KKV: Ehrenamt braucht freie Zeit! - Sozialverband plädiert für Sonntag und Feierabend - Junge Menschen engagiert

Essen/Monheim am Rhein - "Ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement braucht Menschen, die Zeit und Kraft finden, sich jenseits von Job und Familie noch für andere zu engagieren" - mit dieser Forderung meldet sich der KKV - Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung anlässlich der laufenden "Woche des Bürgerschaftlichen Engagements" zu Wort. Pauschalkritik an der jungen Generation sei fehl am Platz: "Wir brauchen eine echte Förderkultur fürs Ehrenamt - das fordert Politik, Arbeitgeber und Verbände."

Bürgerschaftliches Engagement, so der KKV, sei "auch bei jungen Menschen kein Fremdwort. Es ist aber auch klar, dass Familie und Beruf an erster Stelle stünden. Wenn dann keine Zeit oder Kraft mehr bleibe, um sich ehrenamtlich zu engagieren, liegt der Fehler im System." Als einer der vier großen katholischen Sozialverbände, so der Monheimer Bundesvorsitzende Bernd-M. Wehner, "erfährt der KKV gerade in der aktuellen Krise vermehrt Zuspruch von jungen Leuten. Die Bereitschaft, sich für Werte, Wirtschaftsethik und eine lebendige soziale Marktwirtschaft zu engagieren, ist groß."

Der KKV selbst widmet sich noch bis Sommer nächsten Jahres dem Schwerpunktthema "Aufbruch für Werte. Gemeinsam eine aktive Bürgergesellschaft gestalten." Zum verbandsinternen Aufbruch, so Wehner, gehörten unter anderem ambitionierte Netzwerkprojekte für Frauen und den jungen Führungsnachwuchs in Wirtschaft und Verwaltung. Herausforderung der Verbände und Vereine sei es, "neue Strukturen zu schaffen, um die Kompatibilität von bürgerschaftlichem Engagement und dem Leben junger Menschen zu erreichen. „Moderne Medien und Projektarbeit sind ein Weg."

Gefordert seien aber auch Wirtschaft und Arbeitgeber: "Ehrenamt braucht freie Zeit", so der KKV. Der Verband bewirbt deshalb auch in der "Woche des Bürgerschaftlichen Engagements" zwei seiner Kampagnen: "Wir engagieren uns mit der Aktion 'ich bin Sonntagsschützer!' lange schon für einen europaweiten arbeitsfreien Sonntag. Er ist auch Tag des Ehrenamts - wer ihn dauerhaft opfert, der schadet der aktiven Bürgergesellschaft."

Ähnliches gelte für die vom KKV gestartete Kampagne "Jeder hat ein Recht auf Unerreichbarkeit!" - via facebook fordert der Verband hierbei das - über das Arbeitsrecht eigentlich fest garantierte - Recht auf Feierabend, Wochenende und freie Zeit. Arbeitgeber müssten eine "Kultur der Unerreichbarkeit" als Teil einer neuen Arbeitsphilosophie unterstützen. Moderne Medien machten jeden fast überall erreichbar – auch beruflich. "Das verhindert das dringend nötige Abschalten und fördert burn-out der Mitarbeiter." Gelinge das nicht, gehe es zu Lasten von Familie, Gesundheit und ehrenamtlichem Engagement. Der KKV stellt sich deshalb hinter Arbeitsministerin Dr. Ursula von der Leyen, die bereits im Frühjahr dieses Jahres mehr Bewusstsein für dieses Problem bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern eingefordert hatte.

Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. ist ein katholischer Sozialverband mit rund 90 Ortsgemeinschaften in ganz Deutschland. Informationen zum KKV erhalten Sie im Internet unter www.kkv-bund.de, oder unter 0201 87923 – 0.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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