Bitte diskutieren und weiter erzählen
Danke! Mein Wochenrückblick für die KW38

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Liebe Hertenerinnen & Hertener,
liebe Freundinnen und Freunde,

Montag, kurz vor 8.00 Uhr in Herten.

Monatelang herrschte Umbaustimmung am ZBH, nun ist es endlich soweit: der neue Wertstoffhof ist eröffnet! Hertenerinnen und Hertener können ab jetzt ihre Wertstoffe, vom alten Fernseher über das Altpapier bis hin zu Grünschnitt & Co. wieder wie gewohnt am Wertstoffhof des ZBH abgeben. Neuer, moderner, größer, barriereärmer und übersichtlicher ist das Ganze geworden und bietet damit den Einwohnerinnen und Einwohnern eine zeitgemäße Anlaufstelle. Da wird das Abgeben von Altgeräten und Wertstoffen zum Vergnügen. Es war mir eine Freude, zusammen mit den Mitarbeitenden des ZBH die ersten Nutzer auf dem Wertstoffhof begrüßen zu können.

Nach einem kurzen Update im Kreise des Büroteams folgte eine Rücksprache mit den Beigeordneten, gefolgt von einer ganzen Reihe von dringlich zu bearbeitenden Vorgängen. Also Emails schreiben im Rekordtempo bis zur Sitzung des Verwaltungsvorstandes. Im Anschluss blieb nur Zeit für einen kurzen Imbiss, dann ging es auch schon weiter zum Thema Tourismuskonzept. Die Stadtverwaltung macht sich hier auf den Weg, etwas Umfassendes zu erstellen. Aus diesem Grund haben wir uns mit verschiedensten Akteuren aus dem gesamten Stadtgebiet zusammengesetzt, um eine Bestandsaufnahme vorzunehmen und Potentiale auszuloten. Ein beauftragtes Fachbüro führte durch den ersten Workshop und sammelte die Anregungen und Ideen der Hertener "Szene" mit Vertretern aus Gastronomie, Event, Hotelerie, Heimat und Kultur, Mobilitätsexperten und weitere lokal Player ein. Persönlich bewete ich die Veranstaltung als einen guten ersten Aufschlag. Im November geht es in dieser Form weiter. Herten bewegt sich.

Abends traf sich dann noch der Innenstadtbeirat zu aktuellen Fragen und Entwicklungen rund um das Thema Innenstadt. Auch hier gibt es immer wieder interessante Ideen für Aktionen und Events, aber auch zu Sachständen im Konzept "Neustart Innenstadt".

Dienstag

Der Tag begann mit einem Gespräch rund um die Themengebiete Nachhaltigkeit und Neue Energieformen. Der Anspruch, Wasserstoff-Stadt sein zu wollen, steht – wir möchten in diesem Themenkomplex Pflöcke einschlagen und bereits Geleistetes in noch mehr positive Projekte übertragen. Das Interesse anderer Metropolregionen an Wasserstofftechnologien beweist, dass Herten hier schon früh den richtigen Riecher hatte. Wichtig ist, dass die Emscher-Lippe-Region den Ball aufnimmt, solange er im Feld liegt. Wir gehen hier gerne weiter voran, es wäre schön, wenn z.B. auch die Landesregierung mitgehen würde. Was da gerade im Zuge der Ruhr Konferenz eingebracht wird, kann uns somit nicht wirklich gefallen und umso mehr sind wir gehalten, uns Gehör zu verschaffen. Hier geht es um die Emscher Lippe Region, also um uns.
Wir freuen uns über Unterstützung aller, die wie wir überzeugt sind, unsere Region kann mehr.

Nach einer kurzen Rücksprache mit meinem Büroteam war der Dienstag wie gewohnt mit einer ganzen Reihe von Besprechungen gefüllt. So führte ich beispielsweise mit unserem Stadtbaurat, Herrn Heidenreich, einen längeren Austausch zu Stadtumbau- und Förderprojekten.

