Fahrtzeit nahezu verdreifacht und Bus-Kapazitäten viel zu knapp kalkuliert
Update zum Schienenersatzverkehr im Zuge des S6-Ausfalls

Obwohl das dringend seitens der Stadt Langenfeld angefragte Gespräch mit den für das Bauprojekt rund um den RRX Verantwortlichen der Deutschen Bahn noch nicht terminiert ist, gibt es im Zuge des parallel geführten Schriftverkehrs neue, aber leider wenig erfreuliche Informationen.

Dabei geht es um die Beantwortung vorab schriftlich formulierter Fragen der Stadt Langenfeld im Hinblick auf den geplanten Schienenersatzverkehr (SEV), also den mit Bussen realisierten Ausweichverkehr für die in den Oster-, Sommer- und Herbstferien sowie an weiteren Wochenenden immer wieder ausfallende S-Bahn-Linie S6.

Geringere Fahrgast-Kapazität, längere Fahrtzeit

„Die Busse würden nach uns vorliegenden Informationen der Bahn im 30- und im 20-Minuten-Takt die betroffenen Stationen anfahren, was derselben Taktung entspricht, wie der der S6. Das wäre grundsätzlich zu akzeptieren, wenn da nicht die angekündigte Fahrgast-Kapazität und die voraussichtliche Fahrtzeit wären“, stellt Bürgermeister Frank Schneider schockiert fest.
Denn laut Angaben der Bahn werde in der genannten Taktung gerade einmal ein Gelenkbus fahren, der für die erstmals in den Osterferien gesperrte Strecke zwischen Langenfeld und Köln-Mülheim 48 Minuten Fahrzeit benötigen würde. „Das ist zum einen eine viel zu geringe Fahrgast-Kapazität und zum anderen die bereits befürchtete, nahezu Verdreifachung der Fahrtzeit im Vergleich zur direkten S-Bahn-Verbindung, die laut Fahrplanplan nur 18 Minuten in Anspruch nimmt“, zeigt sich der Bürgermeister in seinem bereits gestern geäußerten Unmut zunehmend verstimmt.

Berghausen wird nicht angefahren

Auch ein seitens der Stadt geäußerter Vorschlag, den Schienenersatzverkehr bis zum S-Bahn-Haltepunkt Langenfeld-Berghausen auszuweiten, um sowohl mehr Langenfelder Pendler zu versorgen, als auch die Park & Ride-Situation am Haltepunkt Langenfeld Rhld. zu entschärfen, wurde von der Deutschen Bahn schriftlich mit der Begründung abgelehnt, dass ein zusätzlicher Bus benötigt würde und entsprechende Kosten entstünden. Außerdem, so der sinngemäße Wortlaut der Antwort, „…wurde der SEV für den betroffenen Abschnitt bereits fertig gemacht“.

"Keine Kundenfreundlichkeit"

„Diese Aussagen und Erklärungen der Bahn sind aus meiner Sicht nicht nur hanebüchen, sondern zielen an jedweder Kundenfreundlichkeit für wohlgemerkt ihre eigenen Kundinnen und Kunden vorbei. Für uns sind es Menschen aus unserer Stadt, die tagtäglich ihrer Arbeit nachgehen und auf eine adäquate ÖPNV-Versorgung angewiesen sind“, schließt Frank Schneider ab und weist auf den mehr als dringenden Gesprächsbedarf mit der Bahn hin, um frühzeitig zu intervenieren und Lösungen zu finden, die einer modernen, dem im 21. Jahrhundert angemessenen ÖPNV-Anbindung in einem der größten Ballungszentren Europas entsprechen.

Autor:

Stefan Pollmanns aus Langenfeld (Rheinland)

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