Ein Hilferuf vor 160 Jahren

Kloster Kamp, Terassengarten in Gefahr

von Hansfried Münchberg
Ein Hilferuf eines Leserbriefschreibers erreichte das Rheinberger Wochenblatt im April 1861.
Er beklagt den Zustand des aus dem 17 Jahrhundert stammenden Kloster-Terassengartens, der damals wohl beinahe zum "Abbruch" freigegeben war. Der Garten verfiel immer mehr und war nach dem zweiten Weltkrieg in einem ruinösen Zustand. Im Jahr 1987 begann die Rekonstruktion, 1990 wurde der Garten dann wiedereröffnet. Glücklicherweise ist der Hilferuf irgendwann einmal erhört worden, so daß heute dieses Kleinod unserer niederrheinischen Landschaft wieder ein Anziehungspunkt für Menschen von nah und fern geworden ist.

Kloster Camp. Die wenigen Überreste aus der Abteizeit von Camp sind spärlich und bisher mit aller Sorgfalt gepflegt und geschont worden, da es nicht allein für die Fremden, welche den Ort Camp besuchen, sondern auch für die Einheimischen von bleibendem Interesse sein wird, die Überreste einer langen Vergangenheit mit der gebotenen Kräften gesichert zu sehen. Es wird zu andern Zeit uns Gelegenheit geboten werden an die Stelle die noch vorhandenen Antiquitäten Camp's näher aufzuzählen, heute nur nehmen wir Veranlassung, einen Punkt der alten Abtei zu berühren und dieser betrifft die Terrassen der früheren Abtei Camp.
„Gewiß hat Keiner von Nah und Fern Camp betreten, ohne diese herrlichen Anlagen hinter der jetzigen Kirche von Camp zu bewundern, welche dauernde Zeichen des damaligen Fleißes und Schönheitssinnes sind und jeglichen Besucher durch Öffnung einer reizenden und malerischen Fernsicht lange an diesem Punkte fesseln. Leider sehen wir in diesen Tagen, daß man zum Abbruche dieser Terassen schreitet, wodurch nicht alleine Camp wiederum eine seiner alten Reliquien verliert, sondern auch dem Panoramo von Camp bedeutend Abbruch getan wird. Es dürfte an der Zeit sein, diesem Abbruche im Interesse aller Naturfreunde ein Halt zuzurufen, da nichts durch diese Demolierung erzielt wird.
Ein Camper.