Rechtskunde kindgerecht vermittelt - Aloysiusschule nimmt an Pilotprojekt des Ministeriums teil

28 Jungen und Mädchen der beiden dritten Klassen der Aloysiusschule interessierten sich für die Rechtskunde AG. | Foto: privat
  • 28 Jungen und Mädchen der beiden dritten Klassen der Aloysiusschule interessierten sich für die Rechtskunde AG.
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Sie kennen ihre Rechte. Schon seit einigen Jahren werden an den weiterführenden Schulen in den Klassen 8-10 freiwillige Rechtskunde-Arbeitsgemeinschaften (AGs) angeboten, die von AG-Leitern aus dem richterlichen, rechtsanwaltlichen und rechtspflegerischem Bereich geleitet werden. Nun erhielt die Aloysiusschule Holzwickede vom Landgericht Dortmund die Gelegenheit, an dem Pilotprojekt „Rechtskunde in Grundschulen“ teilzunehmen und ergriff die Chance sofort.

Eine spontane Umfrage bei den Schülerinnen und Schülern der beiden dritten Klassen führte zu einer unerwartet hohen Interessensbekundung von immerhin insgesamt 28 Rechtskundebegeisterten.Um die manchmal schwierige Justiz- und Rechtsthematik kindgerecht vermitteln zu können, entschied die Schulleiterin Gabi Spieker in Zusammenarbeit mit dem verantwortlichen AG-Leiter Uwe Salten vom Amtsgericht Hagen, die AG in zwei Gruppen durchzuführen. So konnten dann - in jeweils 10 Schulstunden je Gruppe - verschiedene Themen wie die Gewaltenteilung in der Demokratie, die Notwendigkeit und das Entstehen von Gesetzen, die Kinder- und Grundrechte und der Ablauf eines Strafverfahrens von der Tat bis zum Urteil mit den Schülerinnen und Schülern erarbeitet werden. Und wer im Vorfeld der AGs befürchtete, dass diese Themen für Grundschüler zu kompliziert sein würden, wurde im Verlauf der AGs eines Besseren belehrt: Die Kinder waren mit Feuereifer bei der Sache, hatten schon so manches Richtige und Falsche gehört und arbeiteten begeistert mit. Jetzt kam es nur noch auf die richtige Themenauswahl und die kindgerechte Themenaufbereitung durch den AG-Leiter an. Und so erschienen die Kinder begeistert zu jeder AG-Stunde.

Rechtspfleger Salten wurde hier auch immer wieder – im Zusammenhang oder auch abseits des eigentlichen Themas - mit Fragen gelöchert und immer wieder durch die natürlich kreative und unvoreingenommene Herangehensweise der Kinder an juristische Probleme überrascht. Und wenn es nur die Frage war „Es heißt ja ‚Rechtsanwalt‘, … aber gibt es auch einen ‚Linksanwalt‘?“Am Ende der Arbeitsgemeinschaft vermittelten die beiden Gruppen ihr Wissen um das Strafverfahren noch in einem kleinen Theaterstück an die 4. Klassen der Aloysiusschule. Auf diese Weise gelingt es sogar noch, die AG auch auf die nicht teilnehmenden Schülerinnen und Schüler wirken zu lassen.

Die Idee der Rechtskunde-AG in Grundschulen, die das Ministerium der Justiz NRW in Abstimmung mit dem Ministerium für Schule und Bildung NRW entwickelt hat, hat sich im Piloteinsatz in Holzwickede auf jeden Fall bewährt und vielleicht wird es für die einen oder anderen Schülerinnen und Schüler später einmal der Start in eine Laufbahn im juristischen Bereich. Denn nur wer seine Rechte kennt, kann sie auch wahrnehmen. Die Schülerinnen und Schüler der 3. Klassen der Aloysiusschule Holzwickede haben nun schon mal ein juristisches Grundwissen und erhalten dies auch in einem amtlichen Zertifikat zum Ende der Rechtskunde-AG bescheinigt.

Autor:

Lokalkompass Unna/Holzwickede aus Unna

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