Licht aus, Zoch an

Zum achten Mal zog der Reusrather Karnevalszug bei Dunkelheit durch das Insektenviertel. Tausende Menschen feierten die 23 Gruppen.

Traditionell fährt der Wagen des Prinzenpaares zuletzt im Karnevalszug und das Prinzenpaar überhäuft die Jecken nochmals mit Kamelle. Beim Reusrather Lichterzug gebührt diese Ehre jedoch dem Wagen des RüsrotherCarnevalsComitee (RCC), das auch die achte Auflage des Zuges organisierte. „Einen Wagen, der so viel Kamelle wirft, habe ich noch nie gesehen“, erzählte Christopher Eschen über das bunt strahlende RCC-Gefährt. Der 25-Jährige ging zum ersten Mal zum Lichterzug und war begeistert. „Hier herrscht eine ganz besondere Atmosphäre“, sagte er.

Das liegt nicht nur an der Dunkelheit und den bunt leuchtenden Wagen, sondern auch an der Nachbarschaft im Insektenviertel. Liebevoll sind die Häuser jeckdekoriert und viele Pavillons mit Musik zieren die Zugstrecke. Schon bevor der Zug losgeht, sorgen die Anwohner für eine gute Stimmung in den Straßen. „Die machen ja schon richtig Party dort oben auf dem Balkon in der Heerstraße“, sagte Christopher Eschen überrascht.

Sein persönliches Highlight war der chinesische Drache der Imbacher Karnevalsgesellschaft, der sich wie gewohnt und nach dem diesjährigen Motto „Licht aus, Zoch an“ in vielen Farben leuchtend durch das Insektenviertel schlängelte. Auch der SC Germania Reusrath, der in diesem Jahr 100-jähriges Bestehen feiert, war mit einem kleinen Wagen, einem großen Bus und einer Fußtruppe vertreten. Neben den Gruppen der Schützen und Jungschützen und vieler Tanzgruppen, fehlte auch das Langenfelder Prinzenpaar nicht. Prinz Wolfgang I. und seine Prinzessin Beate II. mussten sich den Regeln des besonderen Lichterzuges beugen und legten die Strecke des Zuges zu Fuß und nicht an letzter Stelle zurück. „Es ist immer wieder schön zu sehen, wie der Zug insbesondere von den Anwohnern angenommen wird“, freute sich der RCC -Vorsitzende Andreas Buchheim. „Es macht einfach Spaß, die 1,5 Kilometer der Zugstrecke auf dem Wagen zu stehen und die ganzen geschmückten Häuser und Gärten mit den privaten Karnvalsfeiern zu sehen.“

Nach dem Zug ging es für viele Besucher ins Zelt. Zu Langenfelds größter Indoorveranstaltung – der After-Lichterzug-Party- kamen 1.900 Jecken ins Festzelt zum Reusrather Platz. Es wurde ausgelassen gefeiert, geschunkelt und getanzt.

„Wir entwickeln uns von Jahr zu Jahr weiter. Jeder Lichterzug und jede After-Lichterzug-Party wird analysiert und Verbesserungspotenzial abgeleitet. In diesem Jahr schafften wir die Wartezeiten vor dem Zelt im Vergleich zu vergangenen Veranstaltungen deutlich zu verkürzen. Leider gab es Wartezeiten vor der Garderobe im Zelt. Wir sind uns allerdings sicher, diesen Punkt für die nächste Veranstaltung zu optimieren“, so Buchheim weiter.

Das für die Sicherheit der Gäste extra eingerichtete Krisenteam, bestehend aus Blaulichtorganisation, Ordnungsamt und Vertretern des RCC meldeten für eine Veranstaltungsgröße dieser Art keine größeren Vorkommnisse.