Ehrgeiziges Klimaschutzkonzept für die Stadt Hemer

2Bilder

„Mit unserem neuen Klimaschutzprojekt hat uns das Wuppertal-Institut ein großes Paket an Hausaufgaben überreicht, die wir langfristig erledigen müssen, denn Klimaschutz ist keine politische , sondern längst eine gesellschaftliche Frage geworden.“
In seinem Klimaschutzgutachten - ausgelegt auf einen Zeitraum von zehn Jahren - hatte das beauftragte Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt und Energie zunächst einmal die IST-Situation durch die Erstellung einer Energie- und CO²-Bilanz erfasst. „Hemer emittiert im Jahr 436.000 t CO². Mit 11,7 t CO²/Einwohner liegt es damit etwas über dem Bundesdurchschnitt von zehn Tonnen,“ erläuterte Dr. Kurt Berlo bei der Vorstellung des Konzeptes. Schuld daran sei vor der hohe Industrieanteil in der Felsenmeerstadt.
Anschließend hat das Institut eine Potenzialerhebung vorgenommen, bei der es vor allem um die Bereiche Erneuerbare Energien und Energieeffizienz ging. „Vor dem Hintergrund der von der Bundesregierung ausgerufenen Energiewende wäre in Hemer z. B. die Errichtung von neun großen Windkraftanlagen möglich“, so der Klima-Experte, „außerdem empfehlen wir die verstärkte Nutzung von Mikro- bzw. Mini-Kraftwerken, um unabhängiger von großen Versorgern zu werden.“ Durch eine energetische Sanierung aller Wohngebäude im Hemer ergebe sich ein weiteres Einsparpotenzial von 140.000 bis 200.000 Megawattstunden/Jahr, was alles in allem zu Wertschöpfungspotenzialen von bis zu 24 Millionen/Euro führen könne.
Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, hat das Wuppertal-Institut einen Maßnahmenkatalog mit 20 Punkten sowie eine dazugehörige Prioritätenliste erarbeitet. Diese beinhaltet u.a. als besonders vordringlich die Einstellung eines Klimaschutzmanagers (hat die Stadt Hemer bei 95%-iger Förderung bereits in Angriff genommen), die vorbildhafte Sanierung einer kommunalen Immobilie in Passivhausbauweise oder die Nutzung von Block-Heizkraftwerken.
Mitentscheidend für den Erfolg des neuen Klimaschutzprojektes sei aber letztendlich, dass Privathaushalte und Industrie mit ins Boot genommen würden, betonte Dr. Berlo. Doch auch da ist die Stadt Hemer durch den Energieberater vor Ort (in Kooperation mit der Verbraucherzentrale) und das Ökoprofit-Projekt, das Anfang Mai startet, auf dem richtigen Weg.

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.