EvK-Team hilft mit multimodalem Therapieansatz
Schluss mit dem Schmerz

Das Team der Multimodalen Schmerzmedizin mit Patientin Heidemarie Kaiser: Daniela Wagner, Dr. Katja Vogelsang und Irina Rohde (v.l.). | Foto: EvK Herne
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  • Das Team der Multimodalen Schmerzmedizin mit Patientin Heidemarie Kaiser: Daniela Wagner, Dr. Katja Vogelsang und Irina Rohde (v.l.).
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„Heute war ich mit meiner Schwiegertochter Balkonblumen kaufen.“ Heidemarie Kaiser (72) strahlt und erzählt stolz von der neuen Wohnung, die sie Ende vergangenen Jahres mit ihrem Mann bezogen hat. Noch vor einem halben Jahr sah die Welt ganz anders aus.

Ein chronischer Schmerz im unteren Rücken, der bis in die Füße ausstrahlte, bestimmte ihr Leben, lähmte Heidemarie Kaiser körperlich und seelisch. „Dass ich jetzt wieder so viel machen kann und meine Lebensfreude zurückgekehrt ist, habe ich dem Team der Multimodalen Schmerzmedizin am EvK zu verdanken“, sagt sie tief bewegt.

Irina Rohde, psychologische Psychotherapeutin, Daniela Wagner und Dr. Katja Vogelsang, die leitenden Oberärztinnen, sitzen ihrer ehemaligen Patientin gegenüber und freuen sich mit ihr. Gemeinsam mit der psychologischen Psychotherapeutin Dr. Anne Linkemann bilden sie zu viert das Kern-Team der Multimodalen Schmerzmedizin unter der Leitung von Prof. Dr. Eckhard Müller am Evangelischen Krankenhaus in Herne-Eickel. Kern-Team deshalb, weil an einer Therapie im Rahmen der Multimodalen Schmerzmedizin viele Personen und Berufsgruppen beteiligt sind.

Die individuelle, differenzierte medikamentöse Schmerzbehandlung stellt stets einen zentralen Baustein der Therapie chronischer Schmerzen dar, multimodal bedeutet aber mehr. Zur Vervollständigung der Therapie beinhaltet der stationäre Aufenthalt, der in der Regel zehn Tage umfasst, neben der ärztlichen Betreuung, psychologische Gespräche, Physiotherapie, Ergotherapie und Entspannungsverfahren.
„Ziel ist es, unseren Patienten Strategien zu vermitteln, wie sie aktiv mit ihrem Schmerz umgehen können, damit der Schmerz nicht mehr ihr Leben diktiert“, erklärt Irina Rohde. Auf der Basis von Vorbefunden, aktueller medizinischer Diagnostik und psychologischen Gesprächen wird für alle Patienten jeweils ein individuelles Therapieprogramm geplant.

„Mir hat es so gut getan, dass ich einmal einen ganz anderen Blick auf meine Schmerzen bekommen habe und dass ich gelernt habe, wie ich aus dem Gefühl dieser Lähmung herauskomme, in die meine Schmerzen mich getrieben haben. Ich fühlte mich so unglücklich, dass ich dazu bereit war, alles zu machen, um nur aus diesem Zustand heraus zu kommen“, sagt Heidemarie Kaiser.

Aktiv bei der Therapie mitmachen, für sich persönlich Anregungen zu finden, wie man seinen Lebensalltag schon mit kleinen Dingen ändern und zum Besseren wenden kann, das war es, was für die Schmerzpatientin entscheidend war. „Gerade weil Frau Kaiser sich so gut auf die Behandlung einlassen konnte und alle Anregungen auch für sich angenommen und umgesetzt hat, konnte unsere multimodale Schmerztherapie solch eine gute Wirkung bei ihr erzielen“, betont Daniela Wagner. „Denn entscheidend für den Erfolg der Therapie ist neben unserer individuellen fachlichen Unterstützung, die Bereitschaft der Patienten mitzuwirken, um gemeinsam eine neue Perspektive zu entwickeln,“ ergänzt Dr. Katja Vogelsang.

Hintergrund

In Deutschland leiden rund 18 Mio. Menschen unter chronischen Schmerzen. Chronischer Schmerz ist ein komplexes Krankheitsbild. Für eine erfolgreiche Behandlung ist die Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen daher sinnvoll.
Multimodale Schmerzmedizin gibt es erst seit etwa 15 Jahren. Ihr Ansatz ist es, die Betroffenen zu einem aktiven Umgang mit ihrem Schmerz zu bewegen, um eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen.

Autor:

Lokalkompass Herne aus Herne

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