Badminton: Fabienne Deprez vom FC Langenfeld spielt für die Deutsche Nationalmannschaft bei der Teameuropameisterschaft 13. – 18.02.2018 in Kasan / Russland

Mit einem souveränen 5:0 Auftaktsieg, sicherte sich die Damen Nationalmannschaft, am Dienstag, gegen Litauen, die ersten Punkte in der Gruppe. Am Mittwochmorgen (7.00 Uhr MEZ), stand das zweite Gruppenspiel gegen die starken Ukrainerinnen an. Auch diese hatte, ihr erstes Gruppenspiel mit 5:0 gewonnen. 

In einem heiß umkämpften Spiel, ging es hier schon um die Erstplatzierung in der Gruppe. Da hieß es, hoch konzentriert zu sein und alles zu geben. Mit 5:0 fiel der Sieg zwar deutlich aus, aber alleine vier der fünf Begegnungen mussten in einem dritten Satz entschieden werden. Als erstes ging Fabienne Deprez im 1.Dameneinzel gegen Maria Ulitina auf das Feld. Hier gingen beide Spielerinnen bis an ihre Grenzen. Der 1.Satz wurde noch mit 18:21 von Maria Ulitina gewonnen. Im 2.Satz zeigte Fabienne keine Schwäche und gewann diesen souverän mit 21:14.

Nun musste der dritte Satz die Entscheidung bringen. Und dieser entwickelte sich zu einem wahren Krimi. Sowohl Ulitina als auch Fabienne ließen sich keinen großen Spielraum. Maria Ulitina führte bis zum 8:8 mit 2 Punkten Vorsprung. Fabienne zog auf Gleichstand auf. Nun wechselte die Führung, unter der lautstarken Begleitung der Mannschaftsmitglieder ständig. Beim Stand von 18:18 und 57 Minuten Spielzeit behielt Fabienne die Oberhand und setzte gekonnt die letzten drei entscheidenden Treffer zum 21:18 Erfolg.

Vielumjubelt von ihren Mannschaftkolleginnen wurde sie in Empfang genommen. Bundestrainer Detlef Poste nach dem Ukraine-Spiel:“ Die Ukraine war der erwartet schwere Gegner. Unsere Dameneinzel haben sich jeweils in harten Matches durchgesetzt. Der Gewinn des ersten Spiels von Fabienne Deprez war sehr wichtig. Glückwunsch zu einer guten Teamleistung."

So konnte das Team im letzten Gruppenspiel am Mittwochabend, gegen Irland entspannt ans Werk gehen. Auch hier gab es ein glattes 5:0. Damit steht das Deutsche Damen-Team als Gruppensieger fest und wird für das Viertelfinale gesetzt. Hier wurde soeben Frankreich als Gegner am Freitag zugelost.

Für Fabienne bedeutet dies ein Aufeinandertreffen mit Vereinskollegin Marie Batomene. Beide spielen zusammen beim französischen Erstligisten CBAB Aulay-sous-Bois (Paris). Sollten die deutschen Damen gegen Frankreich gewinnen, heißt der Gegner im Halbfinale dann Türkei oder Spanien.

Mit einer Medaille hat man geliebäugelt. Das es Silber hinter dem haushohen Favoriten Dänemark wurde, hat niemand erwartet. Doch der Reihe nach.

Als Gruppenerste der Gruppe 3 traf das Damen-Team Deutschland am Freitag auf die Vertretung Frankreichs. Hier musste Fabienne im 1.Dameneinzel gegen die Nummer Eins Frankreichs, Yaelle Hoyaux, ran. Nach nervösem Beginn und einem ungewohnten Rückstand musste Fabienne den 1.Satz mit 11:21 klar an die Französin abgeben. Aber in Satz Zwei zeigte sie starke Nerven und gewann diesen in der Verlängerung mit 23:21. Der dritte Satz brachte dann die Entscheidung zu Gunsten der Langenfelderin. Mit 21:13 und einer Gesamtspielzeit von 54 Minuten war der Erste von drei nötigen Siegen unter Dach und Fach. Im Anschluss gewann Deutschland noch das 1. Damendoppel sowie das 2.Dameneinzel zum notwendigen 3:0.

