Von Langenfeld aus durch den Orient für die gute Sache

Die Grobmotoriker schrauben gemeinsam für die gute Sache. Bei unserem Besuch in der „Werkstatt“: Michael Halein, Paul Persighetti und Jörg Schmitz (von links). Fotos: Stefan Pollmanns
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  • Die Grobmotoriker schrauben gemeinsam für die gute Sache. Bei unserem Besuch in der „Werkstatt“: Michael Halein, Paul Persighetti und Jörg Schmitz (von links). Fotos: Stefan Pollmanns
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Langenfeld. Am 7.7.2013 um 3.33 Uhr saß Michael Halein aufgeregt vor seinem Computer. Jetzt gleich fällt der Startschuss für die Anmeldung. Doch dann das: Der Server schmiert ab. Nichts geht mehr! Morgens um 8 Uhr konnte er dann schließlich einen Platz reservieren – besser gesagt einen Startplatz. „Die Grobmotoriker Team 3“ hackte er eilig in die Tastatur. Unter diesem Namen startet der Langenfelder zusammen mit seinem Team bei der diesjährigen Allgäu-Orient-Rallye vom 3. bis zum 24. Mai.

„Die Grobmotoriker Team 3“

Langenfeld. 111 Teams je sechs Mitglieder – also 666 Teilnehmer - gehen an den Start. „Die Grobmotoriker Team 3“ landeten zunächst auf dem Listenplatz 130, rutschten dann aber ins Feld hinein. Kostenpunkt für die Teilnahme: 222 Euro. Doch noch hatte Michael Halein gar keine Truppe zusammen. Das sollte sich aber schnell ändern: Er begeisterte Paul Persighetti aus Leichlingen, Jörg Schmitz aus Solingen, Eddy Kehls aus Köln, Fabian Vetter aus Stuttgart und Philip Hammer aus Ingelheim für eine Teilnahme an der Rallye. Besonders letzteres Teammitglied ist für das Vorhaben Gold wert. Der Autospezialist aus dem Hause Ford hat deutschlandweit nach günstigen Wohnmobilen gefahndet. Seine Aufgabe: Drei Modelle ergattern, die älter als 20 Jahre sind, für je unter 1111.11 Euro. Ob Hagelschaden oder Unfallschaden - Philip Hammer ist fündig geworden und hat bei der Reparatur ganze Arbeit geleistet. In einer Halle in Leichlingen hat die Truppe die Fahrzeuge dann aufwändig verschönert. Eine gelungene sehenswerte Steinoptik ziert jetzt die Wohnmobile. Denn eines ist klar: Grobmotorisch, wie der Team-Name es vermuten lassen könnte, ist hier niemand. „Ich habe einfach nur schnell einen besonderen Namen gesucht, der aus der Masse heraus sticht“, erklärt Michael Halein, der beruflich Szenenbildner beim Fernsehen verwirklicht.

Spannende Aufgaben und soziales Engagement

Eines sollte jetzt schon klar geworden sein: Waschechter Rennfahrer ist keiner von dem Sextett. Aber darum geht es bei der Allgäu-Orient-Rallye auch gar nicht in erster Linie. Es ist eine Charity-Fahrt. Start ist in Oberstaufen. Hier wohnen die Ideengeber der Rallye. Ziel ist in Amman (Jordanien). Die Route führt über den Balkan, Istanbul, Anatolien, Nord-Zypern und Israel. Über 6000 Kilometer müssen insgesamt zurückgelegt werden. Täglich dürfen die Teilnehmer nicht mehr als 666 Kilometer und nicht weniger als 500 Kilometer zurücklegen. Ein Navigations-System ist nicht erlaubt.

Waschmachine an Bord

Klar, die Tour schlaucht. Aber der Spaß soll eindeutig im Vordergrund stehen.
Neben der Optik haben die Grobmtoriker auch an vielen nützlichen Details gefeilt. So wird eine Waschmaschine ganz ohne Elektronik und Heizung mit an Bord sein. „Gegen eine kleine Spende waschen wir auch die Sachen anderer Teilnehmer“, verrät Michael Halein, der auch auf den mit einem gespendeten Stromaggregat betriebenen Kühlschrank stolz ist. „Das Bier für den Abend haben wir schon eingekauft.“

