KKV: Europa braucht einen moralischen Rettungsschirm

Sozialverband schreibt an EU-Ratspräsidenten: Lob für klares Plädoyer zur katholischen Soziallehre

Es hat nicht für die größten Schlagzeilen gesorgt - dennoch sieht der KKV - Verband der Katholiken für Wirtschaft und Verwaltung als einer der vier großen katholischen Sozialverbände Deutschlands in den Worten des EU-Ratspräsidenten Herman van Rompuy einen "Meilenstein im Kampf gegen die Krise": Am Wochenende hatte dieser in Florenz die Grundsätze der katholische Soziallehre als entscheidend auf dem Weg aus der Krise bezeichnet. Der KKV dankt dem EU-Präsidenten dafür in einem Schreiben und betont: "Europa sucht seine Werte. Es braucht eine neue Seele, einen moralischen Rettungsschirm".

"Europas Krise ist eng mit der Wirtschafts- und Verschuldungskrise einzelner Mitgliedstaaten verbunden - hat aber auch weit darüber hinausgehende Ursachen wie Werteverlust und die Abnahme religiöser Bindungen. Europa wird aus seiner Krise nicht herauskommen, wenn nicht seine Seele - sein spirituelles Reservoir - stärker einbezogen wird" so die Worte des amtierenden EU-Ratspräsidenten Herman van Rompuy anlässlich einer EVP-Krisentagung in Florenz.

Für den Monheimer KKV-Bundesvorsitzenden Bernd-M. Wehner ist das eine dritte, bislang zumeist unbeachtete Säule des europäischen Krisenmanagements: "Wir brauchen erstens einen Rahmen, der die Schuldenspirale in Europa durchbricht und Maßnahmen, die bei den Menschen in den am meisten betroffenen Ländern ankommen. Zweitens brauchen wir eine verantwortungsbewusste Wirtschaftspolitik, die das Mittun von Banken und Wirtschaft fordert, Arbeit schafft und Wachstum in allen Regionen Europas fördert. Drittens brauchen wir endlich ein neues Bewusstsein für das Europa der Werte. Misstrauen ist ein schlechter Nährboden für Einheit und Solidarität. Dem können Wirtschaft, Politik und Gesellschaft nur durch Transparenz und neue Ehrbarkeit begegnen: Europa braucht einen moralischen Rettungsschirm!"

Weiter heißt es in dem Schreiben, van Rompuy habe Recht, wenn er - gerade in den Bereichen echter Subsidiarität und verantwortungsvoller Solidarität eine Umsetzung der katholischen Soziallehre fordere. Allerdings müsse das dann auch für den politischen Alltag in Brüssel gelten: "Es gibt, etwa in der Bioethik, viele EU-Dossiers, in denen sich die Vorschläge der Europäischen Kommission und des Rates weit von christlichen Grundwerten bewegen!"

Die Kirche und ihre Sozialverbände, so Wehner, seien eingeladen "ihren aktiven, konstruktiven Beitrag als Denkfabrik eines erneuerten Europas der Werte, der Regionen und der Bürger zu liefern und damit auch einzutreten gegen ein destruktives Schlechtreden der unverzichtbaren europäischen Idee des Friedens und der Demokratie."

Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. ist ein katholischer Sozialverband mit rund 90 Ortsgemeinschaften in ganz Deutschland. Informationen zum KKV erhalten Sie im Internet unter www.kkv-bund.de, oder unter 0201 87923 – 0.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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