Kunstausstellung - Kunst trotz(t) Demenz

Seit Jahren entwickelt sich Demenz zu einer Volkskrankheit. Allein in Deutschland erkranken jährlich 250.000 Menschen neu und bis 2050 wird sich die Zahl der Erkrankungen nahezu verdoppeln. Schon heute kennt fast jeder jemanden, sei es im eigenen Bekanntenkreis, in der Familie oder im beruflichen Umfeld, der davon betroffen ist. Dennoch würden noch immer viele menschen das heikle Thema am liebsten totschweigen. Schließlich ist es nicht einfach, mit der Diagnose Demenz umzugehen, zumal der Verlauf der Krankheit zwar herausgezögert, sie aber noch nicht geheilt werden kann.
Die von Andreas Pilz im Auftrag der Diakonie in Hessen und Nassau kuratierte Ausstellung wurde für ihre Präsentation in der Kunsthalle Recklinghausen deutlich erweitert und zeigt jetzt mehr als 120 Werke von 40 Künstlerinnen und Künstlern. Von Menschen, die in verschiedenen Stadien ihrer Krankheit noch eine Möglichkeit finden, sich gestalterisch mitzuteilen und anderen, die sich mit großem künstlerischen Engagement in das Leben demenzkranker Menschen einfühlen, so eine vielfach tabuisierte und weggeschobene Welt aufbrechen und Berührungsängste abzubauen helfen.

Die Ausstellung in der Kunsthalle Recklinghausen, Große-Perdekamp-Straße 25 - 27, ist bis zum 28. Oktober, dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr zu besichtigen. Öffentliche Führungen werden um 11 Uhr angeboten. Familienführungen gibt es am 30. September und 28. Oktober in der Zeit von 15 bis 16.30 Uhr.