Was Sie hören und was Sie besser lassen sollten

Heute widmen wir uns mal wieder der Musikerzunft, die mit einfachen Mitteln versuchen, Emotionen zu entfachen und ihre Songs ohne viel Schnickschnack für sich wirken lassen.

Sheryl Crow ist keine Unbekannte mehr und heimste bereits insgesamt neun der begehrten Grammy Awards ein. 1994 schaffte sie gleich am Anfang ihrer Schaffensphase mit der Single „All I wanna do“ aus dem Top Ten Album „Tuesday Night Music Club“ den internationalen Durchbruch und konnte danach alle Alben in den vorderen Regionen der Verkaufscharts platzieren.

„100 miles from Memphis“ heißt der Nachfolger des 2008er Albums „Detours“ und ist für die Amerikanerin ein ganz besonderes, spiegelt der Titel doch einerseits ihre Heimatstadt Kennett, Missouri wieder, die genau 100 Meilen von Memphis entfernt ist, als auch ihren musikalischen Ursprung - den Soul.

Somit ist es nicht fair, die aktuelle Veröffentlichung mit den vorherigen Werken zu vergleichen, da ein anderer musikalischer Weg durchaus beabsichtigt war, aber es muss leider festgehalten werden, dass sich die einzigartige Stimme von Miss Crow, die das Prunkstück der letzten Alben war, nicht in die entsprechende Musik einfügt. Hier helfen auch keine Coverversionen wie Terence Trent D’Arbys „Sign your name“ oder „I want you back“ von den Jackson 5. Beide Versionen sind blass, genauso wie der überwiegende Teil des Silberlings. Hervorheben kann man höchstens den gleichnamigen Titeltrack.
Fazit: Die CD hängt dem Anspruch genauso hinterher wie ihr Ex-Ehemann bei der Tour de France.
Ganz anders verhält es sich mit dem jungen Robert Francis, der mit „Before Nightfall“ sein Zweitwerk präsentiert. Die grandiose Single „Junebug“ hat es ins hiesige Radioprogramm geschafft und ist das komplette Gegenteil von einem Gutelaune-Song. Der 23-Jährige leidet und verarbeitet noch immer das Ende einer Liebesbeziehung. Musikalisch bewegt sich das Werk zwischen melancholischem Pop und Folk in Moll, der stellenweise an Radiohead und teilweise an den folkigen Mr. Springsteen erinnert.

Die Musik hat er in die Wiege gelegt bekommen, sind doch beide Elternteile musikalisch unterwegs und der große Ry Cooder ein Freund der Familie. Wenn dann noch John Frusciante von den Red Hot Chili Peppers Gitarrenunterricht gibt, kann nichts mehr passieren.

Autor:

Kay Utermark aus Herdecke

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