Das war 2016 in Monheim am Rhein (Teil I)

Während manche Städte ihren Rosenmontagszug wegen eines Sturmtiefs absagen, zieht der närrische Lindwurm am 8. Februar durch die Straßen der Gänselieselstadt - für Prinz Bernd II. und Prinzessin Silke der Höhepunkt einer kurzen Session. | Foto: Michael de Clerque
  • Während manche Städte ihren Rosenmontagszug wegen eines Sturmtiefs absagen, zieht der närrische Lindwurm am 8. Februar durch die Straßen der Gänselieselstadt - für Prinz Bernd II. und Prinzessin Silke der Höhepunkt einer kurzen Session.
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Viel passiert ist 2016 wieder in Monheim am Rhein. An vieles kann man sich sicherlich noch gut erinnern, anderes ist in Vergessenheit geraten. Mit tatkräftiger Unterstützung von Stadtarchivar Michael Hohmeier blicken wir hier auf das erste Vierteljahr zurück.

Januar

1. Januar: Die im Juli 2001 eingeführte Verwiegung des Biomülls tritt außer Kraft (vom Rat beschlossen am 16. Dezember 2015). Pro Leerung werden fortan pauschal ein Euro für die 120-Liter-Tonne und zwei Euro für die 240-Liter-Tonne fällig. Nach bisherigem Nutzungsverhalten sparen die Besitzer von 120-Liter-Gefäßen jährlich 41,50 Euro Wiegekosten, die von 240-Liter-Behältern rund 76 Euro.

8. Januar: Den Geschäftsführer der Edeka-Märkte im Monheimer Tor und in Baumberg, Heinz Hövener, zeichnet Bürgermeister Daniel Zimmermann beim Neujahrsempfang des Treffpunkts Monheim am Rhein im Gebäude von Musikschule und Kunstschule mit dem Wirtschaftspreis „Monheimer Merkur“ aus.
Hövener ist seit 1973 als selbstständiger Einzelhändler tätig. Angefangen hat er mit einem kleinen Lebensmittelgeschäft in Wuppertal-Vohwinkel. Heute betreibt er fünf große Edeka-Märkte in Monheim am Rhein, Langenfeld und Wuppertal mit mehreren hundert Beschäftigten. Hövener unterstützt die Tafel des Sozialdiensts Katholischer Frauen und Männer sowie das Beratungscentrum; ferner gemeinsam mit weiteren Einzelhändlern die Initiative „Monheim hilft mit Herz“. In den beteiligten Geschäften werden Sachspenden für Flüchtlinge gesammelt. Zusätzlich stiftet Hövener Produkte aus seinem Sortiment.

10. Januar: Beim Neujahrsempfang des Baumberger Allgemeinen Bürgervereins lauschen im Bürgerhaus rund dreihundert Besucher den Reden von Vorsitzendem Dr. Helmut Heymann und Bürgermeister Daniel Zimmermann. Den Ehrenteller des Bürgervereins erhält Gerd Stahlschmidt, der seit mehr als dreißig Jahren ehrenamtlich die Weihnachtsbeleuchtung auf der Haupt- und Monheimer Straße auf- und abhängt, einlagert und instandhält.

12. Januar: „Monami“ heißt fortan die Gans, die die Stationen der „MonChronik“ miteinander verbindet. Den Namen ermittelte die städtische Tourismusförderung per Online-Abstimmung.

21. Januar: Stadt und MEGA Monheimer Elektrizitäts- und Gasversorgung wollen die E-Mobilität fördern. Eine Ladestation für Elektroautos geben Bürgermeister Daniel Zimmermann und MEGA-Geschäftsführer Udo Jürkenbeck in Höhe Krischerstraße 1 frei. Dort können Autofahrer maximal zwei Stunden lang kostenlos Ökostrom aus erneuerbaren Energien tanken. Für die Ladestation wendet die MEGA rund 6500 Euro auf. Eine weitere Station steht für MEGA-Kunden vor der Unternehmenszentrale an der Rheinpromenade.