Mit dem Personalrat stand das Vierteljahresgespräch auf der Tagesordnung. Hier stehen die Verwaltungsspitze und Leitungen der Betriebe der Stadt Herten, Rede und Antwort zu Fragen, die aus der Mitarbeiterschaft auf diesem Wege an uns herangetragen werden, aber auch zu grundsätzlichen Prozessen. Ganz oben immer der aktuelle Sachstand zur Personal- und Organsistionsentwicklung - denn der 01.10.2019 bildet einen weiteren Meilenstein bei der Umorganisation der Verwaltung, eine der größten Reformen die unsere Verwaltung seit Jahrzehnten gerade umsetzt. Auch hier ein Danke an alle Mitarbeitenden, für diese konstruktive und innovative Unterstützung.

Zu einem kurzen Pressetermin an der Allee des Wandels war ich zum frühen Nachmittag an der Obstwiese Ecke Backumer Straße. Dieser Abschnitt der beliebten Fahrradtrasse wird mittels moderne Beleuchtungstechnik für den abendlichen Radverkehr ausgeleuchtet. Damit wird wieder ein Stück unserer Radwegeverbindungen aufgerüstet. Modernste Lichttechnik, intelligent gesteuert. Die Leuchten reduzieren mittels Bewegungsmelder die Lichtintensität und Schaltzeit. So fahren die Lampen" nur hoch" wenn sich Fußgänger oder Radfahrer auf der Trasse bewegen. Die LED Technik sorgt für einen effizienten Umgang mit Energie. Für diese Teilstück, was als Schulweg definiert ist, hat die Stadt über 70.000 Euro investiert.

Für weitere Gespräche, die bis in den Abend hineinreichten, kehrte ich danach ins Rathaus zurück.

Mittwoch

Die Amtsgeschäfte lassen ganztägige Kongresse unter der Woche eher selten zu. Daher bildete die Teilnahme am diesjährigen Kongress der Vonovia-Stiftung eine Ausnahme. Unter dem Motto „Run auf die Städte! Wie können wir nachhaltig Wohnraum schaffen?“ tagten Vertreter aus Politik, Wohnungswirtschaft und Gesellschaft in Bochum. In weiten Teilen interessante Wortbeiträge, aber in erster Linie auch eine gute Gelegenheit zum Netzwerken – den Kontakt zur heimischen Wohnungswirtschaft aufrecht zu erhalten, ist schließlich wichtig. Der demografische Trend zu einer größeren Zahl alleinlebender Menschen höheren Alters war mir aus den statistischen Rahmendaten von IT NRW bereits bekannt. Dass daraus ein mittelfristig erhöhter Bedarf an seniorengerechten Singlewohnungen erwächst, ist logisch. Diesen Mehrbedarf aus öffentlichem sozialen Wohnungsbau zu decken, ist allenfalls einer Stadt möglich, die bereits eine eigene Wohnungsbaugesellschaft in großem Stil betreibt – würde man in einer Stadt wie Herten jetzt eine solche Gesellschaft gründen, könnte man sie gar nicht mit ausreichendem Kapital und Ressourcen ausstatten, um den Trend am Wohnungsmarkt mit eigenen Mitteln zu bedienen. Ohne die private Wohnungswirtschaft wird es also nicht gehen – die kämpft aber mit ihren eigenen Herausforderungen. Eine davon ist, dass man in vielen Städten des Ruhrgebiets dank niedriger Mietspiegel die Investitionen für qualitativ hochwertigen, modernen Wohnungsbau nur schwer amortisieren kann. Das Thema ist spannend und wird in den kommenden fünf Jahren erheblich an Fahrt aufnehmen. Dazu möchte ich nur zwei Zahlen nennen. Wir haben etwas über 700.000 altengerechte Wohnungen in Deutschland - der Bedarf der nächsten 10 Jahre wird mit 3.6 Millionen Wohnungen beziffert. Was zumindest eins klar feststellt, es sollte nicht mehr lange diskutiert werden, sondern es muss gemacht werden. Für Herten bedeutet dies in erster Linie Flächen dafür zu definieren und Baurecht zu schaffen. Die Investoren dafür finden wir dann schnell.

