Kater wurde angefahren und hilflos zurück gelassen. Wer möchte helfen?

Franziska mit Kater Felix | Foto: privat
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„Ich vermisse meinen Kater Felix, vielleicht hat ihn jemand gesehen!“ Das schrieb Franziska Eisfeld am Montag in die Facebook-Gruppe „Du bist Kamp-Lintforter wenn…“
Ungefähr gleichzeitig postet Melanie Jamnik folgendes:

"Ich habe gegen ca 00.00 Uhr auf der Franzstrasse, Höhe Hausnummer 35 eine schwarze vermutlich angefahrene Katze gefunden. Wir haben sie dann schnell in die Tierklinik Duisburg Asterlagen gebracht.

Ich werde mich morgen noch mal nach ihr erkundigen.
Da alles sehr schnell gehen musste kann ich keine Angaben zu Geschlecht machen.
Vielleicht wird sie ja vermisst."

Melanie Jamnik berichtet:
"Wir haben das Fussballspiel bei Freunden gesehen, danach gab es einen Autokorso. Auf dem Weg nach Hause, sahren wir die Katze hinter einem parkenden Auto sitzen.
Wir haben direkt vermutet, dass sie angefahren wurde. Sie hat noch versucht zu laufen, was aber nicht funktionierte. Daraufhin sind wir in die Tierklinik nach Asterlagen gefahren. Die Katze wurde dort sofort geröngt und behandelt. Noch in der gleichen Nacht habe ich in die Gruppe gepostet, in der Hoffnung das sich ihr Besitzer findet."

Andere Gruppenmitglieder machten Franziska auf den Post aufmerksam. Sie hat sich daraufhin sofort mit der Tierklinik in Asterlagen in Verbindung gesetzt und konnte Kater Felix identifizieren und abholen. Ihre Nachricht in die Gruppe sorgte erst einmal für Erleichterung: „Hiermit gebe ich euch bescheid, dass es mein Kater Felix ist, der angefahren worden ist! - durch den Aufprall des fahrendem Autos wurde ihm das Becken gebrochen..
Ich finde es echt enttäuschend von dem Fahrer, dass er Felix einfach dort liegen lies!! Ich bedanke mich bei der Finderin, dass sie ihm so schnell geholfen hat! Wir sind sehr dankbar dafür.“

Franziska Eisfeld:
Erleichterte Kommentare, gute Wünsche und baldige Genesung für den schon 17 Jahre alten Felix. Die 20-jährige Auzubildende zur Einzelhandelskauffrau ist dankbar, dass sie ihr Haustier wieder in die Arme schließen konnte und hofft, dass er völlig gesund wird. Leider muss die junge Frau die Rechnung, bisher 300 Euro, allein zahlen. Viel Geld für jemanden, der nur ein Azubi-Gehalt hat.

Spontaner Spendenaufruf

Diese Geschichte hat mich so angerührt, dass ich spontan einen Spendenaufruf gestartet habe, bei dem ich selbstverständlich mit gutem Beispiel voran gegangen bin.
Das mildert vielleicht ein wenig die Enttäuschung darüber, dass der Verursacher des Unfalls sich scheinbar nicht um das Tier gekümmert hat.

Hilfeaufruf kommt nicht immer gut an

Einige Mitglieder der Gruppe haben sich positiv verhalten und waren spontan bereit, auch etwas zu spenden. Schnell kamen aber auch die aufs Tapet, die sich über den Aufruf beklagten.
Dieser wurde entweder ins Lächerliche gezogen "Ich könnte auch Geld gebrauchen" oder aber es wurde bösartig reagiert: „Scheinbar ist niemand mehr in der Lage sein Leben selbst zu regeln oder ggf. durch Eigeninitiative etwas herauszufinden oder zu lösen.Wenn mir die Heizung kaputt geht, sammelt der Monteur auch nicht für mich, auch wenn ich nichts dafür kann."

Eine empörte Nutzerin fragte direkt nach dem „Überschuss“ den die Aktion erbringen könnte. "Was wird eigentlich mit dem überschüssigen Geld aus der Spendenaktion für diese Katze gemacht,? Sagst du irgendwann"Stopp, es ist genug gesammelt?"
Aus der spontanen Idee wurde ein Selbstläufer mit Verbalattacken, die weit unter die Gürtellinie gingen. Es war ja nicht Franziska, die um Hilfe gebeten hat, sondern es war meine Idee.

Zum Glück gab es auch andere Stimmen: "Ein gutes Beispiel dafür, wie positive Energie an der Mauer abprallt, von Leuten, die alles in ihren Bahnen lenken , entgegen wirken und strukturieren wollen. Die jede gut gemeinte Aktion mit überzogenen Vergleichen und Belehrungen zunichte machen wollen, Die Energie verpufft mit lautem Knall und verletzt die, die es gut gemeint haben...Wo bleibt die Spontanität? Warum alles hinter fragen, kritisieren anstatt einfach zu helfen..Menschen genauso wie den Tieren, die uns beschützen und lieben , mehr als wir es tun.."

Schließlich schrieb die verunsichertee Katzenbesitzerin:
"Ich finde es sehr lieb, dass ihr was spenden wollt, aber ich möchte nicht das es zum streit Thema wird! Möchte einfach das es Felix schnell besser geht und das wir einfach das verarbeiten können, was passiert ist."

Genau darüber haben sich die Menschen Gedanken gemacht, der Schock, die Angst um das Tier und die Hoffnung auf Heilung, das steht für Franziska im Vordergrund.

Wird am Ende alles gut?

Dem Kater geht es schon wieder ein wenig besser und Franziska ist dankbar, dass sie über die Gruppe ihr Tier finden konnte. Und auch Melanie freut sich, dass sie durch ihr spontanes und uneigennütziges Handeln nicht nur Felix, sondern auch Franziska helfen konnte. Die beiden Frauen hatten bereits telefonischen Kontakt. So hat diese Gruppe am Ende doch noch etwas Gutes.

Ich jedenfalls würde mir wünschen, dass es mehr Menschen gibt die Mitgefühl beweisen und einfach mal spontan helfen. Dabei geht es nicht immer nur um finanzielle Mittel, sondern manchmal auch einfach nur um Anteilnahme.

Franziska mit Kater Felix | Foto: privat
Das verletzte Tier nach dem Unfall | Foto: privat
Autor:

Beatrix Gutmann aus Essen-Süd

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