Urlaubszeit - Wenn Bello reif für die Insel ist

Das Aussetzen von Tieren ist eine Straftat und kann mit einem Bußgeld von bis zu 25.000 € geahndet werden.
  • Das Aussetzen von Tieren ist eine Straftat und kann mit einem Bußgeld von bis zu 25.000 € geahndet werden.
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Urlaubszeit ist Reisezeit. Viele von uns sind nach einem langen, arbeitsreichen Jahr reif für die Insel. Eine Auszeit, die man sich sicher redlich verdient hat. Aber bei aller Vorfreude - während der Planung für die Reise darf eine Überlegung nicht zu kurz oder gar zu spät kommen: Wo bleibt eigentlich das Haustier, wenn es uns im Urlaub nicht begleiten kann?

Damit der wohlverdiente Urlaub für alle Familienmitglieder zur Erholung wird und nicht etwa für die Vierbeiner im Hunde-Elend endet, gibt es für Tierbesitzer schon lange vor Antritt der Reise einiges zu beachten.
Tierheime bieten zwar die Unterbringung von Urlaubstieren an, allerdings kann hier die Anfrage kurz vor Beginn der Ferien so groß sein, dass ein Platz nicht mehr zur Verfügung steht. Dies betrifft nicht nur die Sommerzeit, sondern auch die Winter-, Oster-, oder Weihnachtsferien und während der warmen Jahreszeit sogar die Wochenenden. Erstaunlich viele Tierbesitzer bedenken dies nicht rechtzeitig und stehen plötzlich unter enormem Druck. Auch in der Nachbarschaft oder Verwandtschaft findet sich auf die Schnelle eher kein geeigneter Platz.
Die Zahlen klingen unglaublich, aber jedes Jahr werden allein in Deutschland in den Sommermonaten mehr als 70.000 Tiere ausgesetzt! Dabei ist das Aussetzen von Tieren in Deutschland eine Straftat, die mit einem Bußgeld von bis zu 25.000 € geahndet werden kann, wenn sie ermittelt wird. Wenn!

Tiere auszusetzen ist eine Straftat

Das Aussetzen in unseren Tagen findet längst nicht mehr nach der "klassischen Methode" des Anbindens von Hunden an Autobahnraststätten oder durch das Laufenlassen im Wald statt. Die ungeliebten und lästig gewordenen Tiere werden immer öfter bei Nacht und Nebel direkt vor Tierheimen angebunden. Die Besitzer ausfindig zu machen ist mangels Chip der Tiere häufig nicht möglich. Tatsächlich sind auch schon Fälle bekannt geworden, bei denen Tierbesitzer versucht hatten ihren Tieren den Chip herauszuschneiden. Die den Tieren zwecks Registrierung und Identifikation eingesetzten Chips sitzen zwar in der Regel hinter dem rechten Ohr oder in der Gegend des Halses, allerdings sind sie selbst dort ohne spezielles Laser-Gerät nur äußerst schwer zu lokalisieren und die eigenständigen Entfernung ist nicht nur aus tierschutzrechtlichen Gründen verboten.

Das Aussetzen unüberlegt angeschaffter Tiere betrifft nicht nur Hunde und Katzen, sondern in wachsendem Maße auch Nager, Vögel, zu groß gewordene Minischweine, Reptilien und sogar Fische. Während robuste Arten mitunter Überlebenschancen haben (dann aber durch Vermehrung die heimische Fauna schädigen können), wartet auf Exoten und sehr menschenbezogene Arten oft ein qualvoller Tod durch Erfrieren und Verhungern, wenn sie nicht rechtzeitig entdeckt werden.

Nimmst du mein Tier nehme ich dein Tier

Dabei ist es heutzutage gar nicht schwer ein Tier während des Urlaubs gut unterzubringen. Tierheime mit Gehegen für die Urlaubsunterbringung, Tier-Hotels und immer öfter auch tierliebe Privatpersonen machen es möglich bei rechtzeitiger Anmeldung den vierbeinigen Liebling artgerecht und liebevoll während der eigenen Abwesenheit unterzubringen.

“Nimmst du mein Tier nehme ich dein Tier“ ist eine Aktion des Deutschen Tierschutzbundes. Hier verständigen sich Tierbesitzer untereinander und bieten die gegenseitige Versorgung von Tieren an. Über die Internet-Seite des Vereins kann man sich als Tiersitter oder urlaubsreifer Tierbesitzer melden. Gerade für Hunde eignet sich diese Methode sehr gut. Die Hundepaten haben in der Regel selbst Hunde und den entsprechenden Sachverstand.

Koffer packen und ab in den Urlaub

Beachtet werden sollte, dass auch ein Hund rechtzeitig seine Koffer packen muss um nichts Wichtiges zu vergessen. Neben seiner Decke, Körbchen, Näpfen, Halsband und Leine gehören auch entsprechende Mengen des gewohnten Futters und vielleicht ein Kleidungsstück, das nach Herrchen oder Frauchen riecht, mit ins Gepäck um dem Tier die Umstellung zu erleichtern.

Katzen und viele andere Kleintiere wie Reptilien oder in Gesellschaft lebende Nager sollten hingegen am besten in der gewohnten Umgebung bleiben. Auch hier finden sich Menschen, die sich gern bereit erklären vorbeizukommen um das Tier im eigenen Heim zu versorgen. Auskunft zu Tierpensionen oder Tiersittern in Ihrer Nähe geben oft auch die örtlichen Tierärzte, Tierheime und Tierschutzvereine.
Wer im Urlaub sein Tier in besten Händen weiß, kann sich gleich doppelt gut erholen und einem freudigen Wiedersehen mit dem vierbeinigen Hausgenossen steht nichts mehr im Wege.

Autor:

Antje Clara Bücker aus Haltern

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