Donnerstag

Um die Neuorganisation des Fahrzeugpools der Stadt Herten ging es in der ersten Besprechung des Tages, gefolgt vom regelmäßigen Orgatreffen rund um die Neuorganisation im Rahmen des „Vier-Säulen-Modells“ der Stadtverwaltung. Unter Moderation der GPA (GemeindePrüfAnstalt) berichtet die Verwaltungsspitze und der Personalservice / Orga, gegenüber Personalrat und Gleichstellungsbeauftragter zum aktuellen Stand und weiteren Vorgehen im Prozess.

Es schloss sich ein kurzer Ortsbesuch und eine kurze Mittagspause an, bevor es mit Rücksprachen weiterging. Dazu gehörte auch das Pressegespräch zu den aktuellen Ratsvorlagen. Die Themen für die kommenden Ausschuss-Sitzungen sind bereits online unter https://herten.more-rubin1.de/ einsehbar. Schön wäre es, bei den Sitzungen wieder mehr Bürgerinnen und Bürger begrüßen zu dürfen – das Interesse an den Ausschusssitzungen ist leider in der Regel verschwindend gering, dabei sind alle Sitzungen öffentlich! Hier wird über "Ihre Stadt diskutiert und entschieden". Sagen Sie nachher bitte nicht, "das habe ich nicht gewusst".

Freitag

Eine Verlosung für Kurzentschlossene: für das Heimspiel Schalke-Mainz am Abend wurde morgends eines meiner Tickets verlost. Ich freute mich auf eine „ganz besondere Bürgersprechstunde“ – und stelle wieder einmal fest, dass diese Art der Verlosung vor der SocialMedia-Ära, so spontan nur schwer umsetzbar gewesen wäre. Internet ist schon was Feines, wenn man es zum Wohle nutzt.

Freitags ist Wochenmarkttag – auch in dieser Woche stand ich während der Morgenstunden auf dem Marktplatz für Fragen und Gespräche zur Verfügung. Immer wieder spannend, vielen Dank für die interessanten Gespräche!

Zwischendurch schaute ich einmal bei der FridaysForFuture-Kundgebung vor dem Glashaus vorbei. Schließlich stehe ich als Bürgermeister gerne auch hier für ein Gespräch zur Verfügung. In Herten ist Klimaschutz kein Fremdwort – zum Glück. Wir haben dahingehend schon einiges in die Wege geleitet, wir werden unsere Bemühungen noch verstärken. Mehr dazu in Kürze.

Soziales, Haushalt, Kommunaler Ordnungsdienst – das waren die Themen, die bis zur Mittagspause im Rathaus in Form von Besprechungen anstanden. Das sind auch die Themen, die unsere größten Herausforderungen in sich bergen...

Um 14 Uhr fand in der Innenstadt-Passage eine Kunst-Performance der Initiative STADT.KUNST statt - Musik und Tanz, präsentiert hinter Glas. Das ist etwas, was ich an unserer Stadt sehr mag: dass hier immer wieder interessante Aktionen stattfinden, weil wir viele kreative Köpfe haben, die in Herten etwas bewegen.
Ehrlich - ich hätte mir ein größeres Interesse gewünscht, alleine schon für die anspruchsvolle Performance der Künstler,
was aber zu einer "göttlichen Zeit", 14.00 bis 16.00 Uhr - ansich schon eine Herausforderung darstellt.

