Monheimer Integrationspreis geht an die "Tafel" des SKFM
Keinen zurücklassen

Madeleine Wilfert und Caspar Offermann (2.v.r.) nahmen Urkunde und Scheck über 1000 Euro aus den Händen des stellvertretenden Integrationsratsvorsitzenden Baboucarr Jobe (r.) und Bürgermeister Daniel Zimmermann entgegen.
Foto: Michael Hotopp
  • Madeleine Wilfert und Caspar Offermann (2.v.r.) nahmen Urkunde und Scheck über 1000 Euro aus den Händen des stellvertretenden Integrationsratsvorsitzenden Baboucarr Jobe (r.) und Bürgermeister Daniel Zimmermann entgegen.
    Foto: Michael Hotopp
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Der Integrationspreis 2020 der Stadt Monheim geht an die kostenlose Lebensmittel-Ausgabestelle für Menschen im Obdach des Sozialdienstes katholischer Frauen und Männer (SKFM).
Unter dem Motto „Keinen zurücklassen“ hat die "Tafel" des SKFM im April 2020 in Kooperation mit der Flüchtlingshilfe sowie der ehrenamtlichen Initiative „Quarantänehilfe Monheim“ eine kostenlose Ausgabestelle eingerichtet. Ziel war und ist es, Bedürftige in der auch für sie schweren Pandemiezeit zu versorgen und ihnen zu zeigen, dass sie nicht zurückgelassen werden.

Ehrenamt

Seitdem werden von Sozialarbeiter Dominik Hellpointer in Zusammenarbeit mit mehreren ehrenamtlichen Kräften jeden Dienstag zuvor verpackte Lebensmittel an der Unterkunft in der Niederstraße verteilt. Neben der Unterstützung mit Nahrungsmitteln dient das Projekt auch dazu, den Kontakt während der Corona-Zeit nicht abreißen zu lassen, um Ausgrenzung und Vereinsamung entgegenzuwirken.

Um den mit 1000 Euro dotierten Preis zu überreichen, konnte diesmal wegen der anhaltenden Corona-Beschränkungen keine Feierstunde im Ratssaal abgehalten werden. Deshalb gingen Bürgermeister Daniel Zimmermann und der stellvertretenden Vorsitzende des Integrationsrates, Baboucarr Jobe, diesmal einfach nach draußen, zu den Menschen, und überreichten den Scheck über 1000 Euro und eine Urkunde direkt an der Niederstraße.

Wichtige Anerkennung

Dabei hob Monheims Bürgermeister in Richtung von SKFM-Geschäftsführer Caspar Offermann und Ehrenamtskoordinatorin Madeleine Wilfert hervor: „Die Verleihung des Integrationspreises ist eine wichtige Anerkennung vom Integrationsrat und vom Stadtrat, für das, was Sie hier tun. Es gab diesmal fünf Bewerbungen für diesen Preis. Alle Mitglieder der Jury waren einer Meinung, dass diesmal Ihr Projekt ausgezeichnet werden soll. Im Namen des Stadtrates und des Integrationsrates möchte ich mich bei Ihnen für die tolle Arbeit bedanken.“

SKFM-Geschäftsführer Caspar Offermann, der den Preis dentgegennahm, versprach: „Wir wollen aus dem Provisorium möglichst eine Dauerlösung machen. Dafür können wir das mit dem Preis verbundene Geld sehr gut gebrauchen. Uns schwebt dafür so etwas wie ein ausrangierter Marktwagen als Ideallösung vor.“ Der bislang eingesetzte Anhänger ist nicht mehr als ein Provisorium.

Niederschwelliges Projekt

Ehrenamtskoordinatorin Madeleine Wilfert: „Angefangen hat es tatsächlich mit den ehrenamtlich Engagierten der Quarantänehilfe Monheim, die mit dem Wunsch an mich herangetreten sind, auch etwas für die Obdachlosen in der der Stadt zu tun.“ Der Beginn einer gelungenen Verbindung mit dem SKFM, die inzwischen weit über die reine Essenausgabe hinausreicht. Wilfert: „Es geht hier auch um das soziale Abholen von Menschen, die wir plötzlich auch auf ganz anderen Wegen erreichen.“
Sozialarbeiter Dominik Hellpointer ergänzt: „Das gesamte Projekt ist niederschwellig angelegt. Wir treten hier auf Augenhöhe in Kontakt. Durch das aktive Ansprechen und Zugehen auf die Menschen öffnen sich diese und wir erfahren Dinge, die wir sonst wohl eher nicht erfahren würden. Davon profitieren am Ende beide Seiten, weil wir so auch weitere Hilfen auf den Weg bringen können. Dadurch dass wir über das Projekt miteinander ins Gespräch gekommen sind, ist es uns gelungen, Beziehungen zu Menschen aufbauen, die sonst aus ganz unterschiedlichen Gründen den Kontakt zu Institutionen häufig eher scheuen.“

Autor:

Bea Poliwoda aus Monheim am Rhein

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