Talent Tage Ruhr 2023 am Marie-Curie-Gymnasium

Der Z(w)eitzeugenworkshop zu Gast am MCG

Der Zeitzeuge Elie Wiesel sagte einst: »Jeder, der heute einem Zeugen zuhört, wird selbst ein Zeuge werden.« Diese Worte weiterzutragen, in Taten umzusetzen und die Erinnerungen der Holocaust-Überlebenden niemals sterben zu lassen, hat sich Z(w)eitzeugen e.V. auf die Fahnen geschrieben. Mit vielen Ehrenamtlichen und Referent:innen für Erinnerungskultur setzt sich der Verein dafür ein, an Kinder, Jugendliche und Erwachsene die schmerzhaften Erfahrungen und von unermesslichem Leid gekennzeichneten Schicksale jüdischer Mitmenschen während der Zeit des NS-Regimes auf eine ganz persönliche und direkt ansprechende Weise zu vermitteln. Keine abstrakten Sachverhalte werden verhandelt, sondern reale Menschen vorgestellt, die Unmenschliches aufgrund von ideologischem Hass erdulden mussten. Die Vermittlung ihrer Erinnerungen bildet die Grundlage jeden Workshops, den der Verein durchführt. Für seine Arbeit wurde Z(w)eitzeugen e.V. bis heute vielfach ausgezeichnet und seine Gründerin erhielt 2021 den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. 
Groß war am MCG die Freude, dass im Rahmen der Talenttage Ruhr ein Z(w)eitzeugen-Workshop für alle interessierten Schüler:innen der Stufen 10 bis Q1 realisiert werden konnte. In Videoaufzeichnungen lernten die Teilnehmenden Zeitzeugen wie z.B. Leon Weintraub kennen und wandelten auf ihren Spuren mittels vielfältiger Materialien, die die Referentin Sara Elkmann vorbereitet hatte. Ganz persönliche Gedanken durften im inneren Austausch mit den Holocaustopfern Raum gewinnen; emotionale Briefe an diese Menschen entstanden, die - wenn auch nicht losgeschickt - einen ganz neuen und unmittelbaren Zugang zu historischen Ereignissen und den Menschen als realen Menschen ermöglichten. Viele Schüler:innen nahmen gerne und persönlich engagiert den "Auftrag" am Ende des Workshops an, selbst als Z(w)eitzeug:innen die Biografien und Schicksale nun in ihre Klassen und Kurse zu tragen und als Mittler:innen im besten Sinne die Erinnerungskultur zu pflegen - und die Erinnerungen der Holocaustopfer nicht sterben zu lassen.