Nach der Abwrackprämie ist vor dem Aufschwung

Erich Tiemann sammelt Modelle und ist auch nach der Abwrackprämie zufrieden mit dem Autoverkauf. Das freut die Bundestagsabgeordnete Ingrid Fischbach. Foto: Erler
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  • hochgeladen von Bernhard W. Pleuser

„Abwrackprämie“ war 2009 das „Wort des Jahres“. Über eine Million Anträge wurden genehmigt. Fünf Milliarden Euro hatte der Staat zur Verfügung gestellt, um die Konjunktur anzukurbeln. Und was ist jetzt? Flaute?! Keineswegs.
In Sachen Nachhaltigkeit war die Bundestagsabgeordnete Ingrid Fischbach (CDU) unterwegs, um sich aus erster Hand informieren zu lassen: Von Erich Tiemann, dem Chef des gleichnamigen Autohauses. Dort hatte die Politikerin im vergangenen Jahr Bürger über Detailfragen der Umweltprämie unterrichtet.
„Für uns war 2009 ein Ausnahmejahr“, betont Erich Tiemann, „die sogenannte Abwrackprämie hat uns in der Krise sehr geholfen.“ Seinerzeit gab es 2500 Euro vom Staat, wenn man sein mindestens neun Jahre altes Auto gegen ein neues „eintauschte“. Die meisten Hersteller legten seinerzeit noch Rabatte drauf. VW zum Beispiel weitere 2500 Euro.
„Gab es 2008 genau 3,09 Millionen Pkw-Neuzulassungen im Bundesgebiet“, so Tiemann, „waren es ein Jahr später über 3,8 Millionen. Und das war auch gut für die Umwelt, denn ein neues Auto stößt natürlich weniger Schadstoffe aus als ein altes.“
Für 2010 schätzt der Auto-Experte die Zahl der Neuzulassungen auf 2,86 Millionen ein. „Damit liegen wir gar nicht so weit hinter dem eigentlichen Vergleichsjahr 2008 zurück. Für einige VW-Modelle gibt es derzeit sogar Lieferzeiten von einigen Monaten.“
Diese Äußerung der relativen Zufriedenheit quittiert Ingrid Fischbach gerne mit einem charmanten Lächeln. Tiemann weiß natürlich, wie es noch besser laufen könnte: „Gesellschaftlich muss ein bisschen mehr Sicherheit rein was die Arbeitsplätze angeht. Dann wird auch mehr konsumiert.“
Beide richten den Blick in die Zukunft. „In zehn bis 15 Jahren wird das Elektroauto in der Stadt die Regel sein“, sagt Tiemann voraus, „schon jetzt sind Reichweiten von bis zu 150 Kilometern möglich.“ Umweltverbände und Grünen-Poltiker wird das freuen. Und die Bürger auch – wenn die Preise für Fahrzeuge dieser Art sinken. Noch sind sie schwer erschwinglich.

Autor:

Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig

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