Sechs Tipps gegen Bluthochdruck
Die unterschätzte Gefahr

Ein Portrait von Dr. Yavuz Yildirim-Fahlbusch, Chefarzt der Inneren Medizin der Paracelsus Klinik Hemer. Foto: Barbara Bieding
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Dr. Yavuz Yildirim-Fahlbusch, Chefarzt der Inneren Medizin der Paracelsus Klinik Hemer, warnt anlässlich des Welthypertonietages am gestrigen Dienstag, 17. Mai, vor den vielfältigen Folgeerkrankungen des Bluthochdrucks.

Der Bluthochdruck gehört zu den Auslösern von Herzinfarkten, Schlaganfällen, Nierenfunktionsstörungen und Demenz. In Deutschland haben nach Erkenntnissen der Deutschen Hochdruckliga mehr als 25 Millionen Menschen aktuell einen zu hohen Blutdruck. Fast jeder dritte Erwachsene ist damit großen Risiken vor allem für das Herz-Kreislauf- und Gefäßsystem ausgesetzt.

„Das Problem ist, dass viele Menschen gar nicht wissen, dass sie einen zu hohen Blutdruck haben”, erklärt Dr. med. Yavuz Yildirim-Fahlbusch, Chefarzt der Inneren Medizin der Paracelsus Klinik Hemer. „Und selbst wenn die Diagnose bekannt ist, wird sie meist verharmlost. Dabei ist der Bluthochdruck als ‚stiller Killer’ bekannt und bringt erhebliche Risiken mit sich.”

Tödliche Langzeitfolgen

Besonders langfristig unbehandelter Bluthochdruck gilt als gefährlich und sogar lebensbedrohlich. Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigen, dass die Zahl der Todesfälle durch Herz- und Gefäßerkrankungen direkt mit Bluthochdruck zusammenhängt. Nach Schätzungen der Experten ist er für fast die Hälfte aller Schlaganfälle und Herzinfarkte sowie ein Drittel aller Nierenkrankheiten verantwortlich.

Auch Demenzerkrankungen, sogar Erblindungen, zählen zu den Folgen. „Je höher die Blutdruckwerte sind, desto größer ist das Risiko, an einem kardiovaskulären Ereignis zu versterben”, erklärt der Internist Dr. Yildirim-Fahlbusch. „Dabei gibt es heute genug Möglichkeiten, hohen Blutdruck zu behandeln und gut zu kontrollieren. Man muss ihn nur rechtzeitig erkennen.”

Betroffene spüren meist gar nichts von ihrer Erkrankung. Ab und zu ein paar Kopfschmerzen, etwas innere Unruhe oder auch mal Schwindel – das sind Symptome, die mit einer Bluthochdruckerkrankung zunächst nicht in Zusammenhang gebracht werden. Sie können allerdings Anzeichen einer ernsten Erkrankung sein. „Achten Sie auf die Alarm-Signale ihres Körpers”, rät dazu Dr. Yildirim-Fahlbusch. „Der Gang zum Arzt verschafft bei Bedenken Sicherheit.”

Blutdruckmessung ist nicht alles

Die Messung des Blutdrucks allein ist aber nicht immer genug. In der Paracelsus Klinik Hemer hat man es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, multiprofessionell vorzugehen und auf möglichst viele Faktoren zu achten. So können auch bereits bestehende Folgen eines zu hohen Blutdrucks erkannt werden.

Blutdruckmessung bildet die Basis für eine fachübergreifende Diagnostik und Behandlung. Foto: Peter Hamel
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„Unser Leistungsspektrum umfasst die Diagnostik und Behandlung von Herz-/Kreislauferkrankungen, Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen, neurologischen Erkrankungen sowie Infektionserkrankungen”, erklärt Dr. Yildirim-Fahlbusch. „Je genauer wir unsere Patienten in der Gastroenterologie, Kardiologie und Neurologie untersuchen, desto besser können wir uns ein Bild von den komplexen Wechselwirkungen in der Inneren Medizin machen und wirklich umfassend helfen.”

Risiken vermeiden – gesünder leben

Wer selbst vorbeugend etwas gegen hohen Blutdruck tun will, sollte ihn zuallererst genau beobachten. Regelmäßiges Messen gibt frühzeitig Aufschluss, empfiehlt der Chefarzt: „Optimal sind Blutdruckwerte unter 130/80 Millimeter  Hydrargyrum (mm Hg). Über 140/90 mm Hg wird es gefährlich – dann spricht man von Bluthochdruck und eine Therapie sollte eingeleitet werden.“ Bei leicht erhöhten Werten kann man viel durch einen gesünderen Lebensstil erreichen und die erhöhten Blutdruckwerte wieder senken.

Sechs Tipps geben Dr. med. Yavuz Yildirim-Fahlbusch und seine Kollegen aus der Paracelsus Klinik Hemer:

1. Ausreichend Bewegung: Seien Sie mindestens fünfmal pro Woche für 30 Minuten aktiv. Besonders gut sind Ausdauersportarten wie Radfahren, Walking oder Schwimmen.

2. Übergewicht reduzieren: Übergewicht ist ein starker Bluthochdruck-Risikofaktor. Mit jedem Kilogramm weniger auf der Waage können Sie den Blutdruck um 1 bis 2 mmHg senken.

3. Weniger Salz: Fast die Hälfte aller Bluthochdruck-Patienten reagiert empfindlich auf Salz. Schon fünf Gramm weniger am Tag kann den Blutdruck um etwa 6-8 mm Hg langfristig senken. Lieber frisches Obst und Gemüse essen als Fast-Food und Fertiggerichte.

4. Alkohol vermeiden: Männer sollten pro Tag nicht mehr als 20 Gramm Alkohol trinken, Frauen nicht mehr als zehn Gramm. Das entspricht höchstens einem Bier. So kann der Blutdrucksenkung bis zu 7 mm Hg gesenkt werden.

5. Keinen Stress: Achten Sie auf ausreichend Pausen, Entspannung und Schlaf. Stress treibt den Blutdruck in die Höhe und führt zu chronischen Entzündungen im Körper führen, die dann die Gefäße schädigen.

6. Das Rauchen stoppen: Schon eine Woche nach der letzten Zigarette sinkt der Blutdruck. Zwei Jahre später hat ein Ex-Raucher fast das gleiche Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie ein lebenslanger Nichtraucher.

Aufklärung erforderlich

Der Welthypertonietag hat es sich zum Ziel gesetzt, auf den Bluthochdruck und insbesondere auf die Entdeckung dieser Erkrankung hinzuweisen. Der jährliche Aktionstag steht deshalb in diesem Jahr unter dem Motto: „Den Blutdruck genau messen, kontrollieren, länger leben”.

Die Deutsche Hochdruckliga, die den Tag in Deutschland begleitet, bietet dazu unter der Internetadresse www.hochdruckliga.de eine Fülle wertvoller Informationen, Anregungen und Services an, um Betroffenen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Gleichzeitig führt sie anlässlich des Aktionstages 2022 in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) die Kampagne #entdeckergesucht – Blutdruckmessen ist einfach! Durch, mit der sie Menschen zur Blutdruckmessung motivieren und die Dunkelziffer von Betroffenen mit Bluthochdruck senken will.

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Lokalkompass Iserlohn-Hemer aus Iserlohn

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