Der Samstag brachte dann das erwartete schwere Halbfinalspiel gegen Spanien, die mit der Olympiasiegerin von Rio und zweifachen Weltmeisterin Carolina Marin(Weltranglistenplatz 5) im Spitzeneinzel, antraten. Auch dieses Spiel musste Fabienne bestreiten. Sie zog sich achtbar aus der Affäre und verlor erwartungsgemäß mit 14:21 und 6:21.

Auch das 2.Dameinzel ging nach hartem Kampf an die Spanierinnen, so dass unser Team bereits einen 2:0 Rückstand gegen sich hatte. Jetzt musste das Deutsche Team alle restlichen Begegnungen für sich entscheiden, da sonst der Traum vom Finale hier enden würde. Und die Damen hielten Wort. Sowohl die beiden Damendoppel als auch das dritte Dameneinzel konnten in jeweils zwei Sätzen zum 3:2 für Deutschland entschieden werden.

Nach dem Spiel meinte Fabienne:“ Ich habe zuvor zuletzt vor acht Jahren gegen Carolina Marin gespielt, beim Qualifikationsturnier für die Olympischen Jugendspiele. Das habe ich ja gewonnen, somit steht es nun 1:1 … Sie spielt so ein unfassbar hohes Tempo, das sind wir nicht gewohnt. Man rennt fast immer hinterher und wenn man es schaffen möchte, sie zu bewegen, muss man ein sehr hohes Risiko gehen. Entsprechend hoch ist dann die Fehlerquote.“

Am Sonntagmorgen stand dann das Finale gegen Titelverteidiger und Favorit Dänemark auf dem Programm. Nach der Präsentation der Teams und dem abspielen beider Nationalhymnen begann Fabienne (Weltrangliste Platz 52) gegen Mia Blichfeldt (Weltranglistenplatz 32)mit dem 1.Dameneinzel.

Bis zum Stand von 13:13 wechselte die Führung, wobei keine der beiden Spielerinnen eine Schwäche zeigte. Aber schließlich konnte sich Fabienne entscheidende Punkte, gegen die favorisierte Dänin, erarbeiten und mit 21:15 den ersten Satz, sicher und mit viel Spielübersicht, einfahren. Im zweiten Satz konnte Mia Blichfeldt bis zum 2:2 das Spiel offen halten. Aber von Fabienne`s kraftvollen und klugem Spiel wurde die Dänin überrollt. Fabienne Deprez hatte bis dahin zu jeder Zeit das Spiel im Griff. Unaufhaltsam zog sie auf ein 11:7 davon.

Nach der kurzen Pause (beim Stand von 11 gibt es eine 60 Sekundenpause), baute Fabienne ihren Vorsprung kontinuierlich aus. Beim Spielstand von 17:10 gab sie das Spiel nicht mehr aus der Hand und brachte Deutschland mit einem 21:15/21:15 Sieg und damit mit 1:0, gegen den hohen Favoriten, in Führung. Dies sollte ein weiterer Ansporn für die Teamkolleginnen sein. Denn am morgen war noch nicht klar, ob man Fabienne überhaupt einsetzen könne, da sie Knieprobleme hatte.

Angesprochen auf ihre Verletzung meinte Fabienne:“ Es war lange überhaupt nicht klar, ob ich heute würde spielen können. Im gestrigen Spiel gegen Carolina Marin hatte ich Probleme mit dem Knie bekommen. Der Sieg ist für mich eine Überraschung. Ich habe heute alles gegeben - und es hat viel funktioniert."
Der Sieg von Fabienne blieb heute der einzige für die Deutsche Mannschaft. Dänemark gewann mit 3:1 und verteidigte seinen Europameistertitel. Unser Deutsches-Damenteam errang die Silbermedaille und damit den Vize-Meistertitel.

Der Deutsche Badminton Verband hat sich damit für die im Mai stattfindenden Weltmeisterschaften (Uber Cup) in Bangkok / Thailand qualifiziert.

Autor:

Andreas Malchus aus Langenfeld (Rheinland)

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