Der Gemeinschaftsgarten in Kranenburg verdient ein größeres Interesse!

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Bei der Vorbereitung meines Buches „Die Geschichte der Kranenburger Wanderstraße“ war ich oft auf dem Rütterswall und war froh, dass es dort eine kleine Wiese gibt, worauf zwei Bänke stehen. Diese Sitzmöglichkeit war für mich ab und zu sehr willkommen. Ich habe nie verstanden, warum an dieser Stelle eine Art Anlage angelegt worden ist und verschönert mit einigen Bäumen.
An der Überseite des Rütterswalls, zwischen der alten Stadtmauer und dem damaligen Stadtgraben gab es bis in die zweite Hälfte des 20. Jh. Gemüsegärten der armen Bewohners der Stadtmauerhäuschen. Die Bewohner waren Tagelöhner und ihr Verdienst war sehr minimal. Sie waren gezwungen zur Selbstversorgung. Auch hielten die meisten von ihnen ein Schwein und ein Paar Hühner und Gänse.
An der Überseite des Stadtgrabens hatten sie nichts zu suchen. Der Eigentümer des Westteils war der Lehrer Werner Moors. Er hatte das Grundstück als Gemüsegarten für sich eingerichtet. Der Ostteil gehörte der Kirche. Leo Gendritzki pachtete es, um es auch als Gemüsegarten zu benutzen.
Später übertrug Werner Moors seinen Besitz an die Gemeinde Kranenburg und Leo Gendritzki beendete seinen Pachtvertrag mit der Kirche.
Bürgermeister Günter Steins suchte für das Grundstück eine wertvolle Benutzung. Er nahm Kontakt mit dem „Runden Tisch“ auf, und fragte, ob die Ehrenamtlichen davon eine Möglichkeit sahen. Johan Geerligs und Nikolaus Jansen waren aktiv bei dem Runden Tisch und schlugen dem Bürgermeister vor, davon einen Gemeinschaftsgarten zu machen. Interessierte Flüchtlinge in Kranenburg konnten dabei Behilflich sein. Es wurden welche gefunden und man fing mit der Einrichtung des Gemeinschaftsgartens an. Zuerst musste der Garten getrennt werden von der Anlage. Dafür baute man einen Gitterzaun. Eingezäunt wurden knapp 500 m² (44 m x 11 m mit Fußstapfen berechnet!). Das war auch nötig, damit Hunde es nicht als Hundetoilette benutzen konnten.
Um jedoch ausreichend Hilfe zu bekommen, verfassten Geerligs und Jansen ein Rundschreiben und warfen es an 400 Adressen in der Nähe des Rütterswalls in den Briefkästen der Bewohner ein. Darin wurde der Gemeinschaftsgarten vorgestellt und um Mithilfe gebeten: „ …. Wir suchen trotzdem noch Menschen, die Spaß daran haben beim Sähen, Bewässern, Jäten, Ernten mitzuhelfen und …. zu Plaudern. “ Er kam nur Antwort von einem ½%, also 2 Leute. Zwei Damen: Elke Theissen und Marleen Ennenga. Zusammen mit Johan Geerligs und Nikolaus Jansen fing dieses Quartett mit der Einrichtung des Gartens an. Sie haben es geschafft. Es gibt 6 Beete: zwei Blumenbeete und vier Gemusebeete. Bei dieser Aktivität entstand auch Kontakt mit der Leitung des St.- Elisabeth-Kindergartens. Es sind für die Kinder, die diesen Kindergarten besuchen, interessante Tätigkeiten geplant.
Die vier sind „Bio-Bauer“. Kein Dünger, keine Pestiziden nur Wechselbau! Es gibt eine sinnvolle Fruchtfolge, wodurch der Ertrag gesteigert werden, der Boden besser ausgenutzt und gleichzeitig Kosten für Dünger gespart werden. Es werden in Abwechslung Kartoffeln, Blattgemüse, Hülsenfrüchte, Karotten, Kürbisgewächse und Kohl angepflanzt. Die Ernte wird unter den Ehrenamtlichen verteilt, aber es gibt einen Kasten am Zaun, in die Erzeugnisse auch gelagert werden, die dürfen Passanten gratis mitnehmen. Viele Hände machen leicht ein Ende. Welche Kranenburger möchten an dieses Projekt mitmachen? Frische Luft, Bewegung und ein vergnügliches Zusammensein gibt es dabei genug. Gemeinschaftssinn hat eine große Priorität. Wichtig für Kranenburger, die sich einsam fühlen.
Hier ist noch richtig Land. Es herrscht hier eine idyllische Ruhe. Wenn die zwei Hähne, die am Anfang und in der Mitte der Wanderstraße zu Hause sind, krähen, kann man nicht sagen, dass sie diese zerstören. Eher betonen sie die ländliche Idylle.
Der „Vorstand“ des Gemeinschaftsgartens hat sogar einen Grillplatz in der angrenzenden Anlage geplant. Der Bauhof liefert die Materiale. Es soll mehr Leben an dieser Stelle kommen.

Autor:

Eelco Hekster aus Kranenburg

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