25. Januar: Die Tagestemperaturen steigen auf Werte nahe 15 Grad. Auch an den Folgetagen bleibt es mild.

27. Januar: Mit 2112 erreicht die Zahl der Besucherinnen der Damensitzung der Gromoka einen neuen Höchststand; von der „größten Sitzung im Rheinland“ spricht Präsident Moritz Peters. Im Festzelt auf dem Schützenplatz läuft ein sechseinhalbstündiges Programm mit prominenter Besetzung, darunter Höhner, Kasalla, Paveier und Guido Cantz.

29. Januar: Das „Karnevalskabinett“, eine weitere Station der „MonChronik“, wird eröffnet. Im Torbogen an der Gaststätte Spielmann, Turmstraße 21, wird auf vierzig Quadratmetern die Geschichte des Monheimer Karnevals dargestellt, teils mit aufwändigen digitalen Projektionen. Das Material stammt aus dem Fundus von Armin Drösser, seit 1976 Archivar der Gromoka.

Februar

4. Februar: Rheinisch-orientalisch geht es beim Sturm aufs Rathaus zu. Die Verwaltung mit Sultan Daniel Zimmermann an der Spitze gibt sich den in den Ratssaal vordringenden Jecken und Möhnen geschlagen und händigt dem Prinzenpaar Bernd II. (Artelt) und Silke (Nowatzki) den Rathausschlüssel aus. Die anschließenden „Tänze aus 1001 Nacht“ stimmen bereits auf das Ende Mai anstehende Stadtfest ein.
Die Weiberfastnacht an der Doll Eck wird erstmals von der Initiative „Dolle Klänge Monheim“ veranstaltet. Bei Dauerregen kommen weniger Feierlustige als sonst. Altstadtfunken, Prinzengarde und Marienburg-Garde müssen auf ihre Tanzdarbietungen verzichten, weil auf der Bühne Wasser steht.

7. Februar: Vom Regen weitgehend verschont bleibt der 25. Baumberger Veedelszoch. Unter dem Motto „Die Session ist kurz und knackig, ganz Boomberg macht sich nackig“ ziehen 43 Wagen und Gruppen.

7. Februar: Am 22. Kinderkarnevalszug beteiligen sich unter dem Motto „Mir Monnemer Pänz fiere Karneval schon immer multimedial“ 18 Gruppen. Organisiert hat den Zug ein Team um Inge und Alexander Mohr, das Prinzenpaar der Session 2010/2011.

8. Februar: Der Rosenmontag steht im Zeichen des Sturmtiefs „Ruzica“ (kroatisch für „Röschen“). Während manche Städte ihre Züge absagen, beginnt der 83. Rosenmontagszug der Großen Monheimer Karnevalsgesellschaft unter dem Sessionsmotto „Dr Monnemer fiert Karneval – @pp jetzt och multimedial“ wie geplant um 14.11 Uhr.
Die 76 Zugnummern, davon acht Kapellen, werden von etwa zwanzigtausend Zuschauern bejubelt. Auch das Hildener Prinzenpaar samt Hoppedine fährt auf einem Wagen mit – der Rosenmontagszug in der Itterstadt ist abgesagt.
Während der Zug störungsfrei verläuft, trifft gegen 20.30 Uhr eine Sturmböe das Festzelt auf dem Schützenplatz und beschädigt die Dachkonstruktion. Das Zelt wird von Polizei und Feuerwehr sicherheitshalber geräumt, kann aber rasch instandgesetzt werden, sodass die Galasitzung der Altstadtfunken am Karnevalsdienstag wie gewohnt den Abschluss der Session bildet.

11. Februar: Der städtische Integrationspreis 2015 geht an das Otto-Hahn-Gymnasium. Die mit tausend Euro dotierte Auszeichnung würdigt ein Projekt, bei dem Schüler seit 2013 mit Kindern von Asylbewerbern Fußball spielen. Mit Tanz werden zusätzlich Mädchen angesprochen. Beigeordneter Roland Liebermann übergibt den Integrationspreis bei einer Feierstunde im Ratssaal.

16. Februar: Die seit Jahren erwartete Umgestaltung der Hauptstraße beginnt in Höhe Kreuzstraße. Mit dem Ausbau von 350 Metern Abwasserkanal geht der Umbau der Straße einher, mit neuer Beleuchtung, Bänken, Fahrradständern, Bäumen in Pflanzkübeln und abgesenkten Bordsteinen. Während der voraussichtlich bis März 2017 dauernden Bauarbeiten sind weiträumige Umleitungen erforderlich.

