Künstler Walter Voß: "Ich arbeite nicht für Museen"

Foto: privat
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Das ist ungewöhnlich: Das Mendener Museum zeigt eine Ausstellung über einen Künstler, der von sich sagte "Ich arbeite nicht für Museen".

Dazu hat Museumsleiterin Jutta Törnig-Struck der Presse folgenden Text mit mehreren Abbildungen zur Verfügung gestellt:

Am Mittwoch, 1. Oktober, wird um 19 Uhr im Mendener Museum eine Ausstellung eröffnet, über die wohl der Künstler selbst am meisten überrascht gewesen wäre: der heimische Bildhauer Walter Voß hatte Zeit seines Lebens betont, dass seine Werke nicht für das Museum geschaffen sind. Er hatte den besonderen Anspruch, Kunst in den Alltag einzubringen, das Leben, Arbeiten, Lernen und Wohnen mit Kunstwerken zu verschönern. Kunst sollte zu etwas werden, das die Menschen überall und wie selbstverständlich umgibt. Er wollte Kunst machen, die von jedem Betrachter verstanden wird und behauptete von sich selbst: „Ich stehe mit beiden Beinen auf der Erde. Auch der Mann auf der Straße soll meine Kunst verstehen.“
Zahllose Aufträge für Brunnen, Skulpturen, Plastiken, öffentliche und kirchliche Denkmäler begründeten den Ruf dieses Bildhauers, der neben Wilhelm Hausmann, Wilhelm Schneider, Franz Dameris und Dr. Johannes Hohmann zu den großen Mendener Kunstschaffenden der Nachkriegszeit gehört. Durch die große öffentliche Präsenz seiner Werke wurde Voß weit über den heimischen Raum hinaus bekannt und war ein vielfach gefragter Künstler, wenn es um die Schaffung öffentlicher Denkmäler ging.

Gefördert von
Heinrich Gantenbrink

Dem gebürtigen Hemeraner, der in der Bildhauerklasse Richard Langers als Meisterschüler ausgebildet wurde und u. a. für den Industriellen Gustav Krupp von Bohlen und Halbach tätig war, stellte sein Förderer Heinrich Gantenbrink in der Firma BEGA ein Atelier zur Verfügung. In der Presse wurde er oft als „Künstler der Stille“ bezeichnet. Dabei weisen noch viele Kunstwerke im öffentlichen Raum auf ihn hin.
Die Präsentation soll ihn als einen der großen Künstler der Mendener Kunstszene wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen.
Die Ausstellung, zu der Bürgermeister Volker Fleige die Grußworte spricht, wird musikalisch von Clara Busemann mit der Harfe begleitet. Die Einführung erfolgt durch Museumsleiterin Jutta Törnig-Struck.
Sie kann bis zum 13. Dezember zu den üblichen Öffnungszeiten (Di. - Sa. 9 - 12 Uhr, Do. auch 15 - 17 Uhr) besichtigt werden.

Publikation über
Walter Voß

Übrigens: Das Heft 3/2014 der vom Bürger- und Heimatverein Hemer e.V. herausgegebenen Vierteljahreszeitschrift „Der Schlüssel“ erinnert an den im Jahre 1900 in Hemer geborenen und bis zu seinem Tod 1977 in Menden schaffenden Bildhauer Walter Voß, den Gestalter dieser überlebensgroßen Skulptur des 1938 umgebauten Ehrenmals der Stadt Hemer. Es kann während der Ausstellung im Museum für Stadt- und Kulturgeschichte der Stadt Menden erworben werden.

Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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