Jubiläum auf Ewald: "Lebendiger Bergmann" lockt Knappen an

Bergleuchte. Foto: Sara Holz
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Als rund 500 Hertener am Montagnachmittag mit ihren Körpern die Silhouette eines Bergmannes auf dem Gelände der Zeche Ewald nachbilden, ist es ein nostalgischer Moment. Denn viele von ihnen waren selbst einmal Kumpel und Knappen. Einige davon sogar prominent.

Und dadurch Knappen im doppelten Sinne. „Ich habe hier auf Ewald gearbeitet, ich musste“, erinnerte sich etwa Hermann Erlhoff zurück. Aber daneben hatte er eine echte Leidenschaft: Fußball. So spielte er für die Spvgg. Herten und auch für Marl-Hüls. Nach einem Freundschaftsspiel und zwei Toren gegen die Blau-Weißen fuhr er gleich mit zur Glückauf-Kampfbahn. Und verdiente seinen Unterhalt fortan wieder als Knappe, als Schalker.
Etwa so erging es auch seinem einstigen Vereinskameraden Klaus Fichtel, der als Bergmann in Castrop arbeitete, auch zweieinhalb Jahre unter Tage, bevor er vom Fußball leben konnte. Der dritte Alt-Schalker im Bunde, Klaus Senger, wurde gleich Knappe am Ball. Ihn zog zur Jubiläumsveranstaltung, dem großen Abschluss der Feierlichkeiten zu 75 Jahren Hertener Stadtrechten und über 100 Jahren Bergbau, vor allem seine Verbundenheit zur Stadt, in der er sich seit 38 Jahren heimisch fühlt. Ihre gemeinsame Geschichte, der Bezug zu Herten und dem Bergbau und das „Glück Auf“ im Herzen, all dies machte es für die drei Herren zur Selbstverständlichkeit, an diesem besonderen Tage auf Ewald zu sein, über den verlorenen Sohn Neuer, den immer noch „besten Torwart der Welt“, zu plauschen, genauso über den Neu-Schalker Huub Stevens, der ihrer Expertenmeinung zufolge einen guten Einstand hatte. Und sich dazu mit den Kindern zu beschäftigen, immerhin war die Veranstaltung als Familienfest ausgeschrieben, ihnen an der Torwand ein paar Tricks mit auf den Weg zu geben.
Neben ihnen fanden rund 500 Menschen den Weg zum Festgelände, viele mit persönlicher Bergbauvergangenheit oder aber familiären Erinnerungen im Hinterkopf. Gemeinsam sangen sie mit dem Ruhrkohle-Chor das „Steigerlied“ und inspizierten alte Schätze wie Grubenlampen auf dem kleinen Bergmanns-Flohmarkt des Förderverein Bergbautradition. Den Höhepunkt bildete schließlich die Aktion „Lebendiger Bergmann“. Auf eine über 200 Meter lange Linie positionierten sich die Besucher zum Bild eines rund 135 mal 60 Meter großen Bergmanns mit Grubenlampe und ließen unter großem Jubel lauthals das „Glück auf“ erklingen. Nachdem sich das Großprojekt aufgelöst hatte, nutzten noch einige Menschen die Gelegenheit, von einem Kran aus den unvergesslichen Blick von oben auf das Zechengelände zu genießen und noch einmal im Stillen für sich in den Erinnerungen an die kohlenschwarzen Tage zu schwelgen ....

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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