Die Arbeit macht mir Spaß. Klaus Luhnau ist dankbar für seine Beschäftigung in der WFB.

Klaus Luhnau schraubt Muttern auf Gewindestangen für Badewannenfüße.
  • Klaus Luhnau schraubt Muttern auf Gewindestangen für Badewannenfüße.
  • hochgeladen von Jürgen Steinbrücker

Langenfeld. „Klaus Luhnau ist froh, dass er hier sein kann.“ Heiner Völkel, sein Gruppenleiter in der WFB Langenfeld, Kronprinzstraße 39, kennt seinen Mitarbeiter seit Jahren. Trotz seiner Behinderung arbeitet Klaus Luhnau (46) ausgesprochen gerne. Wie er sich und die Werkstattarbeit sowie seine unmittelbare Umgebung sieht, hat er Angelique Nicolaus diktiert, die in der WFB ein freiwilliges soziales Jahr absolviert.
„Ich fing hier vor 27 Jahren an. Es war eine schöne Zeit. Es war zwar nicht immer eitel Son-nenschein, aber es gefällt mir noch immer, denn ich bin hier mit lieben Menschen zusam-men. Auch wenn es manchmal ziemlich stressig wird, bin ich gerne hier.
Hier sind viele Leute, die mit ihrer Behinderung schwer zu kämpfen haben. Ich denke da besonders an die Rollstuhlfahrer. Wie sie ihren Alltag bewältigen, dafür muss man ihnen Hochachtung zollen. Ich finde es toll, dass sie trotz ihrer Schwierigkeiten den Kopf nicht in den Sand stecken und ihr Leben versuchen zu meistern. Aber was ich auch gut finde, sind die Gruppenleiter. Sie geben sich Mühe, immer Ruhe zu bewahren, auch wenn uns alles über den Kopf zu wachsen scheint.
Es ist immer schwer, Arbeit für mich zu finden, da ich nur einen gesunden Arm habe. Im Moment schraube ich für die Badewannenfüße die Muttern auf die Gewindestangen. Diese Arbeit macht mir Spaß.“ Klaus Luhnau erzählt später, dass er mit sechs Jahren in Hilden von einem Auto angefahren wurde. Durch den Unfall hat er auch eine Augenkrankheit erlit-ten. Dazu sagt er: „Am linken Auge ist der Sehnerv kaputt, rechts sehe ich nur noch 20 Pro-zent. Ich möchte aber noch arbeiten, solange ich noch etwas sehen kann.“ In seinem Diktat heißt es weiter: „Ich denke oft darüber nach, was gewesen wäre, wenn ich nicht unters Auto gekommen wäre, aber es ist nun mal geschehen, ich muss das Beste daraus machen und ver-suchen, anderen Leuten zu helfen, damit sie es etwas leichter haben.
Die Arbeit wird von unserem Produktionsleiter organisiert und den Gruppen zugeteilt, wo unsere Gruppenleiter sie uns zuteilen. Für diese Beschäftigung bin ich sehr dankbar, denn es ist immer besser, wenn man etwas zu tun hat, was einem selbst auch Spaß macht, dann denkt man nicht so viel an die schlimmen Nachrichten, die unsere Presse uns mitteilt.
Ich freue mich auf das nächste Jahr, denn ich hoffe, dass wir dann immer noch so viel Arbeit haben wie jetzt.“

Die WFB Werkstätten des Kreises Mettmann GmbH sind anerkannte Bildungs- und Ausbildungsstätte für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), den Bundesfreiwilligendienst (BFD) sowie das Anerkennungsjahr bzw. berufsbe-gleitende Praktika. Nähere Informationen finden Sie auf unserer Homepage unter www.wfbme.de.

Autor:

Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland)

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