Was Sie hören und was Sie besser lassen sollten

Manchmal verbindet zwei Musiker nicht die musikalische Ausrichtung, sondern viel banaler der Vorname und die Länge der Zeit, in der beide bereits aktiv sind. So ist es bei Tom Petty, der mit seinen Heartbreakers ein neues Album aufgenommen hat, und dem ewigen Frauenschwarm Tom Jones.

Der Tiger, wie Tom Jones von seinen Fans liebevoll genannt wird, ist in diesem Jahr 70 geworden und will mit seinem neuen Werk „Praise and blame“ der Welt zeigen, dass seine Krallen noch nicht stumpf sind. Den Autor dieser Zeilen hat dieses Werk mehr als überrascht, war mir Tom Jones doch nur durch seine schnulzigen Hits wie „It’s not unusual“, „Delilah“ oder „Sex bomb“ bekannt. Auf diesem Werk zeigt der geschlagene Ritter aber eine Vielfalt abseits des Schnulzenpops.

Tom Jones geht hier zurück zu den musikalischen Wurzeln der 60er. Blues, Gospel, Country oder Rock n Roll zieren dieses Werk. Herausragend sind die rockige Singleauskopplung „Burning hell“ (im Original von John Lee Hooker) oder „Nobodys fault but mine“.

Angeblich soll der Plattenchef dieses Werk als „kranken Witz“ bezeichnet haben und dies stimmt sogar in einer Zeit, in der die Leute eher auf den erwarteten Schnulzenpop stehen.

Tom Petty hat den Blues und zwar nicht nur weil er seit Jahren miesepetrig durch die Weltgeschichte tingelt, sondern auch weil er sich diesem auf dem neuen Werk „Mojo“ verschrieben hat.

Der Amerikaner wird dieses Jahr 60; ein guter Anlass um seine Heartbreaker um sich zu sammeln und ein neues Werk zu kreieren. Musikalisch beweist die Band, dass sie einerseits eingespielt ist andererseits ihre Instrumente perfekt beherrscht. Die Gitarrensoli klingen klar und rein und machen auch solch Virtuosen wie Eric Clapton oder Mark Knopfler alle Ehre.

Manko des Silberlings ist, dass aufgrund des Bluesschemas die Stücke alle ähnlich klingen und nur die Balladen „No reason to cry“ oder „Something good coming“ mal Abwechslung bringen.

Wer nur die eher poppigen Hits („Learning to fly“, „Into the great wide open“) des Amerikaners mag, sollte vor dem Kauf dieser CD eine Hörprobe nehmen; allen Freunden von guter handgemachter Bluesmusik sei „Mojo“ aber wärmstens empfohlen.

Autor:

Kay Utermark aus Herdecke

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