Auf Kunst folgt „Kommerz“ – in gewissem Sinne: in Recklinghausen nahm ich an der Sitzung des Verwaltungsrates der Sparkasse Vest Recklinghausen teil. Ein Nachmittag gefüllt mit aktuellen Geschäftsentwicklungen, Trends, Zahlen und Statistiken. Die Sparkassen sind in unserem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gefüge ein wichtiger Baustein. Umso mehr ist man als Bürgermeister natürlich daran interessiert, dass es den Sparkassen wirtschaftlich gut geht. Nicht zuletzt, weil vom wirtschaftlichen Erfolg der Sparkassen auch eine Menge Fördergelder für soziale Projekte und Vereine abhängen. Die Situation ist kurz gesagt herausfordernd, aber nicht kritisch. Natürlich blickt alles mit einer leichten Sorgenfalte auf der Stirn in Richtung der EZB und ihrer künftigen Zinspolitik. Auch hier sollten - wir alle mal drüber nachdenken - was Lokalpatriotismus bewirken kann, dazu müssen wir uns vor Augen führen, was unsere Spar- und Volksbanken für uns als Bürger*innen bedeuten. Und noch wichtiger als dadrüber nachdenken, danach handeln und unsere Stimme erheben.

Danach schaute ich in der Maschinenhalle in Scherlebeck vorbei, wo der Widderclub W261 seine Clubschau veranstaltete. Widder sind in diesem Fall keine Schafe, sondern Kaninchen. Mit einer „schafsähnlichen“ Nasenform und hängenden, statt stehenden Ohren. Kaninchenzucht hat eine lange Tradition, auch wenn heutzutage vor allem im Vordergrund steht, das schönste Tier im Stall zu haben. Seit nunmehr drei Jahre begleite ich gerne das "Züchtertreiben" und freue mich immer wieder etwas dazuzulernen. Glück auf. (die drei Punkte habe ich übrigens geliefert)

Wer die beste Mannschaft im Stall hat, hat sich dann am Abend in der Veltins-Arena gezeigt. Endlich wieder Fußball – der FC Schalke 04 empfing den FSV Mainz 05, der „Heim-Fluch“ scheint gebrochen und die Stimmung war optimistisch. Für eine Nacht Platz eins der Liga war möglich, wir freuen uns aber schon dadrüber, die Nummer Eins im Pott zu sein. Damit sind die Blau-Weißen auch endlich wieder in den oberen Rängen der Tabelle mit dabei. Daumen drücken und mitfiebern ist angesagt, dass es nachhaltig ist.

Samstag

In Haltern am See findet der Leistungsnachweis der Feuerwehren statt. Ich werde gegen 11 Uhr dort sein, um mich live vor Ort vom Können unserer Feuerwehrleute zu überzeugen. „Anfeuern“ sollte man in diesem Zusammenhang ja sicherlich nicht sagen. Das unsere Wehren alles draufhaben, was es für diesen wichtigen und anspruchsvollen Job braucht, daran besteht überhaupt kein Zweifel, das beweisen sie uns bei vielen Einsätzen während des Jahres. Dennoch ist es vollkommen richtig, dass dieses Können und Wissen auch regelmäßig abgeprüft wird.

Im Anschluss wird es mir eine Freude, anlässlich des Tags der offenen Tür unseres Glashauses begrüßende Worte sprechen zu dürfen. Das 25jährige Jubiläum des Glashauses wird mit einem bunten Rahmenprogramm angemessen gefeiert. Natürlich findet nicht nur pralles Kulturleben dort statt, wenn gerade wieder ein Jubiläum anliegt – in dieser Woche aber natürlich in geballter Form.

Und so führt mich nach einem mittäglichen Besuch beim Herta-Familienfest am Abend der Weg erneut ins Glashaus, denn auch für die vielen Begleiter und Unterstützer des Glashauses wird es ein besonderes Event in Form eines Sektempfanges geben.

Sonntag

Am 22. September begeht unsere Partnerstadt Arras den 75. Jahrestag der Befreiung. In der Zitadelle von Arras wurden während der Besetzung der Stadt durch deutsche Truppen über zweihundert Menschen als Mitglieder der Resistance erschossen. Um dieser Toten zu gedenken, werden wir einen Kranz niederlegen.
Dazu werde ich heute Nacht nach Arras fahren, um die Stadt Herten dort würdig zu vertreten.

Für den Rest des Tages steht neben den Feierlichkeiten natürlich auch der partnerstädtische Austausch im Vordergrund.

Ihnen allen ein schönes Wochenende!
Ihr Fred Toplak

Autor:

Fred Toplak aus Herten

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