Arbeit finanzieren, statt Arbeitslosigkeit bezahlen - Öffentlich geförderte Beschäftigung

Dank öffentlich geförderter Beschäftigung durch das Jobcenter Recklinghausen hat Petra Hilterhaus eine Stelle als Pflegehiklfskraft bekommen. | Foto: privat
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Eigenes Geld verdienen, wieder arbeiten und sich im beruflichen Umfeld wohl fühlen – so lief die erfolgreiche Wiedereingliederung von Petra Hilterhaus in den Arbeitsmarkt ab.

Mit Hilfe vom Jobcenter Kreis Recklinghausen, dem Bildungsträger Rebeq und dem AWO-Seniorenzentrum Wildermannstraße in Recklinghausen konnte Petra Hilterhaus in die Arbeit als Pflegehilfskraft einsteigen.

Nach beruflich schwierigen Jahren freut sich die Recklinghäuserin heute umso mehr, durch das Landesprojekt „Öffentlich geförderte Beschäftigung“ (ÖgB) wieder eine berufliche Perspektive zu haben. „Es ist sinnvoller, Arbeit zu finanzieren, statt Arbeitslosigkeit zu bezahlen“, sagt Christian Bugzel, ÖgB-Projektleiter im Jobcenter Kreis Recklinghausen, und weiter: „Grundsätzlich fehlen uns im Kreis Recklinghausen Arbeitsplätze. Um das auszugleichen, benötigen wir dringend einen öffentlich geförderten Arbeitsmarkt“.

Auf dem Weg dahin, hat das Projekt „Öffentlich geförderte Arbeit“ Modell-Charakter. Petra Hilterhaus wurde ihr neuer Arbeitsplatz von ihrem Fallmanager Ralf Tomczak von der Jobcenter-Bezirksstelle Recklinghausen angeboten. Nach einer Woche Probearbeiten war allen Beteiligen in diesem Netzwerk klar: Sie konnte und wollte sehr gerne bleiben.

Die 25 Wochenarbeitsstunden und das Arbeitsverhältnis von zwei Jahren im AWO-Seniorenzentrum sind für die Recklinghäuserin eine einmalige Chance. „Da hab ich mich wirklich sehr gefreut“, erklärt sie. Der Förderanteil für die Beschäftigung wird aus Eingliederungsmitteln des Jobcenters finanziert. „Am Ende dieser Maßnahme planen wir eine reguläre Beschäftigung. Deswegen stehen wir mit der Rebeq im engen Kontakt und qualifizieren die Pflegehilfskräfte gezielt“, sagt Helge Berg, Leiter des AWO-Seniorenzentrums.
Betreut werden die Teilnehmer von der Rebeq, der Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft der Arbeiterwohlfahrt. „Die Zusammenarbeit in unseren Netzwerk funktioniert sehr gut. Alle 32 Stellen sind besetzt“, sagt Stefanie Dünzer, Koordinatorin des Projektes bei der Rebeq.

Seit vier Monaten ist Petra Hilterhaus jetzt als Pflegehilfskraft in dem Seniorenzentrum tätig. „Das war schon immer mein Traumberuf. Und das Team hier ist total nett“, sagt die glückliche Frau. In ihrem neuen beruflichen Alltag hilft sie den Bewohnern bei der Körperpflege, beim An- und Ausziehen und beim Essen. Der Kontakt zu den älteren Menschen und die Kollegialität unter den Mitarbeitern machen für sie ihre neue Arbeitsstelle aus. In Zukunft stehen für Petra Hilterhaus dann noch weitere Qualifizierungen bei der Rebeq an, bei denen beispielsweise der Umgang mit dementen Menschen im Mittelpunkt stehen werden.

Hintergrund

Das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAIS) hat das Modellprojekt „öffentlich geförderte Beschäftigung“ aufgelegt, das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) kofinanziert wird. Das Projekt, an dem sich das Jobcenter Kreis Recklinghausen seit Januar 2013 beteiligt, soll neue Ansätze zur nachhaltigen Vermittlung besonders benachteiligter Menschen in den ersten Arbeitsmarkt erproben. Ziel ist es, den so genannten Passiv-Aktiv-Transfer der Förderleistungen zu testen, kurz gesagt: Arbeit statt Hartz IV. So wurden insgesamt 32 öffentlich geförderte Arbeitsplätze im Kreis Recklinghausen geschaffen, die 32 Menschen eine Perspektive auf ein selbstbestimmtes Leben geben. Die Förderdauer beträgt bis zu 24 Monate.

Autor:

Lokalkompass Kreis RE aus Recklinghausen

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