3000 Kilometer mit dem Bus

3000 Kilometer mit dem Bus. Die ersten 39 Gastarbeiter aus dem Land, in dem Orangen und Zitronen blühen, kommen in Herten an. Das war 1960, seitdem sind die Griechen aus dem Stadtleben nicht mehr wegzudenken.

Herten hat eine der größten und lebendigsten griechischen Gemeinden in ganz NRW, im November soll das 50-Jährige im Glashaus groß gefeiert werden. Der Hertener Verein Neo Ellas hat dafür ein tolles Programm auf die Beine gestellt. Folklore, Ausstellungen, Vorträgen, Tanz, Gesang - und natürlich griechisches Essen sollen dokumentieren, wie wohl sich die Griechen in Herten fühlen.
Aus einer Kleinstadt in der Nähe von Saloniki kamen sie, waren zwischen 20 und 28 Jahre alt. 1960 begann der Strom griechischer Einwanderer in Herten. Die ersten 39 wurden bei Herta eingesetzt.
Mit Dolmetscher und zum Teil ohne Frauen waren sie angereist, 3000 Kilometer mit dem Bus. 60 Stunden dauerte die Fahrt und die Gastarbeiter wurden mit einem Jahresvertrag ausgestattet. Viel, ja fast alle blieben länger. „Mein Vater kam 1963 nach Herten“, erzählt Argiro Kamarianaki vom Verein Neo Ellas dem STADTSPIEGEL. „Meine Mutter kam später nach, zur Geburt fuhr sie wieder nach Griechenland. Doch dann kam sie mit mir wieder.“ Kamarianaki organisiert aufgrund des 50-jährigen Jubilums am 6. November im Hertener Glashaus mit ihrem Verein ein großes Fest. „Das geht nachmittags mit der Begrüßung des Bürgermeisters los, dann gibt es einen Vortrag von Dr. Panagiotidis, Ausstellungen und vieles mehr.“ So sind „Crashkurse“ im Tanzen, Singen und Kochen geplant, später wird ein griechischer Abend mit Liveband, Auftritten der Tanzvereine und einem griechischen Büffet das Jubiläum abrunden. „Wir planen dazu eine Ausstellung mit traditionellen griechischen Trachten“, ergänzt Fotini Chtinou. Sie kam mit fünf nach Deutschland, ihre Eltern verschlug es erst nach Niedersaschen.
Heute leben immer noch über 1000 Griechen in Herten, viele davon in zweiter oder dritter Generation. Im Verein Neo Ellas sind allein 80 Mitglied. Die griechische Gemeinde ist aus der Stadt nicht wegzudenken, und überhaupt hat der Zustrom aus Griechenland auch hier einiges verändert.
„Allein, wenn man an die Essgewohnheiten denkt, ist vieles in die deutsche Kultur mit eingeflossen“, freut sich Argiro Kamarianaki.
Davon überzeugen kann man sich nicht zuletzt im November bei der Jubiläumsveranstaltung.

Autor:

XY Z aus Sonsbeck

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