KKV: Der arbeitsfreie Sonntag beginnt bereits am Samstagabend

Katholischer Sozialverband ist "Sonntagsschützer" – Plädoyer gegen Sonntagsarbeit

Essen: „Ich bin Sonntagsschützer!“ Mit dieser klaren Aussage wirbt der KKV für den am 3. März anstehenden „Europäischen Tag für den arbeitsfreien Sonntag“. Das Datum erinnert an ein Edikt des römischen Kaiser Konstantins vom 3. März 321 n. Chr., mit dem der erste staatliche Sonntagsschutz in Europa etabliert wurde. „Wenn es darum geht“, so der Monheimer KKV-Bundesvorsitzender Bernd-M. Wehner, „den Sonntag als allgemeinen Ruhetag in deutschem und europäischem Recht zu stärken - umsetzen müssen wir die Idee vor Ort." So plädiert der Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung auch an Wirtschaft und Industrie, Sonntagsarbeit dort zu vermeiden, wo sie nicht nötig sei. Eine klare Absage erteilt der katholische Sozialverband zusätzlichen verkaufsoffenen Sonntagen. „Da aber der Sonntag bereits am Samstagabend beginnt, fordern wir den Handel auf, die Öffnungszeiten an Samstagen auf längstens 20 Uhr besser noch auf 18 Uhr zu begrenzen.“

Der KKV weist deshalb darauf hin, dass in Deutschland die Sonn- und Feiertagsarbeit in einem erschreckenden Maße zugenommen habe. Während vor 20 Jahren noch 7,5 Millionen Erwerbstätige gelegentlich, regelmäßig oder ständig von Sonntagsarbeit betroffen waren, sei diese Zahl inzwischen auf elf Millionen gestiegen. Wenn gerade die junge Generation heute zunehmend über Stress und burn-out am Arbeitsplatz klage, "dann auch, weil von der Werkbank bis zur Chefetage der Sonntag als Tag des Abschaltens, des Innehaltens und der Ruhe fehlt." Gerade Familien und Beziehungen hätten unter der zunehmenden Arbeitsbelastung und der fehlenden Freizeit zu leiden: „Eltern und Kindern hilft es nicht, wenn alle zu unterschiedlichen Zeiten frei haben. Aktiver Sonntagsschutz ist deshalb auch aktiver Familienschutz. Unser arbeitsfreier Sonntag ist Europas Familientag Nummer eins.“

Selbst im Handel, so der KKV-Bundesvorsitzende, ginge ein Verzicht auf den freien Sonntag "zu Lasten von Mittelstand und Familienunternehmen im Einzelhandel". Familiengeführte Unternehmen könnten nur schwer "sieben Tage die Woche öffnen". Profitieren würden vor allem große Ketten und Warenhäuser – „ein Bärendienst an kleineren Traditionsbetrieben und unserer lebendigen Innenstädten. Deshalb fordern wir auch den Handel auf, die Ladenöffnungszeiten an Samstagen auf längstens 20 Uhr besser noch auf 18 Uhr zu begrenzen.“

Politisch plädiert der KKV bundesweit als einer der vier großen katholischen Sozialverbände für einen gesetzlich festgeschriebenen Sonntagsschutz auf europäischer Ebene. Auch wenn das deutsche Grundgesetz den "festen Ruhetag" bereits kenne - "wir dürfen nicht müde werden, für ihn einzutreten, denn die Fakten zeigen ja, wie der Konsum ihn zu Lasten der Menschen und Familien unterhöhlt." Deshalb müsse wieder bewusster werden, dass der Sonntag als Tag der Auferstehung Christi nicht nur für Christen einen religiösen Stellenwert habe sondern auch ein soziales Kapital sei, der für den Zusammenhalt in den Familien, in der Gemeinschaft und den Schutz von Arbeitnehmern von zentraler Bedeutung ist.

Weitere Infos zur Aktion "Ich bin Sonntagsschützer!" unter www.wir-im-kkv.de.

Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. ist ein katholischer Sozialverband mit rund 90 Ortsgemeinschaften in ganz Deutschland. Informationen zum KKV erhalten Sie im Internet unter www.kkv-bund.de, oder unter 0201 87923 – 0.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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