Marinekameraden erleben Kiel

Drei erlebnisreiche Tage liegen hinter den Mitgliedern der Marinekameradschaft Herten/Westerholt. Rund fünfzig von ihnen reisten unterstützt von Vertretern von Rat und Verwaltung der Stadt Herten nach Kiel um das Patenboot Minenjagdboot „Herten“ vom 3. Minensuchgeschwader zu besuchen. Die Delegation stand unter der Führung des ersten stellvertretenden Bürgermeisters Karl-Heinz Forst und dem Vorsitzenden der Marinekameradschaft Karl Hildebrandt. Als besondere Gäste waren der Landesverbandsleiter Westfalen im Deutschen Marinebund Werner Haase mit seiner Gattin und der Bezirksverbandsleiter Emscher-Lippe im Deutschen Marinebund Heinz-Axel Konetzny dabei. In Kiel begrüßte der Kommandant der „Herten“ Kapitänleutnant Thomas Joseph die Hertener und stellte die mehr als zwanzig Neuzugänge bei der Bootsbesatzung vor. Er berichtete von der kürzlich erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung in der Schadensabwehr- und Gefechtsausbildung, die nur durch den hervorragenden Teamgeist und außergewöhnliche Motivation der Besatzung bestanden werden konnte. Für das kommende Jahr ist eine rund sechsmonatige Einsatzfahrt geplant, die das Boot nach Dubai und an das Horn von Afrika führen wird. Hintergrund dieses Einsatzes ist der Kampf gegen die Piraterie in diesem Seegebiet. In vielen persönlichen Gesprächen konnten danach die Besucher aus Herten alte Kontakte zu der Besatzung vertiefen und neue anknüpfen. Der Samstag stand dann ganz im Zeichen der Seefahrt. Beim Marsch in das Übungsgebiet vor Olpenitz zeigte die Besatzung einen Ausschnitt ihres Könnens hinsichtlich der seemännischen Ausbildung. Für die Ehefrau des Vorsitzenden der Marinekameradschaft Bärbel Hildebrandt war es sicherlich ein besonderes Erlebnis, einmal am Ruder des Patenbootes zu sitzen und „ihre“ „Herten“ auf Kurs zu halten. Auch der Vorsitzende Karl Hildebrandt wurde als Wachoffizier eingespannt, indem er mit leichter Unterstützung des II. Bootseinsatzoffiziers ein Mann-Über-Bord-Manöver erfolgreich durchführte. Ein besonderer Höhepunkt war dann eine Demonstration des Seenotrettungskreuzers „Vormann Jantzen“ mit Tochterboot „Butscher“. Der Rettungskreuzer ist in Maasholm an der Schlei beheimatet. Anschließend bestand für einige der Gäste noch die Gelegenheit mittels des Schlauchbootes des Minenjägers die Ostseewellen zu erkunden. Zuvor bestand für die Gäste die Möglichkeit, in kleinen Gruppen an geführten Besichtigungstouren das Patenboot von der Maschinenanlage bis zur Brücke zu erkunden. Nach dem Festmachen an der Weddigenbrücke im Kieler Tirpitzhafen endete der zweite Besuchstag mit einem zünftigen Grillfest auf dem Achterdeck der „Herten“. Wieder einmal ging der Besuch bei den Hertener Patenkindern in Kiel viel zu schnell vorbei. Nach dem Frühstück an Bord hieß es schon wieder Abschiednehmen von der Besatzung. Für die Delegation aus Herten ging es danach noch weiter zum Marine-Ehrenmal nach Laboe. Mit Unterstützung von zwölf Soldaten des Patenbootes in Uniform unter der Führung des I. Bootseinsatzoffiziers Kapitänleutnant Stephan Schmanke erfolgte eine Kranzniederlegung in der Gedenkhalle des Ehrenmals. In seiner kurzen Ansprache erinnerte der Vorsitzende Karl Hildebrandt an die Verstorbenen der Marinekameradschaft. In sein Gedenken schloss er die Kameradinnen und Kameraden der Marine, der Handelsschifffahrt, der Seedienste und der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger ein, die in treuer Pflichterfüllung ihr Leben auf See gelassen haben. Danach endete für alle endgültig ein erlebnisreiches Wochenende an der Küste. Die Marinekameradinnen und –kameraden freuen sich schon jetzt auf die Zeit vom 17. bis 19. Dezember, wenn die Besatzung des Minenjagdbootes „Herten“ ihre Patenstadt besuchen wird. Höhepunkt dieses Besuches wird dann der Marineball am 18. Dezember im Hertener Glashaus sein.
Bericht von Ulrich Dunker