Weitere Flüchtlingsnotunterkünfte in Haspe und Hohenlimburg - Anwohner werden Dienstag und Freitag informiert

Die Turnhalle der Käthe-Kollwitz-Schule soll nach den Ferien als Notunterkunft wieder geräumt werden, doch die Flüchtlinge werden in Hagen bleiben. Dazu kommen 100 weitere Menschen, die das Land NRW unterbringen muss. "Die Bezirksregierung hat uns unmissverständlich gebeten, nach Ersatzraum zu suchen. Auch mit dem Hinweis, man werde sonst selbst suchen", informierten Kämmerer Christoph Gerbersmann und Beigeordneter Thomas Huyeng am Montag die Öffentlichkeit.

Die ehemalige Grundschule Spielbrink in Haspe und die Pestalozzi-Schule in Hohenlimburg werden nun bis zum 17. August als Notunterkünfte eingerichtet. In der Pestalozzi-Schule werden etwa 100 Personen für einen Zeitraum von zehn Tagen untergebracht, danach folgt der Umzug in das Schulgebäude Spielbrink, die bis mindestens Mitte 2016 rund 300 Flüchtlingen eine Bleibe bieten soll.
"Aus Sicht der Verwaltung gibt es zu dieser Lösung keine Alternative", betonte Gerbersmann.
Die Kosten für alle Maßnahmen und Aufwendungen im Zusammenhang mit den Notunterkünften trägt das Land NRW. Die Zahl der Flüchtlinge, die in diesen Einrichtungen untergebracht sind, wird auf das kommunale Kontingent angerechnet - das heißt, die Stadt Hagen erhält in der Anzahl keine Zuweisungen von Flüchtlingen, für die sie als Kommune selbst aufkommen müsste.
Die Forderung der Bezirksregierung kam ähnlich kurfristig wie bei der Zuweisung, als die Regenbogenschule eingerichtet werden musste: "Wir werden regelmäßig überrolt", so Gerbersmann. Die Bezirksbürgermeister Dietmar Thieser und Hermann-Josef Voss sind "in enger Absprache" informiert.

Informationen für Anwohner

Die Anwohner der Pestalozzi-Schule sind eingeladen, sich am Dienstag, 4. August, 17 bis 18 Uhr, vor Ort über die Situation zu informieren. Für die Anwohner der Spielbrink-Schule gibt es ein Gespräch mit Vertretern der Stadt am Freitag, 7. August, von 17 bis 19 Uhr.
Während die Kollwitz-Schule den Betrieb nach den Ferien normal wieder aufnehmen kann, müssen die Vereine und Schulen, die die Turnhalle der Pestalozzi-Schule nutzen, sich für den entsprechenden Zeitraum von etwa zehn Tagen auf einen Traingsausfall einrichten oder an eine andere Sportstätte ausweichen. Die betroffenen Vereine seien bereits informiert. Die Turnhalle der Spielbrinkschule ist übrigens von der Einrichtung der Notunterkunft nicht betroffen. Die Flüchtlinge erhalten mit Duschcontainern von der Sporthalle getrennte Sanitäranlagen.
Als einwohnerstärkstes Bundesland ist das Land NRW auch verpflichtet, eine entsprechend hohe Zahl an Flüchtlingen aufzunehmen. Es ist nicht auszuschließen, dass die Stadt Hagen noch weitere Menschen unterbringen muss. "Wir suchen auch weiterhin Gebäude", so Gerbersmann. Dass es aber zu Unterbringung in Zelten kommen könnte, schließt der Kämmerer aus: "Zelte können nur eine Notlösung sein, die wir derzeit nicht anpeilen."
Mit der Einrichtung der Spielbrinkschule werden sich in Hagen rund 500 Flüchtlinge in Landeseinrichtungen aufhalten, die von Hagen aus in andere Städte gebracht werden. Die Stadt Hagen als Kommune beherbergt zur Zeit bis zu 800 Flüchtlinge, die längerfristig ein Bleiberecht haben.

Autor:

Anja Seeberg aus Hagen

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