18. Februar: „Mo.Ki IV – kompetent in der Schule, fit fürs Leben“ begleitet Kinder und Jugendliche bis zum Ende der 10. Klasse. Das auf zwei Jahre befristete Projekt mit zwei 8. Klassen der Peter-Ustinov-Gesamtschule stellt sich der Öffentlichkeit vor. Bildungsdefizite sollen abgebaut und die Persönlichkeit der 14-bis 17-jährigen Schüler gestärkt werden, nicht zuletzt im Hinblick auf den Übergang ins Berufsleben. „Mo.Ki – Monheim für Kinder“ umfasst nun den gesamten Zeitraum von Geburt bis Volljährigkeit. Träger von Mo.Ki IV sind die Stadt und der Bezirksverband Niederrhein der Arbeiterwohlfahrt.

20. Februar: Mit einem Tag der offenen Tür stellt sich der Modellbahnclub Monheim in seinen neuen Räumen im Mehrgenerationenhaus an der Friedenauer Straße vor. Dorthin ist der Club umgezogen, nachdem er im Dezember 2011 die bis dahin genutzten Kellerräume in der Winrich-von-Kniprode-Schule aufgeben musste. Gleisanlagen samt Szenerien nach realen Vorbildern werden nach und nach wieder aufgebaut. Zu sehen ist bereits eine Rekonstruktion der Verladegleise im Hitdorfer Hafen der 1950er-Jahre, in Arbeit ist ein Nachbau des Langenfelder Bahnhofs im Zustand um 1960. Der 1972 gegründete Modellbahnclub hat 25 Mitglieder. Vorsitzender ist Gerd Rudolph.

26. Februar: Den komplett erneuerten Spielplatz an der Johann-Sebastian-Bach-Straße stellt die Stadt der Öffentlichkeit vor. Passend zur Lage im Musikantenviertel sind die Spielgeräte Instrumenten wie Klarinette oder Blockflöte nachempfunden. Die Umgestaltung wurde in einer Kommission mit Kommunalpolitikern, Jugendparlament und Anwohnern abgestimmt. Die Kosten betragen 31.000 Euro. Insgesamt stellt die Stadt 100.000 Euro jährlich für die Sanierung von Spielplätzen bereit.

28. Februar: In der evangelischen Altstadtkirche findet der letzte Gottesdienst statt, bevor die vollständige Erneuerung des vom Hausbockkäfer befallenen Dachstuhls beginnt. Zudem werden Schäden an Gesims und Mauerwerk beseitigt, ein barrierefreier Zugang geschaffen und die Orgel saniert. Das Projekt steht unter Leitung von Architektin Annegret Schüttler-Maser (Leverkusen), die Kosten sind auf 1,55 Millionen Euro veranschlagt. Die Stadt beteiligt sich mit 200.000 Euro. Die Sanierung der Orgel unterstützt der Bund mit 50.000 Euro aus dem Förderprogramm „National wertvolle Kulturdenkmäler“.

29. Februar: Das Land gibt die im August 2015 in der Liselott-Diem-Sporthalle eingerichtete Erstaufnahmestelle für bis zu 150 Flüchtlinge auf. Seit Januar war nur noch eine fünfköpfige Familie in der Halle untergebracht.

29. Februar: Zur Förderung der im Vorjahr abgeschlossenen Partnerschaft zwischen dem Istanbuler Stadtbezirk Ataşehir und Monheim am Rhein gründet sich im Rheincafé an der Turmstraße der Verein Atamon (die Bezeichnung setzt sich aus den jeweils ersten drei Buchstaben beider Stadtnamen zusammen). Zum Vorsitzenden wird Dr. Hagen Bastian gewählt, Leiter des Otto-Hahn-Gymnasiums und Vorsitzender des Arbeitskreises Partnerschaft mit Israel, zum stellvertretenden Vorsitzenden Engin Altinova. Zu den Gründungsmitgliedern zählt auch Bürgermeister Daniel Zimmermann

