KKV gegen Sterbehilfe: Betreuung bis zum Tod und nicht Beförderung in den Tod muss das Ziel sein

„Echte Liebe und wirkliches Mitgefühl mit seinem Mitmenschen zeigen sich nicht darin, dass man jemandem dabei unterstützt, sich umzubringen. Gefragt ist vielmehr eine liebevolle Betreuung bis zum Tod und nicht die Beförderung in den Tod. Dies ist der Schlüssel für eine humane Gesellschaft.“ Mit diesen Worten plädiert Bernd-M. Wehner, Monheimer Bundesvorsitzender des KKV, Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, erneut für einen uneingeschränkten Schutz des Lebens auch am Lebensende. Von daher unterstütze der KKV zwar die Haltung von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, jede geschäftsmäßige Hilfe zur Selbsttötung unter Strafe zu stellen. Gleichzeitig appelliert der katholische Sozialverband an die Bundesregierung, dass dies auch für ehrenamtlich organisierte Vereinen gelten müsse.

Auf welch schiefer Ebene man sich bei dieser Frage bereits befinde, zeige z.B. die Argumentation von Udo Reiter, dem ehemaligen MDR-Intendanten, wenn er die Finanzierung von 100.000 Schwangerschaftsabbrüchen im Jahr als Begründung für die Sterbehilfe anführe. „Von daher begrüßen wir ausdrücklich die klare Positionierung des früheren SPD-Sozialministers Franz Müntefering, wenn er darauf hinweist, dass Nützlichkeitserwägungen und Perfektionssehnsucht vermischt mit Lebensüberdruss sich zu einer gefährlichen Melodie vereinen könnten.

Eine aktive Sterbehilfe widerspreche im Übrigen nicht nur dem christlichen Menschenbild, sie sei auch ein weiterer Schritt auf dem Weg, menschliches Leben der Beliebigkeit anheim zu stellen, so Wehner weiter. Abgesehen davon, dass damit der Willkür Tür und Tor geöffnet würde, zeigten solche Überlegungen, wohin eine Gesellschaft gerate, wenn sie sich anmaße, Herr über Leben und Tod zu sein und damit immer mehr Gott aus dem Spiel lasse. In Würde sterben, könne deshalb nie bedeuten, dass man sich selbst umbringe. Deshalb könnten auch noch so gutgemeinte Worte wie "jeder Mensch hat das Recht auf einen Tod in Würde" nicht darüber hinwegtäuschen, dass Sterbehilfe zutiefst inhuman sei. Im Übrigen zeige die Palliativmedizin und die onkologische Praxis, zu welchem dramatischen Sinneswandel es oft komme, wenn erst einmal die Therapie begonnen habe.

Zu Recht habe Papst Franziskus in seinem Apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium (EG) darauf hingewiesen, „dass ein menschliches Wesen immer etwas Heiliges und Unantastbares ist, in jeder Situation und jeder Phase seiner Entwicklung. Es trägt seine Daseinsberechtigung in sich selbst und ist nie ein Mittel, um andere Schwierigkeiten zu lösen. Wenn diese Überzeugung hinfällig wird, bleiben keine festen und dauerhaften Grundlagen für die Verteidigung der Menschenrechte; diese wären dann immer den zufälligen Nützlichkeiten der jeweiligen Machthaber unterworfen (EG 213).“

Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. ist ein katholischer Sozialverband mit rund 90 Ortsgemeinschaften in ganz Deutschland. Informationen zum KKV erhalten Sie im Internet unter www.kkv-bund.de, oder unter 0201 87923-0.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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