Unterstützung auf breite Schultern stellen

Gründungsversammlung für Förderverein der Iserlohner Stadtbücherei am 19. Februar

Der ursprüngliche Impuls für die Gründung eines Fördervereins der Stadtbücherei habe seinerzeit aus dem Kulturausschuss gestammt, erinnert sich Iserlohns Büchereileiterin Gudrun Völcker.

Von Christoph Schulte

Iserlohn. "Es hat seitdem schon ein wenig Inkubationszeit gebraucht", blickte Dr. Werner Pryzbilla auf die vergangenen rund zwölf Monate zurück. Immer wieder hatte sich eine kleine Gruppe engagierter Iserlohner Bürger getroffen, um endlich einen Förderverein aus der Taufe zu heben. "Dabei standen neben einer Ideensammlung zukünftiger Aufgaben vor allem die zu beachtenden gesetzlichen Vorgaben bei der Gründung eines gemeinnützigen Vereins im Mittelpunkt."
Doch nun soll es in Kürze soweit sein. "Alle Iserlohner und Iserlohnerinnen, die sich für die Bücherei finanziell durch ihre Mitgliedschaft oder gerne auch ehrenamtliches Engagement einsetzen wollen, sind herzlich eingeladen, zu unserer öffentlichen Gründungsversammlung zu kommen", hofft Gerd Müller-Aßhauer darauf, die neue Unterstützung auf möglichst viele Schultern verteilen zu können. Die Gründungsversammlung findet am Montag, 19. Februar, um 20 Uhr in der Stadtbücherei am Alten Rathausplatz statt. Der Satzungsentwurf steht inzwischen und es haben sich bereits auch Mitstreiter gefunden, die für eine Vorstandsposition in dem neuen Förderverein zur Verfügung stehen.
Bei den zukünftigen Aufgaben des Fördervereins soll die verstärkte Öffentlichkeitsarbeit zunächst eine zentrale Rolle einnehmen. "Es hat uns ziemlich überrascht, wie viele Iserlohner und Letmather die Bücherei bzw. ihre tollen Angebote bislang überhaupt nicht kennen", wundert sich Dr. Werner Pryzbilla, selbst ein überaus emsiger und begeisterter Büchereinutzer, "das Medienangebot ist nicht nur günstig, aktuell und ungemein umfangreich, sondern wenn man einmal Hilfe braucht, steht einem im Gegensatz zum Internet gleich ein ganzes Team für Fragen zur Verfügung." Gerd Müller-Aßhauer weist zudem auf die in der heutigen Zeit stetig steigende soziale Bedeutung der Bücherei hin. "Hier geht es längst nicht mehr nur darum, dass ich mir ein Buch aussuche und wieder gehe, sondern eine Bibliothek ist für viele Menschen zu einem Ort der Begegnung geworden." Das kann Gudrun Völcker nur unterstreichen. "Während die Nutzerzahlen in den letzten Jahren leicht rückläufig waren, hat sich die Aufenthaltsdauer der Besucher deutlich erhöht." Das sei verbunden mit neuen Aufgaben für sie und ihr Team. "Es kommt zum Beispiel regelmäßig vor, dass uns Schüler, die bei uns Referate ausarbeiten oder an unseren Laptops Bewerbungen schreiben, um inhaltliche Hilfe bitten. Wir versuchen natürlich zu helfen, doch können wir das aufgrund unserer begrenzten personellen Kapazitäten und originären Aufgaben leider nicht immer." Da könnten ehrenamtliche Helfer des neuen Fördervereins genauso einspringen wie zum Beispiel bei Vorlese- und Bastelstunden mit Kindern oder dem Transportieren von Bücherkisten. Den Ideen der Initiatoren sind bereits jetzt keine Grenzen gesetzt, wobei jedoch eines feststeht. "Es geht uns garantiert nicht darum, das Büchereipersonal irgendwann durch Ehrenamtliche zu ersetzen und so der Stadt Kosten zu sparen", stellt Gerd Müller-Aßhauer klar, "ganz im Gegenteil, wir wollen den 'Status quo' der Einrichtung zunächst erhalten und dann weiterentwickeln."