„Grubenfahrt“ des Niederberger Rentnertreffs
Die Liebe zum Bergbau, eine Liebe die nie vergeht!

Die Manschaft kurz vor der "16.00 Uhr Schicht ".
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„Grubenfahrt“ der Niederberg-Rentner

Die Liebe zum Bergbau, eine Liebe die nie vergeht!

Kameradschaft ist in heutiger Zeit, ein Begriff der eher negativ belegt ist. Der aber vom Ursprung her in seiner Definition, als solidarische Einstellung innerhalb einer sozialen Gruppe gilt, die gegenseitige Anerkennung, Rücksicht und Achtung fremder Anschauungen miteinschließt.
Als eine solche Kameradschaft, die nun schon seit Jahrzehnten hält, kann man die Niederberger Rentner bezeichnen.
2001 wurden die Bergwerke Niederberg und Friedrich-Heinrich/Rheinland zum Bergwerk West vereint, und im Zuge dessen, wurden auch die jeweiligen Ortsgruppen der Gewerkschaft IGBCE zusammengelegt. Aus den zwei Angestellten Ortsgruppen, entstand die gemeinsamen Angestellten-Ortsgruppe Bergwerk West. Um aber nach der Schließung nicht ganz den Bezug zu ihrem alten „Pütt“ zu verlieren, entstand innerhalb der neuen Ortsgruppe der „Niederberger Rentnertreff“.
Seitdem organisieren Jürgen Beer und Ulrich Holzweiss, mehrere Treffen im Laufe des Jahres, und zum Abschluss die sogenannte „Letzten Schicht“. Zu den Treffen gehören auch Firmenbesichtigungen, oder Besuche bestimmter Örtlichkeiten, wie zuletzt den Lehrstollen auf dem Gelände des Kamp-Lintforter Zechenparks. Es ging also wieder zurück zu den Wurzeln, zurück zur „alten Liebe“, die Liebe des Bergmanns zum Bergbau, eine Liebe die nie vergeht!
Am Dienstag den 27.09.2022 pünktlich zu 16.00 Uhr Schicht, war es wieder soweit.
Jürgen Beer stand mit seiner Mannschaft vor dem Lehrstollen bereit zur „Seilfahrt“.
Die ehemaligen Angestellten der Neukirchener Zeche, teilten sich in zwei Gruppen. Die Einen waren ausschließlich über Tage Beschäftigte, und betraten somit für sie unbekanntes Terrain, und die Anderen waren zwar Untertage Beschäftigte, aber mit schon sehr langer „Gruben Abstinenz“. Somit war der Besuch des Lehrstollens „Neuland, und Auffrischung in einem.
Am Eingang wurden sie von zwei „alten Bekannten“, den Ehrenamtlern Hans Hanke, und Johannes Hartmann in Empfang genommen.
Hans Hanke war Leiter von verschiedenen Betrieben unter Tage, zuerst auf dem Bergwerk Niederberg, und danach auf dem Bergwerk West.
Johannes Hartmann ehemaliger Elektrosteiger u.T., Betriebsrat, aktueller Vorsitzender der IGBCE Angestellten Ortsgruppe Bergwerk West, und vielen weiteren ehrenamtlichen Tätigkeiten.
In der Gesamtheit betrachtet ein geballter Haufen Bergbauwissen!
So ging es dann auch nach „unter Tage“, und die Infos prasselten auf die Besucher ein. Unzählige Exponate die normal über ein ganzes Grubenfeld eingesetzt wurden, werden hier dicht bei dicht präsentiert. Darüber hinaus sind an verschiedenen Stellen Bildschirme installiert, die Betriebsabläufe wie zum Beispiel die Kohlengewinnung per Video darstellen, und Bergbaufremden das Verstehen sehr erleichtern. Hans Hanke hatte zu jedem Detail und zu jedem Gerät im gesamten Lehrstollen, eine Geschichte und fundiertes Wissen, welches er an die Besucher weitergab. Nachdem man alle „Abteilungen“ durchlaufen hatte, gab er an der letzten Station, dem „Grubenwehrraum“ an Johannes Hartmann weiter, der nach seinem Vortrag auch eine rege Diskussion über Grubenwässer mit den Kumpels führte. Diese erfuhren im Laufe dieser Diskussion noch einiges interessantes über den Bergbau. Das es über all die Jahre des Bergbaus im Ruhrgebiet, in Summe mal 167 Bergwerke gab, die Kohle förderten. Geblieben sind Messpunkte für die Grubenwasserhaltung. Heute gibt es im Ruhrgebiet noch 11 Wasserhaltungsstandorte, die eine Vermischung mit dem Grundwasser in der gesamten Region verhindern. Etwa 70 Millionen Kubikmeter Wasser gelangen über sie jährlich von unter Tage in Lippe, Emscher, Ruhr und Rhein. Langfristig sollen nur noch sechs Standorte Grubenwasser fördern.
Pünktlich nach genau zwei Stunden war „Schicht am Schacht“, und die Kameraden des Niederberger Rentnertreffs traten mehr als zufrieden die Heimfahrt an.

Abschließend gilt es einmal einen Dank an Jürgen Beer und Ulrich Holzweiss auszusprechen, für Ihr jahrelanges Engagement und die Fürsorge für Ihre „Truppe“! Mein persönlicher Dank geht an Johannes „Hannes“ Hartmann für seine Mithilfe und Richtigstellung im Bezug auf Bergbauliche Inhalte in meinen Berichten.

Alle Teilnehmer erfüllten die Kriterien der G2 Regel, und hatten keine Einwände bezüglich DS-GVO.

Autor:

Uwe Kluge aus Kamp-Lintfort

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