Wetterbericht lag völlig daneben

„Die Voraussagen des Wetterberichts sind nicht eingetroffen.“ André G. Saar war beim Abbau des Standes vom Heiligenhauser Stadtmarketing gar nicht enttäuscht, dass die Wetterfrösche mit den Regenprognosen falsch lagen.
So erlebten die Heiligenhauser zum Ende des Stadtfestes einen entspannten Vereinssonntag. Über 40 Vereine hatten sich auf der Hauptstraße vorgestellt. „Frohsinn klingt“ hatten die Herren des ältesten Vereins auf ihren Hemden stehen, man könnte auch sagen „Frohsinn schmeckt“, denn es bildeten sich lange Schlangen, die knusprigen Reibekuchen fanden reisenden Absatz. Geräucherte Forellen gab es nebenan beim Bürgerverein Hetterscheidt. Der Tennisclub Blau-Weiss hatte die Hauptstraße zu einem Tenniscourt verwandelt. Zum Nachdenken regte die Aktionen von „Kunstquadrate“ an und Aufsehen erregte die Freiwillige Feuerwehr mit zwei Aktiven in silbernen Hitzeschutzanzügen, die Dauerlutscher und Fähnchen verteilten.
Unter den Ausstellern war die Gruppe „Claymore“, die jahrelang das letzte Konzert des Stadtfest gab, aber in diesem Jahr nicht auftrat. „Ohne Claymore ist das kein richtiges Stadtfest“, war hier und da zu hören. Die Saxophon-Legende Alby Donnelly und seine Band Supercharge, die über eine große Fangemeinde verfügen, vermochten es nicht, den Platz zum Abschlusskonzert richtig zu füllen.
Leer blieb es am Samstagabend auf dem Rathausplatz. Party machen war vor dem Fernseher angesagt, wo Jogi Löws Team in der Ukraine zum ersten Spiel antrat. „Einen Bierwagen haben wir erst gar nicht aufgemacht“, zeigte sich Stadtfest-Macher Henrik Schulze Neuhoff ein wenig enttäuscht, er hatte doch auf ein bisschen mehr Zuspruch gehofft. Den gab es am Samstagmorgen, als die Hauptstraße wieder zur großen Trödelmeile mutierte und die Schnäppchenjäger anlockte.