KKV: „Mensch bleib im Gleichgewicht – Mut zur Balance zwischen Arbeit und Freizeit“

Jeder hat das Recht auf Unerreichbarkeit!

ESSEN/Monheim am Rhein.

„Weil die Arbeit nie aufhört, muss der Mensch immer wieder mit der Arbeit aufhören – zumindest im Urlaub und am Sonntag. Deshalb fordern wir eine "Kultur der Unerreichbarkeit" als Teil einer neuen Arbeitsphilosophie.“ Mit diesen Worten appelliert Bernd-M. Wehner, Monheimer Bundesvorsitzender des KKV, Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, zu Beginn der Sommerferien in NRW vor allem an Arbeitgeber und Vorgesetzte, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor allem im Urlaub wirklich abschalten zu lassen. Moderne Medien machten jeden fast überall erreichbar – auch beruflich. Das verhindere das dringend nötige Abschalten und fördere Burn-Out der Mitarbeiter. „Jeder hat aber ein Recht auf Unerreichbarkeit – und das muss man auch akzeptieren.“ Nur so könnten die Mitarbeiter im Urlaub Zeit für sich und die Familie finden – und nach wenigen Wochen wieder richtig durchstarten. „Das ist ein Gebot der Menschlichkeit und letztlich auch im Sinne der Arbeitgeber: Denn nur erholte Mitarbeiter sind auf Dauer leistungsfähig“, so der KKV-Bundesvorsitzende.

Jeder kennt den Loriot-Sketch „Szenen einer Ehe“, bei denen der Ehemann einfach nur sitzen will, während seine Ehefrau, „die den ganzen Tag hin und her rennt“, ihn dazu auffordert, etwas zu tun. Genau hier werde deutlich, so Wehner, „der Mensch braucht Phasen, in denen er ausspannen, seine Seele baumeln lassen kann – völlig zweckfrei und scheinbar nutzlos.“ Und genau deshalb habe der KKV sein derzeitiges Jahresthema unter das Motto „Mensch bleib im Gleichgewicht – Mut zur Balance zwischen Arbeit und Freizeit“ gestellt. Er möchte damit für eine neue Arbeitsphilosophie werben, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. „Keiner ist so wichtig, dass er rund um die Uhr erreichbar sein muss“, unterstreicht der KKV-Bundesvorsitzende und fügt mit einem kleinen Lächeln hinzu: „Na ja, fast keiner!“

Im Übrigen habe sich Burn-Out und Stress zu Europas neuer Volkskrankheit entwickelt, die damit auch die Unternehmen belasteten. So seien zwischen 50 und 60 Prozent aller verlorenen Arbeitstage auf Stress zurück zu führen. „Der wirtschaftliche Schaden dadurch liegt bei geschätzten 20 Milliarden Euro jährlich – vor allem im personalintensiven Mittelstand“, so Bernd-M. Wehner. „Dabei haben Hirnforscher und Psychologen längst festgestellt, wie wichtig Phasen der Absichtslosigkeit und des entspannten Nichtstuns sind.“ Vielleicht habe ja der Ökonom und Nachhaltigkeitsexperte Fred Luks Recht, wenn er sagt: „Entspannen Sie sich. Das ist wahrscheinlich das Beste, was Sie zur Rettung der Welt beitragen können.“

"Wir wünschen deshalb jedem den Mut, in seinem Urlaub wirklich offline zu gehen - und dazu einen Vorgesetzten, der das versteht", so Wehner. „Schließlich gibt es noch ein Leben jenseits der Arbeit!“ Im KKV diskutiert man das Thema auch im Rahmen der bundesweit angestoßenen Kampagne www.neue-arbeitskultur.de. Mit einem eigenen Plakatmotiv wirbt der Verband bereits seit längerem via facebook für die "Kultur der Unerreichbarkeit".

Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. ist ein katholischer Sozialverband mit rund 90 Ortsgemeinschaften in ganz Deutschland. Informationen zum KKV erhalten Sie im Internet unter www.kkv-bund.de, oder unter 0201 87923-0.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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