Auch ohne edlen Zwirn treffsicher

Was man nicht so alles mit Schlägern und einem Ball machen kann: Platzwart Dieter Bettenhausen beweist Humor. Foto: Detlef Erler
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Es ist einfach ein Heidenspaß für die ganze Familie. Man nehme einen Schläger in die Hand und versuche, einen kleinen Ball über alle Hindernisse hinweg in ein Loch zu befördern. „20 Millionen Menschen spielen jedes Jahr in Deutschland Minigolf“, verrät Joachim Fröhner.
Der Mann muss es wissen, schließlich ist er Geschäftsführer des Minigolfclubs Rot-Weiß Wanne-Eickel. „Es ist ein Spiel für jung und Alt“, gibt auch Anton Hannausek zu verstehen. Seit 1962 ist er mit von der Partie.
Eher zufällig entdeckte er bei einem Spaziergang die Anlage des 1958 gegründeten Vereins im Sportpark Wanne-Süd. Doch er war sofort Feuer und Flamme. „Ich mochte die Geselligkeit und dass man an der frischen Luft war“, lässt er wissen. Heute ist der die „gute Seele des Vereins“, so der 1. Vorsitzende Dr. Wolfgang Radtke.
Doch natürlich ist Minigolf nicht nur ein Familienvergnügen. Seit 1959 nimmt der Verein am Meisterschaftsbetrieb teil. „Damals spielte man noch im Gala-Anzug mit Fliege“, erinnert sich Hannausek. So schick geht es in unseren Tagen nicht mehr zu, doch damals wie heute braucht man ein ruhiges Händchen. „Um auf Meisterschaften erfolgreich zu sein, sollte man die Anlage etwa mit 27 Schlägen schaffen“, weiß Joachim Fröhner. Und klärt den staunenden Zuhörer gleich auf, dass es verschiedenste Bahnvarianten gibt.
Minigolf wird auf zwölf Meter langen Betonstrecken mit Hindernissen aus Naturstein oder Beton betrieben. Wer bei dem Spiel an Netze oder Labyrinth-Aufbauten denkt, ist beim Miniatur-Golf angekommen. Hier sind die Bahnen nur gute sechs Meter lang, bestehen aus Eternit und dürfen nicht betreten werden. Immer aber gilt, dass man 18 Bahnen bewältigen muss. Beim MGC Rot-Weiß Wanne-Eickel kann man beide Varianten probieren, „die Leute spielen aber lieber Minigolf, die Anlagen sind robuster“, berichtet Fröhner aus seiner Erfahrung.
Um den Ball ins Loch zu treiben, haben die Experten zudem ein ganzes Arsenal an Bällen. „Jede Bahn hat andere Eigenschaften“, so Fröhner. Und so unterscheiden sich die kleinen Kugeln zum Beispiel in Gewicht, Härte, Oberfläche oder Sprunghöhe. „Es gibt Spieler, die mehr als 100 Bälle haben“, weiß Fröhner.
Die erste Mannschaft des Vereins ist in der Landesliga aktiv. Doch insbesondere in der Jugendarbeit kann sich der Verein einige Erfolge ans Revers heften. „Der aktuelle Jugendweltmeister Robin Hettrich ist bei uns groß geworden und immer noch Mitglied“, verrät Fröhner stolz.
Neue Gesichter sind immer gern gesehen. Insbesondere, weil der Verein nach einer Brandstiftung 2009, der der zur Anlage gehörende Pavillon zum Opfer fiel, einige Probleme hatte. Schließlich braucht man Räume zum geselligen Beisammensein, sanitäre Einrichtungen sind seitdem ein Provisorium. „Die Situation hat uns Mitglieder gekostet“, macht Wolfgang Radtke deutlich.
Nun wird neu gebaut, und die Verantwortlichen sehen der Zukunft zuversichtlich entgegen. Die Anlage hat Mo bis Fr von 13 bis 20 und am Wochende von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Einfach vorbeikommen und sich faszinieren lassen! „Zehn Jahre sind ein gutes Alter, um anzufangen“, so Fröhner lächelnd.

Autor:

Dirk Marschke aus Herne

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