März

3. März: Auf vier Bände angelegt ist die neue, im Selbstverlag herausgegebene „Geschichte der Stadt Monheim am Rhein“. Den ersten Band, „Von den Römern bis zu Napoleon“, stellen Autor Dr. Karl-Heinz Hennen und Bürgermeister Daniel Zimmermann in der Stadtbibliothek vor. Die Auflage beträgt achthundert Exemplare, die Herstellungskosten 25.000 Euro. Für die drei weiteren Bände ist folgende Aufteilung geplant: Preußische Herrschaft (1815–1918), Weimarer Republik, Nazizeit und Bundesrepublik (1918–1960), Vor und nach der kommunalen Neugliederung (1960–2018).

6. März: Einen gemeinsamen Festgottesdienst hält der Pfarrer der Katholischen Gemeinde St. Gereon, Burkhard Hoffmann, mit seinen beiden Vorgängern, den Monsignores Rudolf Scheuer (1973–1987) und Winfried Motter (1987–2003). Anlass ist der 110. Jahrestag der Priesterweihe von Franz Boehm, der seit 1938 Pfarrer an St. Gereon war und nach Verfolgung und Inhaftierung am 13. Februar 1945 im Konzentrationslager Dachau starb.

7. März: Nach nächtlichem Schneefall sind Straßen und Dächer im Stadtteil Baumberg zum ersten Mal in diesem Winter weiß, während davon in Monheim kaum etwas zu sehen ist.

8. März: Während der Erneuerung des Dachstuhls der evangelischen Altstadtkirche dient ein provisorisches Dach als Wetterschutz. Ein Autokran hebt die Konstruktion aus Trapezblechen auf das Längshaus.

9. März: An der Rheinpromenade sollen im Herbst die Bauarbeiten für ein Drei-Sterne-Hotel mit 178 Zimmern beginnen. Den Vertrag dazu unterzeichnen Martin Kemmer, Geschäftsführer von Place Value Hotelmanagement, und Marc Pearce, Senior Vice President der International Division von Choice Hotels, auf dem Internationalen Hotel Investment Forum in Berlin.
Das U-förmige Gebäude mit vier Obergeschossen entsteht im Rheinpark zwischen ehemaliger Fassabfüllhalle und Gebäude der Firma innoQ. Neben den Hotelzimmern sind 3300 Quadratmeter Büroflächen vorgesehen; ferner Sport-, Sauna-, Wellness- und Massageräume. Im Erdgeschoss ist Platz für Gastronomie.
Entwickelt und realisiert wird das Projekt mit einem Investitionsvolumen von rund 25 Millionen Euro von der DIVAG LO7 GmbH & Co. KG (Düsseldorf), Geschäftsführer Rainer Kohl und Roland Hardy. Die Eröffnung ist für Anfang 2018 geplant.

16. März: In einer Bürgerversammlung informiert die Stadt im Bürgerhaus Baumberg über die Aufstellung von 67 Wohncontainern für 150 Flüchtlinge an der Bregenzer Straße. Auf dem Gelände befand sich bereits bis 2012 eine Flüchtlingsunterkunft. Bis Ende Mai sollen alle Wohnungen bezugsfertig sein. Zunächst ziehen 15 Personen aus den sanierungsbedürftigen städtischen Unterkünften an der Danziger Straße in das neue Domizil um, das rund um die Uhr von Wachpersonal beaufsichtigt wird.

18. März: Die Rampe vom Berliner Ring zur Friedhofstraße wird für den Verkehr freigegeben. Die Baukosten sind mit 340.000 Euro veranschlagt, die zu siebzig Prozent aus dem Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ gefördert werden. Baubeginn war im Januar. Der „Bypass“ soll die Parkplätze westlich des Rathaus-Centers besser anbinden.

20. März: Den Ingeborg-Friebe-Ehrenamtspreis verleiht die SPD-Ratsfraktion beim Frühlingsempfang an die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft. Der Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe, Götz Barkey, nimmt die Auszeichnung im Familien-Hofcafé Giebner entgegen.

Autor:

Lokalkompass Langenfeld - Monheim - Hilden aus Monheim am Rhein

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