Waldschule wird Flüchtlingsheim / Nutzungsänderung auch für Dannekampschule beantragt

Frohe Kinderstimmen erfüllten einst die als "Waldschule" bekannte Grundschule an der Wiescherstraße. Das leer stehende städtische Gebäude soll bald als Asylantenheim genutzt werden.   Foto: Detlef Erler
  • Frohe Kinderstimmen erfüllten einst die als "Waldschule" bekannte Grundschule an der Wiescherstraße. Das leer stehende städtische Gebäude soll bald als Asylantenheim genutzt werden. Foto: Detlef Erler
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Kürzlich war sie noch im Gespräch als künftige Privatschule. Jetzt wird die ehemalige Waldschule an der Wiescherstraße zum Flüchtlingsheim umgebaut. Das teilte gestern Stadtrat Meinolf Nowak mit. Auch der Dannekamp-Schule ist wohl eine ähnliche Zukunft beschieden. Grund ist die wachsende Zahl an Asylsuchenden und die Verpflichtung der Stadt ihren Teil zur Aufnahme beizutragen.
Die Zunahme macht Sozial-dezernent Meinolf Nowak an zwei Zahlen deutlich: Am 1. August waren 99 Asylsuchende in Herne gemeldet, am 5. November waren es bereits 219. Mehr als die Hälfte von ihnen kommt aus Serbien und Mazedonien. „Winterflüchtlinge“ nennt sie der Stadtrat. Denn viele von ihnen waren schon in unserer Stadt gemeldet, haben den Sommer in ihrer Heimat verbracht und kommen jetzt, teilweise mit Familienangehörigen, wieder. Nowak verhehlt nicht, dass die Forderung des Bundes-Verfassungsgerichtes, Asylsuchende finanziell mit Hartz-IV-Empfängern gleichzustellen, ein „wirtschaftlicher Anreiz“ sei. Noch eine Zahl: Mehr als 50 Prozent der Zuwanderer gehören der Volksgruppe der Roma an.
Da davon auszugehen ist, dass die bestehenden Unterbringungen an Buschkampstraße, Dorstener Straße und Zechenstraße mit insgesamt 265 Plätzen bald nicht mehr ausreichen, mussten Alternativen her. Drei Schulgebäude boten sich an. Da das ehemalige Berufskolleg an der Manteuffelstraße wegen baulicher Mängel ausfiel, blieben – wie Horst Tschöke, Chef des städtischen Gebäudemanagements berichtet – Wald- und Dannekamp-Schule übrig.
Erste Priorität hat die Waldschule, in der maximal 62 Personen untergebracht werden könnten. Nach Nutzungsänderungsverfahren und Umbau (Kosten 120.000 Euro) stünden die Räume in acht bis zehn Wochen zur Verfügung, so Tschöke. Das Verfahren wurde auch für die Dannekampschule eingeleitet, die aber erst einmal in Reserve gehalten wird.

Autor:

Rainer Rüsing aus Herne

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