Lustige Fahrprüfungen

Auf der Route gilt es, zahlreiche Aufgaben zu erledigen. Neben Fahrprüfungen stehen auch lustige Herausforderungen auf dem Programm. Das kann zum Beispiel ein Bobbycar-Rennen sein. Das erstplatzierte Team erhält am Ende ein Kamel. „Na klar, nach Deutschland können wir das Tier selbstverständlich nicht mitnehmen“, sagt Paul Persighetti, der beruflich für Film und Fernsehen Special-Effekts realisiert. Erklärend fügt er hinzu: „Der erste Preis ist als Existenzgrundlage für einen Beduinen bestimmt, der sesshaft werden möchte.“ Die liebevoll aufgemotzten Fahrzeuge – auch Motorrad-Teams nehmen teil – werden ebenfalls am Ende der Tour für den guten Zweck in Jordanien verkauft. 80.000 bis 120.000 Euro kommen so alleine zusammen.

Mitmachen bei der Wunschstein-Aktion

Auf der Route verwirklichen die Teilnehmer noch weitere Aktionen für die gute Sache. Dabei werden auch soziale und kulturelle Projekte zur Völkerverständigung auf die Beine gestellt.
Jedes Rallyeteam bringt zum Beispiel einen oder mehrere Steine aus der Heimat mit. An diesen Steinen sind von den Teams gravierte Metalltäfelchen mit Wünschen und Hoffnungen der Rallyeteilnehmer, ihrer Freunde, ihrer Sponsoren, ihres Bürgermeisters oder ihres Pfarrers angebracht. Die Steine bilden dann eine Wish-Wall (Wunschwand) – und zwar für eine interkonfessionelle Begegnungsstätte an der wohl ältesten Kirche der Welt in Jordanien. Wer für das Projekt einen Stein spenden möchte, wendet sich einfach an Michael Halein. Kostenbeitrag: 100 Euro. Die Idee, dass Interessierte einen Stein spenden können, stammt übrigens von den Grobmotorikern.

Holzbalken für Jugendbegegnungsstätte

Daneben haben die Tour-Teilnehmer auch große Holzbalken im Gepäck. Diese sind für den Dachstuhl einer Jugendbegegnungsstätte im asiatischen Teil Istanbuls bestimmt.

Unterstützung vom jordanischen Könighaus

Die Rallye wird vom jordanischen Königshaus unterstützt. Sie steht unter dem Patronat Seiner königlichen Hoheit, dem Kronprinzen von Jordanien, Hussein bin Abdullah II. In Amman gibt es mittlerweile sogar eine gemeinnützige Allgäuer Käserei. Für die Spezialitäten wird aufgrund der mangelnden Kuhmilch viel Kamel- und Ziegenmilch verwendet.

Infos



Bilder und Infos im Lokalkompass

Die Allgäu-Orient-Rallye – „eines der letzten automobilen Abenteuer der der Welt" – startet am 3. Mai. Das „Team Grobmotoriker 3“ wird regelmäßig Fotos und Infos von Tour hier in unserer Bürgercommunity lokalkompass.de veröffentlichen. So können wir hier ganz besondere Impressionen präsentieren.


Steine für die Wunschwand ergattern


Jedes Rallyeteam bringt einen oder mehrere Steine aus der Heimat mit. An diesen Steinen sind von den Teams gravierte Metalltäfelchen mit Wünschen und Hoffnungen der Rallyeteilnehmer, ihrer Freunde, ihrer Sponsoren, ihres Bürgermeisters oder ihres Pfarrers angebracht. Die Steine bilden dann eine Wish-Wall (Wunschwand) – und zwar für eine interkonfessionelle Begegnungsstätte an der wohl ältesten Kirche der Welt in Jordanien. Wer für das Projekt einen Stein spenden möchte, wendet sich einfach an Michael Halein. Kostenbeitrag: 100 Euro. Interessierte wenden sich per Mail an Michael Halein filmbau@halein.de oder rufen unter Mobilnummer 0172-2007620 an.


Unterschrift zur Unterstützung


Die Grobmotoriker stehen mit allen Fahrzeugen und Mitfahrern am kommenden Freitag, 14. März, ab 9 Uhr, auf dem Parktplatz des toom-Baumarktes, Hardt 2-4 in Langenfeld . Jeder der möchte, kann sich gegen eine Spende mit einer Unterschrift auf dem Fahrzeug verewigen und somit Teil der Rallye sein.

Weitere Infos unter http://www.allgaeu-orient.de/

Autor:

Stefan Pollmanns aus Langenfeld (Rheinland)

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