert.

Hand auf`s Herz, wer hätte nicht gerne einen Beruf, von dem er sagt: „Das ist mein Leben“? Es gibt einige Berufsfelder, in denen sich berufliches und privates Interesse verbinden lassen. Handwerksberufe gehören oft dazu. So stellt Tischlermeister Friedel Papenfort aus Rheda-Wiedenbrück rückblickend fest: „Mein Beruf – das war mein Leben.“

Friedel Papenfort ist einer der 15 Handwerker (2 weibliche, 13 männliche), die für die diesjährige Sonderausstellung des LWL-Freilichtmuseums Hagen aus ihrem Leben und dem Leben bereits verstorbener Angehöriger erzählt haben. Seine Begeisterung für das eigene Handwerk, das er mit Herz und Hand ausübt, findet sich bei vielen Handwerkern. Diese Liebe zum Beruf entspricht einer Berufung und prägt die Lebenswege vieler im Handwerk. Sie zieht sich wie ein roter Faden durch die Lebensläufe der befragten Handwerker.

Um all diese Lebensgeschichten zu erfassen, führte die Ausstellungsmacherin, Dr. Lisa Maubach, mit jüngeren und älteren Handwerkern vertiefende Interviews. Diese erzählten nicht nur, sondern zeigten Gegenstände, die für ihre Lebensgeschichten bedeutsam sind: Urkunden, Werkzeuge und Werkstücke. Das Blättern in Fotoalben und in Ordnern mit Zeugnissen rief weitere Erinnerungen hervor, so dass am Ende der Gespräche viele Informationen zusammenkamen. Dabei wurde deutlich: Vieles prägt die Lebenswege von Handwerkern. Dennoch lassen sich einzelne Faktoren in mehreren Biografien finden. Diese fasst die Ausstellung unter vier Leitthemen zusammen und präsentiert sie mit biografischen Beispielen auf „Lebensbühnen“.

Die Ausstellung lebt von den vorgestellten Handwerkern. Sie entliehen Objekte und lassen durch ihre Erzählungen die Besucher an ihren unterschiedlichen privaten und beruflichen Leben teilhaben und gewähren sehr persönliche und manchmal überraschende Einblicke in ihre Lebenswege. Dabei ermöglichen sie den Ausstellungsbesuchern auch Bezüge zur eigenen Biografie oder zu der von Familienangehörigen, die ebenfalls im Handwerk tätig sind oder waren. Der Meisterbrief eines Angehörigen wird so vielleicht zukünftig mit anderen Augen betrachtet.

Die Ausstellung ist bis zum 31. Oktober zu sehen. Dazu gibt es ein Begleitbuch, 80 Seiten, ISBN 978-3-926190-28-4, 6,80 Euro.

Autor:

Uta Wenning-Kuschel aus Hagen

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