Die Zukunft der Herdecker Schulen

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Zu einer Sondersitzung kam am Donnerstagabend der Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport zusammen. Auf der Tagesordnung standen zwei wesentliche Beschlussvorlagen zur Entwicklung der Herdecker Schullandschaft.

Bereits im März dieses Jahres fasste der Rat der Stadt einen einstimmigen Grundsatzbeschluss. Dieser beinhaltete im Wesentlichen, sich am Schulversuch des Landes und Gründung einer gemeinsamen Schule für die Jahrgänge 1 bis 10 zu beteiligen sowie die Grundschule im Dorf als Basisschule der Modellschule zu bestimmen.
Um eine wohnortnahe Schulversorgung in Ende zu gewährleisten, soll im Zusammenhang mit dem Umzug der Grundschule im Dorf ins Schulzentrum eine andere Grundschule in Kirchende eingerichtet werden.
Nach den einleitenden Ausführungen der Schulexperten fasste der Ausschuss einstimmig den empfehlenden Beschluss an den Rat, die Hauptschule am Sonnenstein zum Ende des Schuljahres 2015/2016 sukzessive aufzulösen und somit ab sofort keine Schüler mehr in einer Eingangsklasse aufzunehmen. Die Anmeldezahlen an der Hauptschule sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Für das jetzt angefangene Schuljahr hat sich sogar nur noch ein Schüler angemeldet.
Bereits im Vorfeld der Sitzung kam es zu Protestbekundungen von Eltern der Grundschule Vinkenberg. Sie versammelten sich auf dem Kirchplatz vor dem Rathaus und demonstrierten für den Standort Vinkenberg. Ein Großteil der Anwesenden verfolgte dann auch die Sitzung im Ratssaal.
Die Vorsitzende des Ausschusses, Beate Thomashoff, ließ die Zuhörer in einer Sitzungsunterbrechung zu Wort kommen. 45 Minuten lang konnten die Anwesenden Fragen stellen und ihre Meinung äußern.
Die Elternvertreter machten deutlich, dass sie nichts gegen einen Umzug in das Gebäude der ehemaligen Grundschule Kirchende haben, jedoch nur, wenn die Modellschule auch im Schulzentrum entsteht. Andernfalls würden sie gerne am Vinkenberg verbleiben und nicht wie zunächst angedacht, bereits zum Schuljahr 2013/14 umziehen.
Bauchschmerzen bereitete der Schulpflegschaft der Vinkenbergschule jedoch, dass ihrer Meinung nach hier mit zweierlei Maß gemessen werde. Die Vorgabe „Wohnortnäher“ würde keine Anwendung finden. Zudem sei es unverständlich, die Grundschule im Dorf zweizügig gestalten zu wollen, wo doch aufgrund des demografischen Wandels Züge abgebaut werden müssten. Diese empfundene Bevorzugung der Grundschule im Dorf sei ein „Schlag ins Gesicht der anderen Schulen“.
Intensiv wurde dann über die Vorlage sowie die Stellungnahmen der Schulkonferenzen der Grundschule im Dorf und der Grundschule Vinkenberg beraten und debattiert. „Der Umzug der Grundschule Vinkenberg in den Stadtteil Ende ist unabhängig vom Zustandekommen der Modellschule notwendig, da durch den Umzug der Grundschule im Dorf in das Schulzentrum ein Überangebot in der Stadt und ein Unterangebot in Ende entstehen würden“ schildert Heiko Müller.
Schon seit einigen Jahren ist die Situation für die Schüler sowie das Kollegium der Grundschule im Dorf unbefriedigend, da das Gebäude schlichtweg in die Jahre gekommen ist. Eine Sanierung würde Unsummen verschlingen und ist daher nicht sinnvoll.
Letztendlich empfahl der Schulausschuss bei zwei Enthaltungen und dem Rest Ja-Stimmen dem Rat folgenden Beschluss: Die Grundschule im Dorf zieht mit Beginn des Schuljahres 2014/2015 in das Gebäude der Hauptschule am Sonnenstein und wird spätestens zum Schuljahr 2014/2015 mindestens zweizügig. Die Grundschule Vinkenberg zieht mit Beginn des Schuljahres 2014/2015 in das Gebäude der früheren Grundschule Kirchende und verbleibt einzügig.
Im Stadtteil Ende würden somit zwei Grundschulen sowie die Albert-Schweitzer-Schule vorgehalten; im Stadtteil Herdecke wären eine Grundschule, das Gymnasium sowie die Modellschule für die Klassen 1 bis 10 vorhanden.
Das letzte Wort bei den Beschlüssen hat der Rat in der kommenden Woche. Die Sitzung ist am Donnerstag, 27. September und beginnt um 17 Uhr im Ratssaal.

Autor:

Melanie Giese aus Recklinghausen

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