Bürgeranhörung zum Bebauungsplan im Neukircher Feld stieß auf großes Interesse
Neues Wohnquartier soll geschaffen werden

Zahlreich erschienen die Bürger zur Anhörung im Großen Sitzungssaal des Rathauses, um sich über das neue Baugebiet zu informieren.
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Reger Andrang herrschte nun bei der Bürgeranhörung im Rathaus, bei der es um den Bebauungsplan Nr. 163 im Neukircher Feld ging. Zahlreich erschienen die Bürger, um sich von der Stadt Informationen aus erster Hand zu holen. Der große Sitzungssaal platzte aus allen Nähten, einige Bürger nahmen sogar Stehplätze in Kauf, um der Anhörung beizuwohnen.
„Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung können wir nun erste, aber schon recht konkrete Entwürfe, vorstellen. Wichtig ist uns, dass die Bürger ihre Anregungen, Wünsche und Kritik zur geplanten Bebauung mitteilen“, so der technische Beigeordnete Ulrich Geilmann.

Großzügige Grünflächen

Und dieser Plan sieht so aus: Aufgrund der hohen Nachfrage bei der Entwicklung und Vermarktung der Wohnquartiere I bis IV im Gebiet Niederberg soll jetzt ein weiteres Wohnquartier mit einem großzügigen Grünzug zwischen dem westlichen Ortsrand von Neukirchen und dem Bereich Niederberg geschaffen werden. Die Gesamtfläche erstreckt sich auf 5,27 Hektar, wobei die Grünflächen rund zwei Hektar einnehmen sollen. Geplant sind drei Mehrfamilienhäuser mit 33 Wohneinheiten, 38 Einfamilienhäuser und 14 Einzelgrundstücke (zum Beispiel als Doppelhaushälfte mit kleineren Grundstücken oder auch als Reihenhäuser mit 2 End - und einem Mittelhaus), so dass es insgesamt 85 Wohneinheiten geben soll. Die Mehrfamilienhäuser sollen dreigeschossig werden, die Einfamilienhäuser zweigeschossig (Erdgeschoss, erste Etage und Dachgeschoss), wobei die Mindestgrundstücksgröße dabei 450 Quadratmeter betragen soll. „In der Mehrfamilienhausbebauung, in der auch der Anteil an „bezahlbarem“ (öffentlich gefördertem) Wohnungsbau berücksichtigt werden könnte, wird entsprechend der im Umfeld vorhandenen Struktur an der Jahnstraße geplant“, so Ana Cristobal, Leiterin des Planungs-und Bauordnungsamtes. Geplant sind verkehrsberuhigte Zonen und, falls die Nachfrage da sei, im Kreuzungsbereich der Planstraße mit der Niederrheinallee auch die Errichtung einer Kindertagesstätte. Dieser Bedarf müsse aber, wie auch an mehreren Standorten, erst geprüft werden.

Wesentliche Festsetzungen

Wesentliche Festsetzungen für das neue Baugebiet sind unter anderem die Mindestgrundstücksgröße, die Zahl der Wohneinheiten, die Gebäudehöhen und die Dachbegrünung. Der zentrale Platzbereich des Gebietes als Treffpunkt und Kommunikationsort der Siedlung wird als öffentliche Grünfläche festgesetzt. Hier soll ein Spielplatz entstehen. Ängstlich zeigten sich mehrere Mütter bezüglich der geplanten 30-Zone. „Wünschenswerter wäre eine Spielstraße für unsere Kinder“, hieß es. Ein Bürger sorgte sich um das erhöhte Verkehrsaufkommen, das möglicherweise bei 85 Wohneinheiten mit mindestens zwei Personen pro Haushalt an der Niederrheinallee entstehen könnte. Eine Ampel sei dort sinnvoll. Uwe und Martina Franken sowie Anke Hörstmann besuchten die Anhörung vor allem aus Interesse am öffentlich geförderten Wohnraum. „Wir sind Eltern von jungen Menschen mit einer Behinderung. Aus unserer Elterninitiative entstand unser Verein „SeLeWo“, das steht für Selbstbestimmtes Leben und Wohnen. Unsere Kinder sind alle zwischen 18 und 30 Jahre alt und leben noch zuhause. Ihr größter Wunsch ist es, in den eigenen vier Wänden wohnen zu können. Nun suchen wir seit vielen Jahren einen Investor mit Herz oder einen sozialen Träger, der daran interessiert ist, ein Grundstück zu erwerben und zu bebauen und an einen sozialen Träger zu vermieten oder als soziale Einrichtung selbst zu betreiben. Vielleicht klappt es dieses mal. Wir würden uns sehr freuen“, so Uwe Franken. „Wir bleiben mit der Stadt in engem Kontakt.“
Zur Information:
Die Anregungen der Bürger gehen in die Planungen mit ein, so dass eine Überarbeitung des Entwurfes möglich ist. Im Rahmen einer öffentlichen Auslegung können die Bürger dann erneut die Pläne einsehen und schauen, ob ihre Wünsche auch zufriedenstellend berücksichtigt wurden. Ende des Jahres sollen die Planungen abgeschlossen sein und im Frühjahr 2020 könnte dann schon das öffentliche Bieterverfahren beginnen.
Die Bebauung soll in Kooperation zwischen der Stadt und der RAG Montan Immobilien entwickelt werden. In einem parallelen Bauleitverfahren wird die 108. Änderung des Flächennutzungsplanes als vorbereitende Bauleitplanung verfolgt.

Zahlreich erschienen die Bürger zur Anhörung im Großen Sitzungssaal des Rathauses, um sich über das neue Baugebiet zu informieren.
Das Neukircher Feld. Hier kann in den nächsten Jahren ein neues Wohnquartier mit verschiedenen Wohneinheiten geschaffen werden. | Foto: Stadt Neukirchen-Vluyn
Autor:

Nadine Scholtheis aus Moers

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