Naturerlebnis Steveraue: Tierbeobachtungen und Floßfahrten in Olfen

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Wer in diesen Tagen die Steveraue in Olfen besucht, dem kommt das 100 Hektar große Naturschutzgebiet wie ein großes Kinderzimmer vor: Esel- und Wildpferdefohlen, die ihre ersten Schritte wagen, Heckrind-Kälber, die von der Herde geschützt die Welt um sich entdecken, Storchenbabys, die verstohlen aus den beiden Horsten hervorlugen und flaumige Küken, die mit ihren stolzen Gänseeltern auf Entdeckungsreise gehen.

„Wir sind im Moment jeden Tag hier und beobachten das Treiben. Besonders für unsere Kinder sind die Neugeborenen mehr als spannend, denn man ist hier ganz nah dran“, sagen Frank und Anke aus Dortmund, die mit Jessica und Marvin schon den ersten Fohlen und Kälbern Namen gegeben haben. Mit Feldstechern ausgerüstet, hat sich die Familie die Weiden-Aussichtsplattform an der Kökelsumer Brücke als Lieblingsort zur eingehenden Beobachtung ausgesucht.

„Die Steveraue hat sich in den letzten zehn Jahren zu einem wahren Paradies für Flora und Fauna entwickelt“, freut sich NABU-Mitglied Georg Holtmann. Der Olfener ist mit der Steveraue verwachsen und es vergeht kein Tag, an dem er nicht seine Runde macht, jede Veränderung beobachtet und mit vielen Besuchern ins Gespräch kommt. Sein Steckenpferd ist die Vogelwelt und hier bringt er sein Wissen und sein ehrenamtliches Engagement seit vielen Jahren ein.

„Keine Hochspannungsleitungen, genügend Nahrung und Freiraum und die nötige Ruhe bieten beste Voraussetzungen dafür, dass sich Vogelarten ansiedeln. Besonders gefährdeten Arten wird hier Rückzugsraum geboten“, erläutert Holtmann. Ihren ständigen Wohnort haben deshalb schon Zilpzalp, Fitis, Feldlerche, Gartenrotschwanz, Goldammer und alle Arten von Meisen gefunden. Krickenten, Stockententen, Reiherenten, Teichhühner, Bläßhühner, Zwergtaucher und sogar Haubentaucher, Eisvögel und Störche gehören zum Bild der Steveraue. „Der Flussuferläufer ist derzeit nur zu Besuch. Aber vielleicht wählt er Olfen irgendwann auch als Heimat. Ein Brutnachweis wäre einmalig in NRW“, freut sich Holtmann.

Während sich Georg Holtmann mit viel Geduld und seinem Fernglas den zumeist kleinen Bewohnern der Steveraue widmet, ist Norbert Niewind für die großen Tiere zuständig. „Heckrinder, Katalanische Riesenesel, Poitou-Esel und Konik-Ponys haben sich hier eingelebt und sind in erster Linie auf sich selber gestellt“, erzählt Niewind. „Die Tiere formen mit ihrem Fressverhalten die Landschaft und machen sich dieses Fleckchen Erde zu Eigen“. Trotzdem hat er ständig ein Auge auf die Tiere, denn in manchen Notsituationen heißt es, schnell einzugreifen.

Und da kommen auch die Olfener ins Spiel. Die Steveraue und ihre Bewohner sind aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken und so werden alle Tiere mit Liebe, großem Interesse und auch manchmal mit Sorge beobachtet. „Vor einigen Jahren hat es ein Eselfohlen nur geschafft, weil ein Spaziergänger die Notsituation erkannt und Hilfe geholt hat“, erinnert sich Norbert Niewind. Das Fohlen war aber nach der Geburt so schwach, dass es von der Mutter nicht mehr angenommen wurde. Spontan hat sich eine Gruppe Olfener zusammengetan und habt das Fohlen über Wochen mit der Flasche groß gezogen. Mit Erfolg.

Die Steveraue lebt und entwickelt sich ständig weiter. Und das möchten immer mehr Naturliebhaber hautnah miterleben. Neben Führungen, die Norbert Niewind und Georg Holtmann als absolute Insider anbieten, gibt es seit zwei Jahren auch die Möglichkeit, mit dem Floß die Stever zu befahren und so die Steveraue aus einer anderen, ganz besonderen Sicht zu entdecken. Die spannenden und informativen Geschichten der ehrenamtlichen Floßfahrer sind dabei besonders beliebt. Denn alle Floßfahrer sind mit der Steveraue eng verbunden und wollen genau dieses Gefühl interessierten Besuchern vermitteln. Und dabei sind sich alle Besucher einig: Ob zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Floß - ein Besuch der Steveraue Olfen ist auf jeden Fall ein ganz besonderes Erlebnis für Jung und Alt.

Fotos: Stadt Olfen

Autor:

Lokalkompass Olfen aus Olfen

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