SKFM Monheim appelliert an Spender
„Bitte bringen Sie uns nur Waren, die noch gut erhalten sind!“

Peter Faßbender, Leiter des SKFM-Sozialkaufhauses, hinter der Ladentheke | Foto: Bernd-M. Wehner
  • Peter Faßbender, Leiter des SKFM-Sozialkaufhauses, hinter der Ladentheke
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„Natürlich freuen wir uns über jede Spende, die wir an Bedürftige weitergeben können. Aber sie sollten natürlich sauber und funktionsfähig sein.“ Mit diesen Worten appelliert Peter Faßbender, der das SKFM-Sozialkaufhaus „Der Laden“ am Rathausplatz 3, in Monheim am Rhein, als Verkaufsleiter führt, an alle, die gebrauchte Kleidung, Spielsachen, Gardinen oder andere Utensilien wie Elektrogeräte u.ä. spenden möchten. Letztlich gelte die einfache Faustregel: Würde man die gebrauchten Sachen in diesem Zustand auch selbst wieder benutzen wollen? Nur wenn die Spenden noch gut erhalten seien, könne man auch weiterhin „erstklassige Ware aus zweiter Hand“ kostengünstig abgeben.

Glücklicherweise sei die Spendenbereitschaft der Monheimer Bevölkerung sehr groß. Und Spenden würden immer wieder gebraucht. Leider gäbe es aber auch Menschen, die offenbar die Spendenannahme des SKFM mit dem Wertstoffhof verwechselten. „Natürlich können wir keine löchrige oder zerrissene Kleidung an Dritte abgeben. Und leider müssen wir im Bereich Textilien rund 60 bis 70 Prozent der gespendeten Waren wieder entsorgen, weil sie einfach nicht mehr abgegeben werden können“, bedauert Faßbender. Im Klartext: Das Aufkommen dieser nicht mehr zu verwendenden Textilien ist inzwischen so groß, dass ein Entsorger zweimal in der Woche kommen muss, um die Sachen abzuholen. Dadurch entstehen dem SKFM zusätzliche Kosten und gleichzeitig wird dadurch wertvoller Lagerraum blockiert.

Elektrogeräte müssen sicher sein

Ein weiteres Problem stellten vielfach gebrauchte Elektroartikel dar. Auch hier seien öfter defekte Geräte dabei, die – schon aus Sicherheitsgründen – so nicht an Dritte weitergegeben werden könnten. „Und wir können natürlich keinen Elektriker beschäftigen, der diese Geräte vorher prüft und ggf. repariert“, erläutert Faßbender.

Und noch eine generelle Bitte des SKFM: Gespendete Materialien sollten auf jeden Fall während der Geschäftszeiten gebracht und nicht außerhalb dieser Zeiten einfach vor die Tür gestellt werden. So zeige die Erfahrung, dass solche Waren – insbesondere, wenn sie übers Wochenende draußen für alle sichtbar liegen – durchwühlt werden und anschließend auf der Straße landen. Dass sie dann nicht mehr weitergegeben werden können, liegt auf der Hand.

Übrigens: Wer unsicher ist, ob seine Materialien benötigt werden, wendet sich am besten vorher an die Spenden-Hotline des SKFM unter 02173 956952.

Die Möbelhalle – Für den Sperrmüll zu schade

Auch bei der Abgabe von Möbeln gebe es vielfach Missverständnisse, so der SKFM. Hier müsse man bedenken, dass vor allem große Möbelstücke wie Wohn- oder Schlafzimmerschränke nicht in die relativ kleinen Wohnungen von Sozialhilfeempfängern passten. „Natürlich können wir den Unmut von Spendern verstehen, die nicht nachvollziehen können, dass wir z.B. einen großen, noch gut erhaltenen massiven Eichenschrank nicht abnehmen können, weil eben die Wohnungen der Empfänger hierfür zu klein sind“, gibt Faßbender zu bedenken. Hinzu komme das Transportproblem. „Unsere Mitarbeiter können solche großen Möbel vielfach gar nicht die Treppen herunter bzw. herauftragen.“

Möbel nicht auf Verdacht bringen

Auf keinen Fall sollte man deshalb gebrauchte Möbel auf Verdacht zur Möbelannahme des SKFM in der Hasenstraße/Ecke Schwalbenstraße (Parkplatz der früheren St. Ursula-Kirche) bringen. Der SKFM bittet vielmehr, unter der Hotline 02173 956952 oder 67560 vorher einen Anschauungs- und späteren Abholungstermin zu vereinbaren, damit die ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter des SKFM die Möbel vorher begutachten könnten. Auch dunkle Möbel aus Eiche, Nuss- oder Kirschbaum seien für eine Spende vielfach ungeeignet. Hier müsse man einfach bedenken, dass solche Möbel heute nicht mehr im Trend seien. „Und auch Sozialhilfeempfänger möchten ihre Wohnungen nicht unbedingt mit solch düsterem Material bestücken. Das ist kein Anspruchsdenken, denn auch die künftigen Nutzer der Möbel sollen sich ja in ihrer Wohnung wohlfühlen. Und der ‚Charme der 80er-Jahre‘ trägt dazu sicher nicht bei“, erläutert Faßbender.

Preiswerte Möbel für Jedermann

Im Übrigen können gespendete Möbel auch von jedermann preiswert in der Möbelhalle des SKFM erworben werden. Diese werden jeweils montags bis donnerstags von zehn bis 14 Uhr und freitags von zwölf bis 17 Uhr zu kleinen Preisen angeboten.

Insgesamt sorgen fast 30 Personen (Mitarbeiter, Maßnahme-Teilnehmer vom Jobcenter und ehrenamtliche Hilfskräfte) im „Laden“ und bei der Spendenannahme in Wechselschichten dafür, dass die Kunden bzw. Spender gut bedient werden.

Weitere Informationen über den SKFM Monheim am Rhein e.V. und den Laden findet man unter www.skfm-monheim.de.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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