Was viele nicht wissen
Hundesportler müssen früh raus

Frank Lessig, erster Vorsitzender der "Crazy Dogs", Marion Gansel, Stephanie Lichters, mit Duna und Max (v.l.). | Foto: Sandra Greb
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  • Frank Lessig, erster Vorsitzender der "Crazy Dogs", Marion Gansel, Stephanie Lichters, mit Duna und Max (v.l.).
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Was ein Schal, aufgeregte Hunde und noch aufgeregtere Besitzer miteinander zu tun haben, ist rätselhaft. Aber dass es bei den "Crazy Dogs" sowieso nicht wie in herkömmlichen Hundeschulen abläuft, merkt man schon am Namen.

Da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt. Nun, zumindest würde er das bestimmt, wenn er nicht in der Hundeschule gelernt hätte, sich zu benehmen und seinem Herrchen zu gehorchen. Genau dieser Aufgabe hat sich auch die Hundeschule "Crazy Dogs" angenommen.
Hundeschulen sind über die Jahre immer beliebter geworden. Sei es das Training zum Familienhund, die Ausbildung zur Seh-Hilfe oder die sportliche Ausbildung des Hundes. Viele Hundehalter kommen nicht um einen Hundeschulenbesuch herum, vor allem Besitzer jüngerer Hunde und Welpen.
Allerdings steht die allgemein bekannte Ausbildung zum Familienhund bei den "Crazy Dogs" nicht im Mittelpunkt. Vielmehr ist es die sportliche Aus- und Weiterbildung, die Frank Lessig mit seiner Hundeschule vertritt. Gemeinsam mit seinen beiden vierbeinigen Partnern Duna und Max unterrichten er und sein Team die verschiedensten Hunde mit ihren Haltern.
Kürzlich startete bei den "Crazy Dogs" eine weitere Prüfungsrunde des sogenannten "Man-Trailings". Mit dem Begriff "Man Trailing" können viele erstmal nichts anfangen. Hierbei geht es prinzipiell um das Auffinden von Personen. Ob dies nun später als Spürhund geschieht oder als Katastrophenhelfer, bleibt zunächst offen.

So funktioniert's

Für die Prüfung versteckt sich eine Person, der Hund muss sie anschließend finden. Ganze zwei Stunden vorher muss die Person eine Spur (im englischen "Trail") hinterlassen, die der Hund später aufspüren muss. Hierzu wird dem Tier ein Geruchsgegenstand, wie beispielsweise ein Schal der gesuchten Person, vorgehalten, anhand dessen dann gesucht wird. Da die Prüfungen meistens morgens stattfinden, müssen die Versteckpersonen teilweise bereits um 6 Uhr die Spur hinterlassen. Bevor die Suche beginnt muss der Hundehalter der Jury mitteilen, wie der Hund auf die zu aufzuspürende Person verweist. Er kann sie stellen, bellen oder sich vor sie setzen.
Zum ersten Mal dabei war auch Marion Gansel mit ihrem Hund Pia, einem drei jährigen, ungarischen Senfhund. Pia musste die Spur der Versteckperson über eine Strecke von 300 Metern verfolgen, anschließend sollte sie bellen, um die Person aufzudecken. "Ich hab die Nacht über gar nicht geschlafen, weil ich so aufgeregt war", so Gansel. "Wir haben ja lange hierfür trainiert und es war meine erste Prüfung mit Pia, zum Glück hat sie bestanden."
Das ist nämlich nicht der Regelfall. Aus dem Prüfungs-Durchgang mit elf Hunden bestanden nur sechs, also knapp über die Hälfte. Die Prüfung findet in normalen Wohngebieten statt, was es für den Hund schwerer macht. Durch den Wind werden die Hautschuppen, die die Hunde unter anderem aufspüren, verweht und gerade an Kreuzungen oder Mehrfamilienhäusern vermischt sich der Geruch mit dem anderer Menschen. Für jeden der elf Hunde wird eine andere Spur verteilt, demnach gibt es auch elf Versteckpersonen. "Es ist einfach diese wahnsinnige Fähigkeit der Hunde, die Gerüche zu selektieren, die mich immer so beeindruckt", sagt Stephanie Lichters, die zweite Vorsitzende der "Crazy Dogs".
Auch Frank Lessig konnte man bei seinem Training mit Duna beobachten. Duna ist erst 16 Monate alt und ein Holländischer Schäferhund. Sie nimmt zwar nicht am "Man-Trailing" teil, wird allerdings trotzdem noch geschult. Vor Freude bellend sprintet sie um die Hütchen herum oder wird im Kreis longiert. Die Freude hat auch Frank Lessig, denn bei ihm geht es darum, dass Hund und Hundehalter gleichermaßen Spaß an der Sache haben, damit sich eine richtige Verbindung bildet. So kann man auch ihn bei der ein oder anderen Gelegenheit schmunzeln sehen, wenn Duna mal etwas aus der Reihe tanzt oder Max sich schon wieder zu breit macht.
"Die "Crazy Dogs" sind ja noch ganz frisch, wir arbeiten daran, unser Angebot zu erweitern, aber dafür müssen wir auch Trainer finden, die die Hunde unterrichten", erzählt er. Bisher besteht das Training der Hundeschule hauptsächlich aus "Obedience", "Rally-Obedience", Longieren und dem "Man Trailing". Der Fokus liegt also hauptsächlich auf dem Hundesport und weniger auf der Ausbildung zum Familienhund.
Für alle Hundehalter mit Interesse: Weitere Informationen gibt es online unter www.crazy-dogs-niederrhein.de, dort steht auch Näheres zu den anderen Sportarten. Für Nachfragen kann man sich außerdem auch per E-Mail an info@hundesportverein-crazy-dogs.de wenden.

Autor:

Simon Strillinger aus Moers

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